Hagen. Anfang Juli strömen unzählige Basketball-Verrückte auf den Emster Schulhof. Das Turnier der BG Hagen hat seine Kapazitätsgrenze erreicht.

So sieht man den Schulhof am Emster Schwelmstück eigentlich selten: alle drei Basketball-Freiplätze verwaist in der knallenden Mittagssonne, der Geräuschpegel bei null. Es ist eben gerade keine Schulpause.

Die Kulisse im Emster Park wird spätestens in gut einer Woche anders aussehen. Ab Freitag, den 5. Juli, bis zum Sonntag wird der Emster Schulhof und seine Außenanlagen zu einem El Dorado der Hagener Basketballszene mit lauter Musik und bester Stimmung. Denn, wie jedes Jahr am ersten Ferienwochenende, findet das BG-Turnier statt, das zum Gedenken an den langjährigen BG -Basketballvater Fredi Rissmann nun „FREDI-Freilufttunier“ heißt. Und das in diesem Jahr mit seiner 48. Auflage.

90 Teams haben sich angemeldet und werden in den unterschiedlichen Klasseneinteilungen ihre sportliche Performance abliefern. Wobei die Ambitionen durchaus unterschiedlich sind. „Unser Ziel ist eigentlich, dass wir Sonntag nicht mehr spielen müssen“, gesteht Marvin Machelett vom Team „Komme, wenn wir 10 sind“. „Wir spielen in der Gruppe der Experten, weil wir für die BG auch in der Landesliga spielen“, erklärt er, „unsere Altersstruktur geht bis Mitte 50. Wir spielen wirklich aus Spaß an der Freude und müssen mit den etablierten Experten sportlich nicht unbedingt mithalten.“

Beim Trinkspiel Beerpong landet der Ball im Bierbecher, nicht im Korb: Neben Basketball steht beim Fredi-Freiluftturnier der BG Hagen vor allem der gesellige Aspekt im Vordergrund.
Beim Trinkspiel Beerpong landet der Ball im Bierbecher, nicht im Korb: Neben Basketball steht beim Fredi-Freiluftturnier der BG Hagen vor allem der gesellige Aspekt im Vordergrund. © WP | Michael Kleinrensing

Kultige Verkleidungen üben Reiz aus

Machelett ist so etwa zum 18. oder 19. Mal beim Turnier auf Emst dabei und erinnert sich noch gut an die Zeiten, als der Fokus noch auf das gesellige Erlebnis gerichtet war. „In vielen Jahren haben wir da mehr auf den Kostümpreis geschielt, da haben wir uns dann Motto getreu verkleidet und das schon recht aufwändig.“ Unvergessen sind ihre damaligen Auftritte als Doubletten solcher Musikgiganten wie Wolfgang Petry oder AC/DC. Damals bestand die Clique aus 20 Leuten, die einfach ein stimmungsvolles Wochenende genießen wollten.

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Und wie ist dann der kulturelle „Abstieg“ zu den Experten zu erklären? „Wir legen sozusagen eine Baby-Pause ein“, erklärt Marvin Machelett, „ viele der Jugendlichen und jungen Erwachsenen von damals sind inzwischen Eltern geworden und so verschieben sich die Schwerpunkte schon mal.“ Er geht aber davon aus, dass der Trend durchaus wieder rückläufig sein könnte. Vielleicht dann, wenn der Nachwuchs selbst mit auf das Spielfeld kommt. Denn das ist ja auch ein spezielles Merkmal des Turniers: hier spielen die Mütter und Väter mit ihren Töchtern und Söhnen durchaus schon mal in der gleichen Mannschaft und die Sport-Veranstaltung erhält ihren familiären Touch.

90 Teams gemeldet: BG-Turnier darf nicht größer werden

Übrigens gilt das Motto: „Komme, wenn wir 10 sind“ nicht am Freitag nächster Woche. „Wir eröffnen freitags immer den Bierwagen, das hat schon Tradition. Von daher fangen wir da schon mit unter 10 Leuten an“, verspricht Marvin Machelett. Denn genau das ist der Hintergrund des Namens: einige Spieler des BG-Landesligateams kommen nur zum Training in die Öwen-Witt-Halle, wenn zehn Mann zugesagt haben, um fünf gegen fünf zu spielen.

Beim Fredi Freiluftturnier spielen geübte Basketballer mit, aber auch für Anfänger gibt es einen entsprechenden Turniermodus.
Beim Fredi Freiluftturnier spielen geübte Basketballer mit, aber auch für Anfänger gibt es einen entsprechenden Turniermodus. © WP | Michael Kleinrensing

Die Vorfreude steigt auf das außergewöhnliche Basketballfest am nächsten Wochenende - das bestätigt schon die Meldung von 90 Teams. „Und das ohne Werbung. Damit sind die Kapazitäten für das Turnier auch ausgelastet“, freut sich Kosta Filippou von der BG über den Zuspruch. Die Anlage auf Emst mit dem benachbarten Park hält er aktuell für alternativlos, „darüber denken wir gar nicht großartig nach, weil ich nicht wüsste, wo das Event besser aufgehoben wäre.“

Und so werden die Basketballer auch nächste Woche wieder auf den drei asphaltierten Außenplätzen und in der Sporthalle nebenan ihr Turnier zelebrieren auch wenn, so Marvin Machelett , „es mit dem Alter nicht leichter wird auf Asphalt.“ Auf den Außenplätzen entsteht dann so etwas wie echtes „Streetball-Feeling“, mit jeder Menge Action unterlegt mit lauten Rhythmen und begleitet von vielen Zuschauern am Spielfeldrand. Man muss übrigens kein Basketballvirtuose sein, um mitzuspielen, das zeigt schon die große Anzahl der Teams in der Rookie-Klasse. Viel Spaß und gute Laune bei hoffentlich gutem Wetter, das sind die wichtigsten Faktoren für ein gelungenes FREDI-Freiluftturnier auf Emst.