Schwelm. Während Linderhausen jetzt von der Tabellenspitze grüßt, ist Vogelsang Trainer richtig sauer. Sein Gegenüber gerät dagegen richtig in Schwärmen.
Maximilian Goerke wollte nach dem Debakel gegen die SpVg. Linderhausen am liebsten nichts mehr von der Welt wissen. Der Trainer musste am dritten Spieltag der Fußball-Kreisliga A2 miterleben, wie sein FC Gevelsberg-Vogelsang sich mit einer 0:8 (0:4)-Klatsche bis auf die Knochen blamierte. Die Linderhausener grüßen dagegen von der Tabellenspitze und gehen mit einem Traumstart in die Heimatfestpause.
Die Stimmungen auf beiden Seiten konnten nach dem Spiel kaum weiter auseinanderliegen. Wortkarg gab sich der Vogelsanger Coach Goerke nach dem Abpfiff dementsprechend – doch die wenigen Sätze, die er dann doch über die Lippen brachte, reichten aus, um seine Unzufriedenheit mit der Leistung seiner Mannschaft Ausdruck zu verleihen. „Das war eine Nicht-Leistung sondergleichen, ein Totalausfall von jedem Einzelnen“, sagte er hörbar gekränkt.
Bei Röses Kopfball kommt Dülm ins Staunen
Linderhausen – FC Gev. Vogelsang 8-0 (4-0)
SpVg. Linderhausen: Tschierse – Tilkeridis (77. Ullrich), Schreiber (63. Elma), Awaga (67. Lawton), Läms, Hinzmann, Defontaine, Röse, Ryppa (82. Pietzyk), Nguyen (72. Gustmann), Pflanz.
FC Gev.-Vogelsang: Novosselov – Bingöl (66. Bruns), Weiß, Salvo, Henning, Tran, Flüshöh (46. Woysch), Güngörmüs, Abdullah, Müller (60. Tahiri), Canatan.
Tore: 1:0 Röse (8.), 2:0 Ryppa (11.), 3:0, 4:0 Schreiber (31., 42.), 5:0 Hinzmann (48.), 6:0 Awaga (54.), 7:0 Läms (62.), 8:0 Pflanz (89.).
Das Übel für Gevelsberg-Vogelsang nahm früh seinen Lauf. Es dauerte lediglich acht Minuten, bis Niklas Röse nach einem Freistoß am höchsten stieg und den Ball mit dem Kopf zur frühen Führung im Tor unterbrachte. „In der Höhe kriegt den Ball nur er, alle anderen können da nur zuschauen“, so Linderhausens Trainer Marc Dülm. Kurz darauf legte Patrick Ryppa nach Vorlage von Spencer Awaga den zweiten Treffer nach (11.). „Das war dann ein Stimmungsdämpfer für Vogelsang. „Das Ganze hat eine Eigendynamik angenommen“, erklärte Dülm. Bis zur Pause legte sein Team zwei weitere Treffer nach. Luca Schreiber machte den Sieg mit einem Doppelpack (31., 42.) frühzeitig klar.
Nach dem Seitenwechsel ging das Toreschießen der Linderhausener munter weiter. Daniel Hinzmann sorgte mit dem 5:0 kurz nach dem Seitenwechsel für einen guten Start in Hälfte zwei (48.). Awaga reihte sich auch noch in die Torschützenliste ein (54.). Das Ergebnis wurde für Vogelsang schon neun Minuten nach Wiederanpfiff peinlich. Vincent Läms (62.) und Kevin Pflanz (89.) setzten dem noch die Krone auf. Linderhausen hätte noch mehr Tore schießen können. „Wir haben noch ein paar Chancen ausgelassen“, sagte Dülm.
Eine Erklärung für den Auftritt seiner Mannschaft hatte der Vogelsanger Coach Goerke hinterher nicht. Dafür zählte er einige Punkte auf, die komplett daneben liefen. „Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen. Und die Laufleistung kam der einer Altherren-Truppe gleich“, kritisierte er. Seine Mannschaft ist nun mit vier Punkten aus drei Partien in die Saison gestartet.
„Super Start“ für Linderhausen
Linderhausen steht mit sieben Punkten auf Platz eins. „Das ist eine schöne Momentaufnahme und wir nehmen den Sieg gerne mit. Aber ich hätte die Tore lieber auf die nächsten Spiele aufgeteilt. Insgesamt haben wir einen super Start hingelegt, mit dem ich mehr als zufrieden bin“, erzählte Übungsleiter Dülm. Mit dem Sieg und geht seine Mannschaft wegen des Schwelmer Heimatfest in eine kleine Pause. Das nächste Spiel ist erst in zwei Wochen, dann geht es gegen den Aufsteiger SpVg. Breckerfeld II.
In der Zwischenzeit wird die Tabellenführung dann wieder weg sein. So könnte beispielsweise RW Rüggeberg vorbeiziehen, die noch als einziges Team ohne Punktverlust sind, aber eine Partie weniger als die Konkurrenten in der Tabellenspitze auf dem Konto haben.