Gevelsberg. Es ist das nächste Kapitel in der Geschichte rund um den Gewaltexzess einiger Ararat-Spieler im Silscheder Waldstadion: Das sind die Konsequenzen

Am kommenden Sonntag wird Wahrheit, was im Frühjahr nach den schockierenden Geschehnissen am Rande des Spiels FC SW Silschede gegen den SV Ararat Gevelsberg angekündigt wurde. Der FSV Gevelsberg zeigt sich solidarisch mit den Silschedern, bei denen es im April im Spiel gegen Ararat zu einem Gewalt-Exzess kam, weshalb die FSV-Reserve nicht gegen den kurdischen Verein antreten wird. Da auch die Silscheder in der kommenden Woche nicht gegen den SV Ararat antreten werden, hat der Klub vom Hundeicken nun sechs Punkte mehr auf dem Konto und wird erst am 24. September gegen Linderhausen wieder in den Spielbetrieb eingreifen.

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In einer gemeinsamen Stellungnahme begründen die beiden Vereine diesen Schritt wie folgt: „Niemand hat die volle Verantwortung für diesen sich abzeichnenden und nicht einmaligen Gewaltausbruch übernommen. Stattdessen sind immer noch Spieler, die zwar marginal, aber dennoch aktiv am Geschehen beteiligt waren, Mitglieder der aktuellen Mannschaft des SV Ararat Gevelsberg.“

Sechs Punkte für Ararat und Geldstrafen für die Gegner

Daraus folgt, dass der SV Ararat Gevelsberg die Punkte für diese beiden Spiele kampflos bekommt, die Partien sind im Portal „fussball.de“ bereits abgesetzt. Darüber hinaus wird ein Ordnungsgeld von jeweils 100 Euro für den FSV und Silschede fällig, wie Staffelleiter Dietmar Achtert auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte.

Damit geht der Boykott der beiden Vereine gegenüber dem kurdischen Verein in die nächste Runde. Bei der erstmalig ausgetragenen Stadtmeisterschaft im Juli hatten die beiden als Gastgeber fungierenden Vereine den SV Ararat als einzigen Gevelsberger Klub nicht zum Turnier eingeladen.

Alles zum Thema SV Ararat Gevelsberg in der Übersicht

Der FSV Gevelsberg wie auch der FC SW Silschede kommen damit dem Wunsch der Spieler nach, wie in dem Schreiben begründet wird. „Wir hätten uns gewünscht, dass der Verein mit letzter Entschlossenheit handelt und dem SV Ararat Gevelsberg damit die Gelegenheit gegeben, sich zu rehabilitieren. Aber unter den gegebenen Umständen möchten die Spieler unserer beiden Teams vorerst nicht mehr gegen den SV Ararat Gevelsberg antreten. Diese Entscheidung der Spieler respektieren wir, denn niemand sollte gegen seinen Willen und mit Angst ein Fußballspiel bestreiten müssen.“ Die vom kurdischen Verein und ihrer Vorsitzenden Vanessa-Meryem Aufermann angekündigte „lückenlose Aufklärung“, würden nicht den Vorstellungen der beiden nun boykottierenden Vereine entsprechen. Die daraus resultierenden Sanktionen wollen beide Vereine akzeptieren.

Das waren die Strafen für die betroffenen Ararat-Spieler

Die Verantwortlichen hatten sich nach der Eskalation im Silscheder Waldstadion um die Aufklärung der Ereignisse bemüht und gleich mehrere Spieler, insgesamt 13, vom Verein ausgeschlossen. Einige dieser Spieler wurden im Nachhinein aber vom Verein wieder aufgenommen.

Am Rande der Partie vom 23. April war es zu schrecklichen Szenen gekommen, mehrere Spieler und Zuschauer des kurdischen Vereins hatten auf Silscheder Spieler und Zuschauer eingeprügelt, teilweise wurde mit Metalltischen auf Silscheder Anhänger eingeschlagen. Ararat wurde daraufhin auf eigenen Wunsch vom Kreis für den restlichen Spielbetrieb der Saison 22/23 freigestellt. Verein und betroffene Spieler wurden durch den Fußballkreis sanktioniert. Zwei Spieler von Ararat wurden von der Spruchkammer lange gesperrt, gegen einen Fußballer des kurdischen Klubs wurde die höchste mögliche Strafe ausgesprochen: acht Jahre Sperre. Ein weiterer beteiligter Akteur wurde für drei Jahre aus dem Verkehr gezogen. Zudem bekamen beide Kicker hohe Geldstrafen aufgebrummt. Der Verein musste eine Geldstrafe in Höhe von 750 Euro zahlen sowie die Kosten für die drei Kreisaufsichten zu Beginn dieser Saison tragen.