Hagen. Ein Schützenverein in Vorhalle hat Bogenschießen im Angebot. An einem Schnuppertag wurde die Trend-Sportart vorgestellt.

Bogenschießen verbinden viele Menschen mit Geschichts-Dokus übers Mittelalter oder sie denken allenfalls an Hollywood-Streifen wie „Der Herr der Ringe“. Einen meist langhaarigen Mann mit Bart und markanten Gesichtszügen haben viele im Kopf, wenn sie sich einen klassischen Bogenschützen vorstellen. In der heutigen Realität sieht das aber ganz anders aus, denn Bogenschießen ist schon lange keine beliebte militärische Disziplin mehr, sondern eine Sportart, die bei vielen jungen Menschen gefragt ist.

In Hagen gibt es seit diesem Wochenende eine neue Außenanlage fürs Bogenschießen. Der Vorhaller Schützenverein hat in Funckenhausen, einem abgeschiedenen Waldgebiet unterhalb des Tückings, eine entsprechende Fläche hergerichtet. Dort, wo in früheren Zeiten Tennis gespielt wurde, wird jetzt mit Pfeilen geschossen. Bei der Eröffnung samt Schnuppertag waren am vergangenen Wochenende einige Interessierte vor Ort, die den Trendsport ausprobiert haben.

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Unter ihnen war Sven Fittje. Der Rechtsanwalt aus Hagen ist einem freundlichen Tipp gefolgt, der ihn zum Schnuppertag des Vorhaller SV nach Funckenhausen führte. „Bogenschießen ist eine interessante Sportart, die mir gut gefallen könnte“, sagt Fittje im Gespräch, während er von SV-Mitglied Kurt Schmitt ausführlich in die Grundlagen des Bogenschießens eingewiesen wird. Dann setzt Fittje seine fünf Probeschüsse ab - und trifft dreimal auf die Scheibe. Einer der Pfeile erreicht sogar die Höchstpunktzahl: „Das war bestimmt ein Glückstreffer“, vermutet Fittje, doch Schmitt interveniert: „Egal, ob es Glück oder Talent war - für Deine ersten Versuche war das verdammt gut.“

Bogenschießen liegt bei jungen Menschen im Trend

Fittjes Interesse war geweckt. Genauso wie das Interesse vieler anderer Besuchern, die am Sonntagnachmittag nach Vorhalle kamen. Das war im Übrigen auch Sinn und Zweck der Veranstaltung: Die Vorhaller Schützen wollten sich selbst und auch ihre mühevoll umgestaltete Anlage der Öffentlichkeit präsentieren. Nicht zuletzt will man durch die Außenanlage fürs Bogenschießen (eine Halle haben die Vorhaller bereits) noch attraktiver für potenzielle Mitglieder werden.

Denn Bogenschießen liegt im Trend. Nicht nur bei Mittelalter-Nerds, sondern auch bei einer breiten Masse: „Wir haben uns gefragt, wie wir jüngere Menschen ansprechen können, denn im Schützenverein dürfen Kinder nicht mitmachen, wenn scharf geschossen wird“, sagt Markus Kittel, Vorsitzender der Vorhaller Schützen. Und es gibt ein gewisses Demografie-Problem: „Wie viele andere Vereine stehen wir vor der Frage, wie wir in schwierigen Zeiten Menschen für unseren Verein begeistern können. Und wenn Kinder elf oder zwölf Jahre alt sind, dann wollen die meisten Fußball spielen. Wir möchten jenen, die andere Interessen haben, eine Möglichkeit dafür geben“, sagt Kittel.

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Wer Interesse am Bogenschießen beim Vorhaller SV hat, muss nicht Mitglied werden und kann nach Absprache vorbeikommen und es erstmal in entspannter Atmosphäre ausprobieren. Informationen kriegen Interessierte unter www.vorhaller-sv.de