Ennepetal. Drei Vorfälle in knapp einem Monat: Die Spieler von BW Voerde fallen zuletzt oft negativ auf. Vorsitz Olaf Steinhaus will sich nun dagegen wehren
Vor etwas mehr als einem Monat schlug Facinet Sylla zu, dann der Vorfall beim Spiel der dritten Mannschaft in Gevelsberg und nun Fabian Voß, der dem Schiedsrichter im Kreisliga-A-Spiel gegen den TuS Hasslinghausen mit der Faust ins Gesicht schlug – bei den Fußballern vom FC Blau-Weiß Voerde häufen sich in dieser noch jungen Saison die Tätlichkeiten auf dem Spielfeld. „Aktuell macht das keinen Spaß“, sagt deswegen der Vorsitzende Olaf Steinhaus zu seiner ehrenamtlichen Tätigkeit am Tanneneck. Für die Zukunft wünscht er sich einen harten Kurs seines Vereins und eine Null-Toleranz-Politik.
Die drei Vorfälle in den vergangenen Wochen haben Spuren hinterlassen bei Olaf Steinhaus. Am Sonntag, als der Torwart der zweiten Voerder Herren-Mannschaft eine schlimme Tätlichkeit begann, befand sich der Vorsitzende im Urlaub. „Und dann musst du dich mit solchen Nachrichten auseinandersetzen. Die Presse ruft an, der Staffelleiter hat Fragen“, sagt er. Große Freude an seinem Posten habe er aktuell nicht, die Vorfälle sorgen für Magenschmerzen beim Voerder Vereinschef.
Neue Situation für Voerder Vorstandsvorsitzenden
So, wie sich die Spieler von allen drei Herren-Teams zuletzt präsentierten, habe er seinen Verein noch nicht erlebt. „In den 23 Jahren, in denen ich das nun mache, war ich nie vor einer Spruchkammer. Auch wir müssen jetzt erst einmal lernen, wie mit dieser Situation umzugehen ist“, sagt er. Seine ehrenamtliche Arbeit sehe er dadurch „mit Füßen getreten.“
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Es gibt nicht wenige, die den FC BW Voerde momentan in einer vergleichbaren Situation wie den SV Ararat Gevelsberg sehen, der im Frühjahr 2023 zum wiederholten Mal negativ aufgefallen war, als Spieler des Vereins beim FC SW Silschede auf Zuschauer einprügelten. „Zur Zeit“, holt Steinhaus aus, „stellen sich unsere Spieler genauso dar.“ Auch wenn es bei den Voerdern jeweils einzelne Spieler waren, die gewalttätig wurden, ändere dies laut Steinhaus nichts an der Tatsache, das sein Verein aktuell kein gutes Bild abgebe. „Das muss man einfach so sagen.“
BW Voerde kündigt Gespräche mit Spielern an
Wie bereits im neuesten Fall von Fabian Voß geschehen, wünscht sich der Vereinsvorsitzende eine klare Linie seines Klubs. Eine rote Linie sei überschritten worden, weshalb sich der Voerder Vorstand in den kommenden Tagen mit den Kapitänen der jeweiligen Mannschaften zusammensetzen möchte, um im Thema Gewalt auf dem Fußballplatz noch einmal zu sensibilisieren. „Wir haben jetzt gezeigt, dass wir sowas nicht dulden und da auch konsequent sind“, sagt Steinhaus.
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Fabian Voß war unmittelbar nach dem Schlag gegen den Schiedsrichter mitgeteilt worden, dass er nie wieder für BW Voerde aktiv werden wird. „Ich würde mir wünschen, dass wir zukünftig, auch unabhängig von Namen oder sportlicher Bedeutung eines Spielers, in solchen Fällen so reagieren“, sagt Steinhaus. Jedoch sei er nicht alleine für den Verein verantwortlich und wolle dies mit seinen Vorstandskollegen noch abstimmen. „Das sollte aber unser Weg sein: Wenn jemand zuschlägt, dann war es das für ihn bei BW Voerde.“
Natürlich müsse dabei aber jeder Fall individuell betrachtet werden. Als Beispiel zieht Steinhaus dafür die Reaktion von Facinet Sylla auf eine vermeintlich rassistische Beleidigung gegen den aus Guinea stammenden Spieler heran. Sylla hatte seinen Gegenspieler daraufhin ins Gesicht geschlagen, wurde mit Rot vom Platz gestellt und anschließend für 30 Spiele gesperrt.