Ennepetal. Wenn beim Fußball-Oberligisten der Schuh drückt, hilft der Mittelfeldspieler aus. Trainer Sebastian Westerhoff schätzt diese Fähigkeit.

Es gibt Fußballspieler, die bereiten einem Trainer oft Probleme. Nicht, weil sie negativ auffallen, ständig ihrer Form hinterherlaufen oder für Ärger innerhalb des Teams sorgen, sondern eher, weil sie so vielseitig sind. Christoph van der Heusen ist so ein Spieler. Beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal deckt der im Sommer gekommene 31-Jährige viele Positionen ab, spielt da, wo er gebraucht wird und macht das in der Regel äußerst zuverlässig. Trainer Sebastian Westerhoff greift gerne auf diese Vorzüge zurück. Auch, weil er van der Heusen schon sehr lange kennt.

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17 Mal lief Christoph van der Heusen in dieser Saison für den TuS Ennepetal auf. Dass er überhaupt noch einmal in der Oberliga spielen würde, liegt dabei am Trainer. „Ich wollte mir noch einmal beweisen, dass ich in der Oberliga spielen kann“, sagt van der Heusen. Sebastian Westerhoff, der van der Heusen bereits zu seinem Ex-Klub DSC Wanne-Eickel geholt hatte und im Winter 2023 in Ennepetal den Trainerposten übernahm, wollte seinen ehemaligen Schützling unbedingt im Bremenstadion haben. Im vergangenen Sommer folgte van der Heusen seinem ehemaligen Trainer, der große Stücke auf die Qualitäten des 31-Jährigen hält. „Er ist einfach ein sehr fußballintelligenter Junge, kann sich anpassen und macht genau das, was von ihm gefordert wird“, sagt Westerhoff.

Flexibilität ist Fluch und Segen zugleich

Für van der Heusen ist das manchmal Fluch und Segen zugleich, das weiß aber auch sein Trainer. „Er hört das nicht gerne, aber er macht es auf vielen Positionen außergewöhnlich gut“, lobt Westerhoff. Am liebsten spielt van der Heusen nämlich eigentlich auf der Acht im zentralen Mittelfeld. Seine Begründung dafür dürfte wie Musik in den Ohren seines Trainers klingen. „Da habe ich am meisten Auslauf“, sagt van der Heusen. Ein Wink auf das, was ihn so wertvoll für das Spiel des TuS Ennepetal macht. Van der Heusen ist ungemein laufstark und geht viele Wege, die nicht unbedingt direkt ins Auge der Zuschauer fallen, für eine Mannschaft aber sehr wichtig sind. Kein Wunder also, dass Sebastian Westerhoff gerne auch in der kommenden Saison mit ihm weiterarbeiten würde.

Wenn es von Vereinsseite passt, würde ich gerne bleiben.
Christoph van der Heusen, Spieler beim Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal

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Unwahrscheinlich ist es nicht, denn van der Heusen hat den TuS Ennepetal seit seiner Ankunft im Sommer sehr zu schätzen gelernt. „Das ist ein super geführter Verein“, sagt er. Abgesehen davon reiche ihm die Bestätigung eines guten Halbjahres in der Oberliga noch nicht, van der Heusen will nachhaltig nachweisen, dass er die Anforderungen auf diesem Niveau erfüllen kann. „Wenn es von Vereinsseite passt, würde ich gerne bleiben“, sagt er ganz offen. Natürlich spielen dabei auch andere Faktoren eine Rolle, für van der Heusen sind zum Beispiel finanzielle Aspekte trotz der weiten Fahrtwege von seinem Wohnort Herne bis nach Ennepetal aber nicht vordergründig. „Daran soll es nicht scheitern“, sagt er angesprochen darauf.

Van der Heusen denkt nur an den Teamerfolg

Nach leichten Anlaufschwierigkeiten, die für ihn aber typisch seien, hat sich Christoph van der Heusen inzwischen in Ennepetal etabliert. Sich selbst nimmt er dabei nicht so wichtig, wie das vielleicht andere Fußballer tun. „Natürlich spiele ich am liebsten, deswegen gehe ich zum Fußball. Wo ich spiele, ist dabei erst einmal egal, solange ich meinen Teil zum Erfolg beitragen kann“, sagt er. Und auch die eigene Torausbeute sei erst einmal egal, obwohl er in seinen Jahren beim DSC Wanne-Eickel unter Westerhoff insgesamt zehnmal, beim TuS aber noch gar nicht erfolgreich war. Keinen höheren Stellenwert habe das, solange am Ende die maximale Ausbeute für seine Mannschaft stünde.

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Und die stand in dieser Saison entgegen der Meinung der vermeintlichen Experten ziemlich oft nach 90 Minuten. Gegen den aktuellen Tabellenvorletzten von Victoria Clarholz soll das am Wochenende wieder der Fall sein, einen großen Hehl macht Christoph van der Heusen daraus nicht. „Das Hinspiel-Ergebnis konnte sich damals keiner so wirklich erklären“, sagt er. Mit 0:4 ging der TuS damals baden, allerdings holte Clarholz auf fremdem Platz in den vergangenen Wochen kaum Zählbares. Das soll auch am Sonntag so sein, wenn es nach van der Heusen geht. Wo er dann auflaufen wird, ist ihm dabei egal – aber das ist ja ohnehin ein Problem des Trainers.