Ennepetal. TuS verliert deutlich gegen Clarholz. Doch laut Ennepetals Trainer Westerhoff hat sein Team bis auf einen Makel eigentlich nichts falsch gemacht.

Es liest sich immer so klar, ein 4:0-Ergebnis. In dem Falle bedeutet dieses eine hohe Niederlage des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal gegen Viktoria Clarholz. Dabei hätte das Spiel ganz anders verlaufen können – wenn die Mannschaft von Trainer Sebastian Westerhoff ihre Torchancen genutzt hätte. Denn die waren da und der TuS zeigte auf dem Feld einen guten Fußball – belohnte sich aber nicht.

Die Anfangsviertelstunde verlief überaus hektisch. Ennepetals Stürmer Nils Nettersheim hatte in den ersten Minuten bereits zwei ganz dicke Möglichkeiten, die aber nicht zum Torerfolg führten. Dann entschied der Unparteiische auf Ecke für die Gegner, was strittig war. Der Ball wurde anschließend vom Fünf-Meter-Raum per Kopf in die Mitte verlängert, wo Ennepetal zu offen stand und Steffen Brück für die Gastgeber einnickte (8.). Nur drei Minuten später eroberten sich die Gegner den Ball im Mittelfeld und spielten ihn schnell und passgenau in eine Lücke. Ennepetal war einen Schnitt zu langsam. Den Abschluss aus 16 Metern konnte der herauslaufende TuS-Torwart Marvin Weusthoff zwar abwehren – aber genau in die Mitte, von wo aus Clarholz-Kicker Marvin Aciz den Nachschuss versenkte. Daniel Wieczorek setzte noch zur blockenden Grätsche an, errichte die Kugel jedoch nicht mehr rechtzeitig.

Früh im Hintertreffen

So lag der TuS schon früh mit 0:2 in Rückstand. Er ließ sich davon aber nicht beirren. „Wir haben einen Fußball gespielt, der von außen recht ansehnlich ist. Wir haben gar nicht viel falsch gemacht, aber eben nicht getroffen“, sagte Sebastian Westerhoff. Seine Elf gab sich nicht auf, eine große Chance von Robin Gallus parierte Viktorias Schlussmann aus kurzer Distanz. Im weiteren Spielverlauf kratzte der Keeper auch noch einen direkten Gallus-Freistoß aus dem rechten Torwinkel. Der Wille war da, was Westerhoff lobend hervorhob. Und der TuS hatte auch mehr Spielanteile. Die Gegner verwalteten ihren Spielstand eher und blieben defensiv konzentriert. Sie zwangen die Klutertstädter so zur Spielgestaltung. Die gelang denen auch, aber eben nur bis vor das Tor. Somit waren es die Gegner, die letztlich effektiv waren.

Nicht ganz einverstanden war der TuS dann mit einer Entscheidung von Schiedsrichter Nils Hasse: Oussama Anhari nahm einen hohen Ball per Brust an und beförderte ihn zum Anschlusstreffer ins Tor – der wurde aber wegen vermeintlichen Handspiels nicht gewährt. Es passte ins Bild, wie auch die Entstehung des dritten Tores, wobei der TuS ganz unglücklich aussah. Der Clarholzer Martin Aciz schoss einen Freistoß aus zentraler Position in die TuS-Mauer, in der sich jedoch eine Lücke auftat und die Kugel so in die linke untere Torecke einschlug. Weusthoff hatte in der Situation keine Chance. Die Spieler schüttelten selbst die Köpfe und wussten: So etwas darf nicht passieren. „Das ist Oberliga-Fußball. Du hast eine Mannschaft, die nicht viel agiert und gut verteidigt, dann aber brutal effektiv ist“, kommentiert Westerhoff die Szene.

„Es fühlt sich komisch an"

In der Nachspielzeit gab der TuS zwar nicht auf, aber auch Clarholz bewahrte weiter Körperhaltung. Cedrick Hupka verlor im Mittelfeld den Ball, der TuS stand offen und ein Gegner spielte den Ball zum ins freie Feld laufenden Ali-Emre Cinar. Der bewahrte im Strafraum im Eins-gegen-eins-Duell mit Weusthoff Ruhe und schob zum Endstand ein. „Wir können Fußball spielen, was jeder gesehen hat. Aber dazu gehört natürlich auch das Toreschießen, was ausblieb. Es fühlt sich daher total komisch an und nach unserem großen Einsatz nicht richtig “, resümierte Westerhoff.