Ennepetal. Fußball gehört auf echten Rasen – das sieht man auch beim TuS Ennepetal so. Doch noch ist der Naturrasen beim Fußball-Oberligisten gesperrt.

Das frisch sanierte Bremenstadion lädt einfach ein. Seit den Modernisierungsarbeiten rund um den Rasenplatz erstrahlt die Heimspielstätte des Fußball-Oberligisten TuS Ennepetal in neuem Glanz – nur bespielbar ist der Naturrasen noch nicht. So auch kommenden Sonntag, wenn der TuS das zweite Überraschungsteam der bisherigen Saison vom 1. FC Gievenbeck empfängt (Anstoß 15.30 Uhr). Trainiert wird zwar schon auf dem Rasen, nur für ein Oberliga-Spiel gelten eben andere Maßstäbe als für eine Übungseinheit.

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Es schwingt schon ein wenig Stolz mit in der Stimme vom Vorsitzenden des TuS Ennepetal, wenn Michael Peiniger über das Bremenstadion spricht. „Der Platz hat aber unter den Arbeiten etwas gelitten“, sagt er. Die fehlende Pflege während der Bauarbeiten an der neuen blauen Laufbahn, die die verwucherte Asche rund um den Rasenplatz ersetzt hat, macht sich auch noch Wochen nach den Arbeiten bemerkbar. „Wir konnten den Platz in der Zeit nicht wässern und mähen, deswegen ist das aktuell noch eher eine Stoppelwiese“, sagt Peiniger.

Westerhoff entscheidet, wann Ennepetal wieder auf Rasen spielt

Wann der Rasenplatz, der im Winter ohnehin nicht bespielt wird, wieder als Geläuf für ein Oberliga-Spiel herhalten kann, überlässt der Verein dem Rat von Trainer Sebastian Westerhoff und seinen Spielern. „Aktuell geht die Tendenz aber eher zum Kunstrasen. Wir hoffen dass wir gegen Vreden dann wieder auf den Rasen zurückkehren können“, sagt Michael Peiniger. Am 8. Oktober kommt Vreden zum übernächsten Heimspiel des TuS nach Ennepetal.

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Doch das ist noch Zukunftsmusik für das Team von Trainer Sebastian Westerhoff, das nach zuletzt zwei Siegen über Rheine und Türkspor Dortmund auf dem siebten Tabellenplatz steht und durch die jüngsten Erfolge auch am kommenden Gegner aus Gievenbeck vorbeizog. Die Münsterländer galten für nicht wenige Beobachter der Oberliga im Vorfeld neben dem TuS Ennepetal als Abstiegskandidat, grüßten aber nach drei Siegen und einem Remis nach vier Spieltagen von der Tabellenspitze. „Ich glaube ihr Start allein zeigt, dass sie in die Oberliga gehören“, sagt deswegen auch Sebastian Westerhoff.

Parallelen zwischen Ennepetal und Gievenbeck

Gievenbeck ist wie der TuS Ennepetal auch eine über Jahre gewachsene Mannschaft, die sich über großen Zusammenhalt und einen klaren fußballerischen Plan auszeichnet. „Bei eigentlich allen Aktionen die sie haben, wirkt das gesamte Team mit“, weiß Ennepetals Trainer über den kommenden Gegner, der durch zwei knappe Niederlagen in Lotte und daheim gegen Schermbeck auf den achten Tabellenplatz gerutscht ist – und trotzdem nur drei Punkte hinter dem Tabellenführer aus Lotte noch in Schlagdistanz sind.

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Ein weiterer Beleg dafür, wie ausgeglichen die Oberliga in dieser Saison ist. Auch deswegen steht für Sebastian Westerhoff in der Spielvorbereitung ohnehin nicht der Gegner im Fokus, sondern eher der Blick auf die eigene Mannschaft.

Der Blick in Ennepetal geht nach unten

„So wie wir aktuell drauf sind, brauchen wir nur auf uns schauen“, sagt Ennepetals Trainer, der sich zwar über die aktuelle Platzierung freut, diese aber auch sehr gut einzuschätzen weiß. „Natürlich schauen wir da momentan alle gerne drauf, aber vor allem aber weil wir schon so einen großen Vorsprung nach unten haben“, sagt Westerhoff. Satte neun Punkte hat sein Team zu diesem noch sehr frühen Zeitpunkt der Saison bereits Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Bis sich der Blick nach oben richten soll, will er noch ein wenig abwarten, spätestens nach dem Vreden-Spiel soll ein eventuell neues Ziel bis zur Winterpause ausgerufen werden.

Bis dahin wird der TuS Ennepetal zumindest noch einige Male auf dem eigenen Rasen trainieren – und vielleicht auch noch das ein oder andere Oberliga-Spiel auf eben diesem absolvieren.