Hagen. In einem TV-Beitrag nimmt ein albanischer EM-Reporter Abschied aus Hagen. Dann hält er plötzlich eine Ausgabe der Westfalenpost in den Händen.

In seiner Heimat ist Dëfrim Methasani ein anerkannter Sportreporter, den fast jeder kennt: In den letzten zwei Wochen war der albanische TV-Journalist viel in Hagen unterwegs und hat einige seiner Beiträge für die Fußball-EM, die dann im albanischen Staatsfernsehen gesendet wurden, in der Volmestadt gedreht. Nun ist der Korrespondent wieder in seiner Heimat. Denn die Nationalmannschaft Albaniens ist aus dem Turnier ausgeschieden.

Grund für schlechte Stimmung gibt es beim erfahrenen Sportjournalisten deshalb aber nicht. Ganz im Gegenteil: Er scheint die Zeit in Hagen und Umgebung genossen zu haben. In einem Abschiedsbeitrag, der im Außenbereich der Bar Celona in der Hagener Innenstadt gedreht wurde, spricht Methasani über seine Erlebnisse aus den letzten Wochen und er hält im Video-Beitrag, den man sich im Internet anschauen kann, außerdem auch ein Trikot von Westfalia Hagen in die Höhe - genauso wie eine Ausgabe der Westfalenpost.

TV-Legende aus Albanien lobt die deutsche Fußballbasis

Sein Besuch bei den Sportfreunden Westfalia Hagen von Anfang Juni, wo er sich über den erfolgreichen Mädchenfußball im Verein informierte und damit seine Zuschauer auf die EM einstimmen wollte, hat ihm offenbar besonders gut gefallen. Im jüngsten TV-Beitrag, so übersetzt der albanisch-stämmige Westfalia-Trainer Bekim Uksini im Gespräch mit dieser Redaktion, lobte die albanische TV-Legende die Arbeit an der deutschen Fußballbasis und fand mit Blick auf die laufende Europameisterschaft auch nur positive Worte. Die Stimmung in den verschiedenen Fanlagern sei außergewöhnlich friedlich und schön gewesen, erklärt Uksini, der im TV-Beitrag als Methasanis Ansprechpartner fungiert.

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Der Hagener Fußballtrainer stand mit TV-Reporter Methasani während der EM-Gruppenphase stets im engen Austausch. Der Westfalia-Coach hat es diverse Male in die Beiträge fürs albanische Fernsehen geschafft und wurde sozusagen als lokaler Fußball-Experte herangezogen. „Es war eine wirklich tolle Zeit und ich habe es mir nicht nehmen lassen, ihm dann zum Abschied noch ein Westfalia-Trikot und die Ausgabe der WP zu überreichen, in dem es um seinen Besuch bei uns geht“, erklärt der Westfalia-Coach. Methasani habe sich in Hagen stets wohlgefühlt.

Bei Westfalia Hagen hat sich Dëfrim Methasani (Mitte) auf die Fußball-EM eingestimmt.
Bei Westfalia Hagen hat sich Dëfrim Methasani (Mitte) auf die Fußball-EM eingestimmt. © privat | Privat

Auch den Vergleich zum hierzulande durchaus polarisierenden deutschen TV-Reporter Marcel Reif hat er der Westfalenpost verziehen und die entsprechende WP-Ausgabe wohl mit in seine Heimat genommen. „Ich habe ihm den Inhalt des Artikels vom Deutschen ins Albanische übersetzt. So viel kann ich sagen: Er fühlte sich unterhalten und auch ein bisschen geehrt.“