Schwelm. Die EN Baskets Schwelm haben einen Lauf - und wollen den gegen Iserlohn fortsetzen. Der Kapitän spricht sogar über den Aufstieg.
Noch haben die EN Baskets Schwelm in dieser Saison nichts erreicht. Und trotzdem war der Blick auf die Tabelle über den Jahreswechsel schon einmal deutlich getrübter als in dieser Spielzeit. Mit einer beeindruckenden Serie von fünf Siegen in Folge haben sich die Schwelmer ProB-Basketballer auf den zweiten Platz der Nord-Staffel katapultiert. Eine schöne Momentaufnahme oder doch ein Ausblick auf das, was die Mannschaft von Trainer Falk Möller zu leisten imstande ist? Kapitän Chris Frazier hat da eine klare Meinung.
In seinem zweiten Jahr bei den EN Baskets fühlt sich der 33-Jährige pudelwohl. Das brachte der Shooting Guard zuletzt auch in einem Posting in den sozialen Medien zum Ausdruck. „Wahrscheinlich der größte Spaß, den ich in meiner zehnjährigen Karriere hatte“, schrieb Frazier da und zeigte ein Foto der Schwelmer Spieler im „Huddle“ vor Spielbeginn. „Die Chemie passt in dieser Saison einfach sehr gut. Falk und Stephan haben eine tolle Mannschaft zusammengestellt“, freut sich Frazier angesprochen auf den Hintergrund dieses Posts.
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Frazier glaubt an eine Platzierung unter den ersten Vier
Die Spieler untereinander gönnen sich Einsatzzeiten und Erfolge, Missgunst gäbe es innerhalb der Mannschaft nicht. „Wir feuern uns alle untereinander an und haben dadurch eine gute Energie im Team. Es gibt keine Grüppchen innerhalb der Mannschaft“, sagt Frazier. Im vergangenen Jahr sei das nicht immer der Fall gewesen, in dieser Saison sei das veränderte Teamgefüge laut dem 33-Jährigen deutlich intakter – und das schlägt sich auch auf dem Spielfeld nieder.
Durch die jüngste Erfolgsserie stehen die EN Baskets für viele überraschend gut da und sogar vor dem Titelaspiranten und ProA-Absteiger aus Leverkusen. „Wir haben gezeigt, dass wir mit diesen toughen Teams mithalten und sie schlagen können“, sagt Frazier, der seinem Team durchaus zutraut, am Ende der Hauptrunde unter den besten vier Mannschaften zu stehen. Mit Blick auf die anvisierten Playoffs würde eine Platzierung unter den Top vier Heimrecht in der ersten Runde bedeuten. Das wiederum würde die Wahrscheinlichkeit auf das Erreichen der zweiten Runde deutlich erhöhen. Chris Frazier geht sogar noch einen Schritt weiter. „Ein Aufstieg wäre wirklich etwas tolles für diesen Verein“, sagt er – wohlwissend, dass bis dahin noch ein weiter Weg zu gehen ist.
Den nächsten Schritt in diese Richtung können die Schwelmer am Samstag im Derby gegen die Iserlohn Kangaroos machen. Gerade einmal zwei Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen kommt es zu zweiten Duell mit den Iserlohnern um den Ex-Schwelmer-Guard Viktor Ziring. Für Chris Frazier ein besonderes Spiel, hat der treffsichere Dreierexperte doch eine Vergangenheit bei den Kangaroos. „Für die Iserlohner hat dieses Spiel eine besondere Bedeutung, das ist fast das wichtigste Spiel der Saison dort“, weiß er deshalb genau.
Iserlohn kommt mit Wut im Bauch nach Schwelm
Bedingt durch den Schwelmer 89:80-Sieg kurz vor Weihnachten in Iserlohn dürften die Kangaroos noch motivierter sein, besser aufgestellt werden sie es wahrscheinlich auch. US-Amerikaner Travis Henson verpasste das Hinspiel, Frazier erwartet den starken Flügelspieler am Samstag in Schwelm aber im Iserlohner Aufgebot.
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Leichter auszurechnen macht das den kommenden Gegner damit aber nicht, schließlich haben die Sauerländer einige starke Individualisten in ihren Reihen. „Wenn es bei ihnen einmal geklickt hat, ist das eine richtig giftige Mannschaft“, glaubt Chris Frazier. Leicht auszurechnen ist sein Team aber auch nicht, Woche für Woche tritt ein anderer Spieler im Boxscore in Erscheinung und liefert starke Werte ab. „Uns zu scouten ist nicht einfach“, so der Schwelmer Kapitän.
Der aktuelle Lauf soll vor heimischen Publikum in jedem Fall verlängert werden. Erwartet wird eine außergewöhnliche Atmosphäre, was sich auch anhand der Ticketverkäufe im Vorfeld zeigt: über 1000 Tickets sind bereits weg. „Ich hoffe, dass wir am Ende wie im Hinspiel auch nur die Schwelmer singen hören“, sagt Chris Frazier.