Herdecke. Kabine mit Schimmel, verrottete Möbel, Schiris wollten nicht pfeifen. Wie man in Herdecke für die Ruhrtalmeisterschaft eine Lösung fand

Es hat nicht viel gefehlt, und die Fußball-Ruhrtalmeisterschaft (RTM) in Herdecke hätte vor dem letzten Gruppenspieltag der Reserveteams am Freitag ein jähes Ende gefunden. Denn nach zahlreichen Beschwerden über den Zustand der Schiedsrichterkabine im städtischen Umkleidegebäude von Gastgeber TSG Herdecke am Bleichstein teilte Patrick Lepperhoff, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses, der TSG mit, man werde keine Schiedsrichter mehr für die RTM ansetzen. Bis es eine „ordentliche Lösung“ gebe.

Eine solche wurde nun gefunden, „relativ schnell“, wie Lepperhoff betont, so dass die letzten Vorrundenpartien am Freitag und der Finaltag am Sonntag mit Unparteiischen stattfinden können.

Das Umkleidegebäude der TSG Fußball Herdecke am Bleichstein.
Das Umkleidegebäude der TSG Fußball Herdecke am Bleichstein. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

Nicht nur fehlende Sauberkeit sei das Problem in der Schiedsrichter-Kabine im Untergeschoss des TSG-Gebäudes, betonte Patrick Lepperhoff. „Vielmehr die Feuchtigkeit, es tropft von der Decke und Schimmel bildet sich. Zudem sind die Bänke verrottet“, hat sich der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses von mehreren in Herdecke eingesetzten Referees berichten lassen: „Das ist ein Fall für das Gesundheitsamt.“

Vor dem Spieltag am Freitag habe er der TSG deshalb angekündigt, ohne vernünftige Lösung keine Schiedsrichter mehr anzusetzen. Im Laufe des Donnerstags konnte er dann aber Entwarnung geben, ab sofort sollen sich die Unparteiischen in der nahen Bleichsteinhalle umziehen. Und die bisherige Schiedsrichter-Kabine ist gesperrt. „Der Spielbetrieb ist sichergestellt“, sagte Lepperhoff, „auch für den Spielbetrieb in der Saison wird es eine Alternativlösung geben.“

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Bei der TSG nahm man die Schuld auf sich, es habe ein Kommunikationsproblem gegeben. „Schon im Vorfeld der Ruhrtalmeisterschaft haben wir wegen des Zustands der Kabinen alternative Umkleidemöglichkeiten organisiert“, erklärte Klubchef Markus Requardt, „schon in der ersten Turnierwoche haben einige Mannschaften und Schiedsrichter die Möglichkeit genutzt, sich in der Bleichsteinhalle umzuziehen.“

In den anderen Fällen sei es den ehrenamtlichen Turnier-Organisatoren „durchgerutscht“, über diese Möglichkeit zu informieren. Requardt: „Bis jetzt ist es ein superschönes Turnier, das wird durch die Probleme mit der Schiedsrichter-Kabine natürlich jetzt getrübt.“

Gebäude gehört unter Abbruchhammer

Der Zustand des städtischen TSG-Umkleidegebäudes, das im Zuge des geplanten Freibad-Umbaus abgerissen werden soll, sei bekannt. „Das Ding ist durch, das gehört unter den Abbruchhammer“, sagt Requardt, „die Umkleidekabinen oben sind besser, ohne dass es da paradiesische Zustände gibt. Die Kabinen unten sind nicht mehr zumutbar.“

Bis zum Abbruch wolle die TSG die Räume oben weiter nutzen, zumal man keine anderen habe. Zum Umkleiden für Gästeteams und Schiedsrichter in der bevorstehenden Saison will man zeitnah mit der Stadt Herdecke eine Lösung suchen - in der Bleichsteinhalle oder dem nahen Friedrich-Harkort-Gymnasium.