Ennepetal. Es muss nicht immer Traumfußball sein, um in der Oberliga Spiele zu gewinnen. Zwei Standards sichern dem TuS Ennepetal den dritten Sieg in Serie.

Sonderlich schön war das nicht unbedingt mitanzusehen, was die beiden Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal und 1. FC Gievenbeck da am Sonntag im Bremenstadion auf den Kunstrasen brachten. „Das stimmt, aber das ist mir bei dem Ergebnis herzlich egal“, freute sich Ennepetals Trainer Sebastian Westerhoff nach dem Spiel. Mit 2:0 (1:0) hatte sich die Westerhoff-Elf gegen die Gievenbecker in 90 umkämpften Minuten durchgesetzt und dabei eine Menge wegstecken müssen. Durch den dritten Sieg in Folge rückte der TuS nun auf den fünften Tabellenplatz vor – und legt damit eine Serie hin, die es so zuletzt vor vier Jahren in Ennepetal gegeben hat.

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Das Linus Frölich alles für sein Team gibt, zeigt sich Woche für Woche auf dem Feld. Wer das nicht glaubt, der bekam im Spiel gegen Gievenbeck einen weiteren Beleg dafür zu sehen. „Zähne kommen wieder, drei Punkte nicht“, sagte der in der Halbzeitpause mit brummenden Schädel ausgewechselte Innenverteidiger. Ende der ersten Halbzeit war Frölich mit Gievenbecks Louis Martin zusammengerasselt, Martin musste mit einer Platzwunde umgehend das Feld verlassen und wurde noch vor Ort von einem Krankenwagen behandelt. Frölich hingegen ging mit einem dröhnenden Kopf und einem Stück verlorenen Zahn aus dem Zweikampf heraus.

Typischer Oberliga-Fußball

TuS Ennepetal – 1. FC Gievenbeck 2-0 (1-0)

TuS Ennepetal: Weusthoff – Yasar, Frölich (46. Siepmann), Polk, Wieczorek, Gallus, Meckel, Goles (8. Binyamin), Marius Müller (56. Yahkem, 77. El Youbari), Reyes Mellado, Nettersheim (68. Anhari).

Tore: 1:0 Marius Müller (8.), 2:0 Gallus (90.+4, Foulelfmeter).

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So konnte der Innenverteidiger zu Beginn des zweiten Abschnitts auf der Bank Platz nehmen und dabei beobachten, wie ihm seine Mitspieler in nichts nachstanden. „Das war heute richtiger Oberliga-Fußball. Ein Unentschieden wäre sicher auch gerecht gewesen“, befand Sebastian Westerhoff nach der Partie. Beide Teams neutralisierten sich über weite Phasen des Spiels, und so waren es zwei Standards, die dafür sorgten, dass der TuS Ennepetal zum dritten Mal hintereinander über drei Punkte jubeln durften.

In der achten Minute zeigte Kapitän Marius Müller seinen Stellenwert für den TuS, als er einen Freistoß aus rund 19 Metern gefühlvoll über die Mauer hob und diesen im Tor unterbringen konnte. Zuvor war Duje Goles nach einem unsauberen Kontakt über seinen zu Boden fallenden Gegenspieler geflogen und musste mit Verdacht auf eine ausgekugelte Schulter vom Platz – Ennepetal ließ eben alles auf dem Feld was nötig ist, um ein Spiel in der Oberliga zu gewinnen.

Gievenbecks Abschlüsse kein Problem für Ennepetal

In der Folge drückten die Gäste aus dem Münsterland, große Chancen konnten sie sich dabei aber nicht erspielen. Immer wieder sprangen nur harmlose Abschlüsse heraus, die Ennepetals aufmerksamer aber nie wirklich geforderter Schlussmann Marvin Weusthoff sicher aufnehmen konnte. Die einzig echte Gelegenheit auf einen Treffer für Gievenbeck verpasste Leon Gensicke, der nach 70 Minuten an einer flachen Hereingabe von der linken Seite vorbei rutschte.

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Ähnlich wenig offensiven Esprit zeigten allerdings auch die Ennepetaler, nur selten gelang es einer der beiden Mannschaften das Spielgerät mal über mehrere Stationen laufen zu lassen. Größere Ballbesitzanteile hatten dabei noch die Gäste aus Gievenbeck.

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Und so war es Robin Gallus mit der letzten Aktion des Spiels vorbehalten, die Partie zu entscheiden. Der eingewechselte Oussama Anhari wurde in der vierten Minute der Nachspielzeit im Strafraum gelegt, Gallus traf nach zuletzt zwei vergebenen Elfmeter sicher und machte damit den dritten Ennepetaler Sieg in Folge perfekt. Zuletzt war dem TuS so ein Lauf zu Beginn der Spielzeit 19/20 unter Alexander Thamm gelungen. „Ich muss hier aber jetzt niemanden erden“, sagt Sebastian Westerhoff. Spielerisch war ja auch durchaus noch Luft nach oben – aber der Einsatz stimmte über die gesamte Zeit. Und genau das reicht eben manchmal auch.