Gevelsberg. Zwölf Punkte aus sechs Spielen, zwei Mal davon ohne eigenen Einsatz: Vom Boykott gegen Ararat hat vor allem ein Team profitiert – nämlich der SVA

Der Blick auf die Tabelle ist für den SV Ararat Gevelsberg aktuell ungewöhnlich, aber auch sehr erfreulich: Der kurdische Verein steht nach den sechs Boykott-Punkten momentan auf dem dritten Tabellenrang der Fußball-Kreisliga A2. Dort möchte der SVA in dieser Region auch bleiben und peilt diese Saison ein Rekordergebnis an.

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„Es ist einfach Fakt, dass wir jetzt da oben stehen und sechs Punkte mehr haben. Und wir freuen uns darüber“, sagt Ararats Trainer Ishak Aykoc. Die vergangenen beiden Spiele gegen den FC SW Silschede und Gevelsberg II gingen kampflos mit 2:0 an seine Mannschaft, weil die Gegner nicht antreten wollten. „Wer sagt aber, dass wir nicht auch so gewonnen hätten, die beiden sind nicht unschlagbar“, denkt der Coach.

So gut stand Ararat Gevelsberg noch nie da

Auf jeden Fall ist damit der überraschend starke Saisonstart in Stein gemeißelt. Vier Siege, zwei Niederlagen stehen zu Buche. Damit rangiert Ararat momentan in einem Tabellengefilde, in dem sie knapp ein Jahrzehnt lang nicht unterwegs waren. Die vergangenen neun Jahre schlossen sie immer auf einem zweistelligen Tabellenrang ab. „Wir sind mit dem Tabellenplatz zufrieden, das ist eine schöne Momentaufnahme. Aber auch auf unsere Leistung sind wir stolz. Unser Ziel ist es, einstellig zu werden. Wenn wir so weitermachen, sehe ich uns unter den Top sechs der Liga“, sagt Aykoc.

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Sein Team hat nun durch den Boykott seit drei Wochen kein Spiel mehr bestritten. „Das ist blöd, weil wir gut am Performen waren und das ein kleiner Cut ist. So eine Situation kennt man nicht“, erklärt Aykoc zur Pause mitten in der Saison.

Offensiv lebt Ararat vor allem von Atik Oktay

Ein Grund für Ararats Stärke ist die Offensive, die vor allem von Stürmer Atik Oktay lebt, der in den ersten vier Spielen sieben Treffer schoss. „Hätten wir die letzten beiden Spiele auch gespielt, wäre er in der Torschützenliste jetzt immer noch ganz oben. Jeder weiß, dass er individuell einer der besten Spieler der Liga ist“, schwärmt Aykoc. Defensiv ist sein Team dagegen mit 14 Gegentreffern schwach unterwegs.

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Am Sonntag empfängt Ararat am Hundeicken mit der SpVg. Linderhausen, die zuletzt gegen Breckerfeld II und Vogelsang zwei Kantersiege in Serie einfuhr, nun einen starken Gegner (Anstoß 15 Uhr). „Wir stehen tabellarisch hinter ihnen. Ich hab gehört, dass sie guten Fußball spielen und dass sie taktisch und vom Anspruch anders drauf sind als letzte Saison“, sagt Linderhausens Trainer Marc Dülm. Er muss auf Stammspieler Patrick Ryppa verzichten, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat.