Schwelm. Die Playoffs sind das Ziel der Basketballer – aber das sind sie jedes Jahr. In Richtung Aufstieg fehlt es vor allem an einem: Geld.

Aktuell läuft es richtig rund bei den ProB-Basketballern der EN Baskets Schwelm. In der zehnten Saison seit Bestehen der Nachfolgeorganisation der Schwelmer Baskets läuft es nicht nur sportlich gut, auch im Hintergrund wird viel gearbeitet, um die gestiegenen Anforderungen an den Drittligisten zu erfüllen. Die Einnahmen wurden gesteigert, der Zuschauerschnitt ist gut, und sportlich stehen die Schwelmer nach zuletzt drei Siegen in Serie im Rennen um die anvisierten Playoffplätze gut da. Doch wo soll es hingehen für die EN Baskets?

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Für Trainer Falk Möller ist die Antwort auf diese Frage klar. „Es wäre schön, wenn wir nicht wieder als Achter in die Playoffs kommen würden“, sagt der 51-Jährige, der inzwischen seit sieben Jahren in Schwelm sportlich in der Verantwortung steht. Seit dem Wiederaufstieg 2017 erreichte er mit seinem Team, abgesehen von der wegen der Corona-Pandemie abgebrochenen Spielzeit 2019/20 immer die Playoffs. Sowohl in dieser abgebrochenen wie auch in der in einem veränderten Modus ausgespielten Playoffs in der Spielzeit 20/21 verpassten die Schwelmer den ProA-Aufstieg nur denkbar knapp, seitdem war jeweils in der ersten Runde Endstation.

Steigerungen der Einnahmen in vielen Bereichen

Und in dieser Saison? „Die Liga ist wirklich extrem ausgeglichen“, sagt Falk Möller. Nach elf Spielen trennen den Tabellenzweiten BSW Sixers nur zwei Siege vom Achten SC Rist Wedel, die EN Baskets sind eines von vier Teams, die mit sieben Siegen bei vier Niederlagen inmitten dieser Gruppe stehen. „Aktuell läuft es auch gut. Letztlich ist das halt nur eine Momentaufnahme“, weiß Geschäftsführer Stephan Völkel.

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Er hat natürlich auch das sportliche Geschehen genau im Blick, kümmert sich im Hintergrund aber auch intensiv um die Professionalisierung der Strukturen der EN Baskets. „Aktuell wachsen wir wieder, wir generieren mehr Einnahmen im Sponsoring, Catering und bei den Zuschauern“, sagt Völkel. Mit offiziell 910 Zuschauern im Durchschnitt weisen die Schwelmer hinter Leverkusen den zweithöchsten Zuspruch bei Heimspielen aus, die Auslastung der 1500 Menschen fassenden Schwelm Arena liegt bei 61 Prozent.

In dieser Zeit ist es schwierig, große Sprünge zu machen. Wir entwickeln das Programm hier aber kontinuierlich weiter.
Stephan Völkel, Geschäftsführer der EN Baskets Schwelm

Es besteht also auch in diesem Bereich noch deutliches Steigerungspotenzial, allerdings sieht Völkel dem auch Grenzen gesetzt. „Wir kommen aus einer Pandemie, haben aktuell eine Wirtschaftskrise. In dieser Zeit ist es schwierig, große Sprünge zu machen. Wir entwickeln das Programm hier aber kontinuierlich weiter“, sagt der erst zweite Geschäftsführer in der Geschichte der EN Baskets. Völkel folgte im Sommer 2022 auf Omar Rahim.

Das Budget für die ProA müsste deutlich steigen

Träumereien in Richtung ProA seien aktuell eher nicht zu finanzieren, zumal zuletzt die Standards bei den Anforderungen in der ProA angehoben wurden, in der ProB aber nicht. „Das vergrößert den Abstand noch einmal“, glaubt Völkel. Von einer Saison in der zweitklassigen ProA, in der die Schwelmer sich keine Sorgen um den Klassenerhalt machen müssten, weil finanziell für einen entsprechend guten Kader gesorgt werden könnte, seien die EN Baskets laut Völkel „meilenweit entfernt. Dafür müssten wir unser aktuelles Budget verdrei- oder vierfachen.“

Das allerdings ist alles Zukunftsmusik. Um sich auf seine Aufgaben als Geschäftsführer konzentrieren zu können, ist Stephan Völkel stetig auf der Suche nach Menschen, die rund um die EN Baskets Aufgabenbereiche übernehmen möchten. Das gehört zur fortschreitenden Professionalisierung rund um das Sportliche dazu - damit es auch in Zukunft weiter vorwärts geht bei den EN Baskets.