Schwelm/Iserlohn. Kurz vor Heiligabend kommt es zum Wiedersehen mit den EN Baskets Schwelm. Nicht nur deswegen ist das Derby ein besonderes Spiel.
Die Ersteller der Spielpläne in der Basketball-ProB scheinen Gefallen daran gefunden zu haben, den Fans der EN Baskets Schwelm und der Iserlohn Kangaroos kurz vor Weihnachten ein ganz besonderes Spiel zu liefern. Wie im vergangenen Jahr, als gerade einmal sechs Schwelmer die Iserlohn Kangaroos in beeindruckender Manier vom Feld fegten, stehen sich im letzten Spiel vor den Feiertagen die beiden Lokalrivalen gegenüber. Einer der sechs Schwelmer, die im vergangenen Jahr in Gelb und Blau auf dem Feld standen, ist Viktor Ziring. Der Shooting Guard hat im Sommer die Seiten gewechselt, seine Zeit in Schwelm aber noch in besonderer Erinnerung - und freut sich auf das Duell in der Matthias-Grothe-Halle einen Tag vor Heiligabend (19.30 Uhr).
Seinen Wechsel von Schwelm nach Iserlohn hat Ziring keineswegs bereut, auch wenn sein Team in der aktuellen Saison drei Siege hinter seinem Ex-Verein steht. „Die Gesamtsituation hat hier für mich damals einfach besser gepasst“, sagt der 25-Jährige über seine Entscheidung, die EN Baskets nach nur einem Jahr wieder zu verlassen. „Es gab nicht den einen entscheidenden Grund für mich“, sagt er. „Basketball“, so fügt er an, „ist auch Business.“ Eine Aussage, die dann schon nachvollziehbarer macht, was ein Grund für seine Entscheidung für einen Wechsel gewesen sein könnte.
Ziring ist öfter Gast in Schwelm
Die Zeit in Schwelm hat Ziring aber in guter Erinnerung behalten. Nach einem wackeligen Start in neuer, verantwortungsvollerer Rolle, entwickelte er sich zu einem Fixpunkt im Spiel der EN Baskets. Sein Fehlen in der ersten Playoff-Runde gegen Koblenz schmerzte sehr, mit Ziring hätten die Schwelmer dem späteren Meister und Aufsteiger vermutlich noch mehr Paroli bieten können.
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Noch heute ist Ziring, wenn zeitlich möglich, gerne bei den Spielen der EN Baskets. Dreimal sei er in dieser Saison bereits bei Heimspielen gewesen, er schätze die Menschen und die Atmosphäre in der Schwelm Arena bis heute noch sehr. Zudem verbindet ihn eine gute Freundschaft mit Chris Frazier, die in der Saison 2019/20 gemeinsam für die Iserlohner aktiv waren. „Ich hatte dort wirklich eine gute Zeit“, sagt Ziring mit Blick auf die vergangene Saison in Schwelm.
Iserlohn hat immer wieder Verletzungsprobleme
Seit diesem Sommer hat er nun eine bisher wechselhafte Zeit in Iserlohn. Mit fünf Siegen aus zwölf Spielen laufen die Kangaroos dem eigenen Anspruch, sich für die Playoffs zu qualifizieren, aktuell hinterher. „Wir hatten zuletzt immer wieder unterschiedliche Spieler, die verletzt gefehlt haben. So kriegen wir keinen Rhythmus in unser Spiel“, sagt er. Mit seiner eigenen Leistung hingegen ist er durchaus zufrieden, auch wenn er seit der Verpflichtung des Franzosen Clayton Ladine nicht mehr so oft den Ball in der Hand hat wie noch zu Saisonbeginn. Ladine baut das Iserlohner Spiel seit einigen Wochen auf, legt mit 9,5 Punkten und 8,5 Assists pro Partie eindrucksvolle Zahlen auf. Ziring steht in dieser Saison bei durchschnittlich 11,8 Punkten und 4,8 Assists und beeindruckt dazu mit einer starken Dreierquote von 39 Prozent.
Doch nicht nur Franzose und Ex-Spieler Viktor Ziring ringen Schwelms Trainer Falk Möller gehörigen Respekt ab. „Sie hatten in den vergangenen Wochen wirklich Pech mit Verletzungen, eigentlich gibt der Kader mehr her“, sagt er. Während sein Team durch die jüngsten vier Siege aktuell auf einer Erfolgswelle schwimmt, hat Iserlohn die vergangenen drei Spiele teils deutlich verloren. „Das sind dann schon einmal fünf Prozent Unterschied, die entscheidend sein können“, glaubt Ziring.
Schwelmer Sieg ist in Iserlohn noch ein Thema
Er erwartet eine gefährliche Schwelmer Mannschaft, die aufgrund der aktuellen Euphorie und des Termins vermutlich auch von einer großen Fanschar in Iserlohn begleitet werden. Und auch wenn Viktor Ziring ein wenig relativiert, ist das Spiel aus dem vergangenen Jahr durchaus noch ein Thema bei den Kangaroos. „Die Spieler, die damals dabei waren, erinnern sich noch gut an das Spiel. Wir können aber nicht in der Vergangenheit leben, sondern müssen jetzt das Ruder für uns umreißen.“ Sein Ex-Team hat da naturgemäß etwas dagegen, schließlich besteht für die EN Baskets die große Chance, sich tabellarisch etwas von den Iserlohnern abzusetzen. Sollte das kurz vor Weihnachten nicht gelingen, bietet sich gleich im nächsten Spiel die Chance zur Revanche, denn beide Teams sehen sich am 6. Januar zum Auftakt in das neue Jahr zum Rückspiel wieder.