Hagen. Der albanische Sportreporter Defrim Methasani hat in Hagen einen TV-Beitrag gedreht. Was hinter seinem Besuch bei Wesfalia steckt:

Noch knapp ein Monat, dann startet die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. Zum zweiten Mal in seiner Geschichte hat sich Albanien für das Turnier qualifiziert. Und das ist gleichzeitig der Anlass für einen ungewöhnlichen Medientermin in Hagen: Im Rahmen der Vorbereitung auf die EM war ein Journalisten-Team des albanischen TV Senders RTSH zu Gast in Hagen. Mit dabei: einer der bekanntesten Sportjournalisten aus ganz Albanien.

Der renommierte albanische Sportreporter Defrim Methasani hat die Mädchenabteilung der Sportfreunde Westfalia Hagen in Altenhagen besucht. In Begleitung des stellvertretenden Bezirksbürgermeister Hagen Nord, Milazim Jusaj, machte sich Methasani ein Bild von der Arbeit in der Mädchenabteilung. Für seinen Fernsehbeitrag wollte er aber auch bei albanisch-stämmigen Hagenerinnen abfragen, wie groß die Euphorie mit Blick auf die EM-Teilnahme Albaniens ist.

Defrim Methasani hat in Albanien einen bekanntheitswert wie ein Marcel Reif in Deutschland.
Bekim Uksini - Jugendtrainer bei den Sportfreunden Westfalia Hagen

Bürgermeister stellt Kontakt her

Die albanische Nationalelf wird nämlich während des Turniers ihr Quartier in Kamen-Kaiserau beziehen. Durch die Nähe zur Stadt im nördlichen Kreis Unna ist der Sportreporter Defrim Methasani auf Hagen gestoßen, um auf Stimmenfang für seine Reportage zu gehen. Der Kontakt zu Westfalia Hagen entstand durch den stellvertretenden Bezirksbürgermeister Hagen-Nord, Milazim Jusaj.

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Beim Drehtermin auf dem Sportplatz an der Alexanderstraße in Hagen kam Westfalia-Coach Bekim Uksini, der im Verein die U17-Mädchen trainiert, besonders nah an den albanischen Reporter heran. „Er hat mich interviewt und ich habe ihm viel über unsere Arbeit erzählt“, sagte der Mädchentrainer.

Defrim Methasani bei seinem Besuch bei Westfalia Hagen: Der albanische Fernsehreporter berichtet ansonsten vor allem über die Ereignisse rund um die Nationalmannschaft aus dem Balkanland.
Defrim Methasani bei seinem Besuch bei Westfalia Hagen: Der albanische Fernsehreporter berichtet ansonsten vor allem über die Ereignisse rund um die Nationalmannschaft aus dem Balkanland. © privat | Privat

Bekannt wie Marcel Reif: Albanischer TV-Star zu Gast in Hagen

Die Freude bei ihm persönlich war sehr groß, denn der Besucher ist ein Prominenter: „Defrim Methasani hat in Albanien einen bekanntheitswert wie ein Marcel Reif in Deutschland“, erklärt der Jugendtrainer aus Hagen. Über Generationen begleite der Sportreporter bereits das Geschehen in der albanischen Nationalmannschaft.

Mädchen-Trainer Uksini sei für Methasani einer der Hauptansprechpartner gewesen, weil der Trainer die albanische Sprache beherrscht: „Mein Vater ist Albaner, daher konnte ich zum heimischen Mädchenfußball viel erzählen.“ Dass Westfalia Hagen für den Fernsehtermin ausgewählt wurde, ist indes kein Zufall: Unter den vielen aktiven Mädchenfußballerinnen gibt es altersübergreifend zwölf Kinder, deren Muttersprache albanisch ist.

Viele Mädchen, deren Muttersprache albanisch ist

Insofern, so berichtet Uksini, schlagen bei vielen dieser Mädchen während der Fußball-EM zwei Herzen in der Brust, denn sie drücken während des Turniers den Deutschen, aber auch den Albanern ihre Daumen.

Defrim Methasani bei der Arbeit: Hier interviewt der albanische Sportjournalist einen Westfalia-Vertreter.
Defrim Methasani bei der Arbeit: Hier interviewt der albanische Sportjournalist einen Westfalia-Vertreter. © privat | Privat

In weiteren Gesprächen mit jenen Spielerinnen, die albanische Wurzeln haben, versuchte Methasan herauszufinden, wie euphorisch die Mädchen über die Teilnahme Albaniens sind und was sie dem Nationalteam zutrauen. Die Antworten der Mädchen waren unterschiedlich, die Meinungen vielfältig. Eines steht aber fest: Dieser ungewöhnliche Fernsehdreh war für Westfalia Hagen jedenfalls sehr aufregend und in einer Sache waren sich alle Beteiligten einig. „Die EM in Deutschland ist eine wunderbare Sache und wir alle freuen uns auf ein großes Fest vieler Kulturen und Länder“, teilten die Sportfreunde nach dem Fernsehdreh in den sozialen Netzwerken mit.