Ennepetal. Die neue Laufbahn im Ennepetaler Bremenstadion zieht die Blicke auf sich: Das Blau erinnert ans Berliner Olympiastadion – ist aber etwas heller.

Egal, ob aus der Ferne, wo es aussieht, wie ein Freibad oder gar ein Bergsee, oder aus der Nähe: Das ganz neu gestaltete Bremenstadion ist zu einem echten Hingucker geworden. Dafür sorgt vor allem die Laufbahn, die in kräftigem Blau erstrahlt. Aber auch die seit Jahren nicht mehr nutzbaren Sprung- und Wurfanlagen sind von Grund auf erneuert worden. Obendrauf gab es für die Fußballer noch einen „Soccer-Court“, ein Fußball-Kleinspielfeld am Rande des Naturrasenplatzes. Schon vorher fertig gestellt waren die Mehrgenerationensportanlage zwischen den beiden Fußballfeldern und eine Kinderspielgerät. Insgesamt kosteten die Maßnahmen mehr als eine Million Euro, die zum größten Teil durch Fördermittel refinanziert wurden.

„Wir sind überglücklich, dass unsere Anlage endlich fertig ist“, sagte Angelika Peiniger, die aufseiten des TuS Ennepetal gemeinsam mit dem Geschäftsführer und Nachhaltigkeitsbeauftragten Uwe Bau die Fäden bei der Modernisierung der Sportstätte in den Händen hielt, als der Sportausschuss kürzlich zum Ortstermin vorbeischaute. Der TuS Ennepetal betreibt die städtische Anlage schon seit mehr als 15 Jahren und erhält dafür jährlich Geld von der Stadt Ennepetal. Als Bund und Land 2021 – vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie – das Förderprogramm „Investitionspakt Sportstätten“ aufgelegt hatten, bewarb sich der TuS Ennepetal in Zusammenarbeit mit der Stadt um Fördermittel für die „Sanierung und Erweiterung des Bremenstadions zu einer Mehrgenerationensportanlage“. Der Antrag war erfolgreich, etwa 740.000 Euro an Fördergeld wurden bewilligt. Zehn Prozent, etwas mehr als 80.000 Euro, verblieben als Eigenanteil bei der Stadt.

Anfang 2022 starteten die Arbeiten. „Die Mehrgenerationensportanlage war als erstes fertig“, berichtete Angelika Peiniger. Diese wurde im hinteren Bereich zwischen den beiden Plätzen errichtet. Bestandteile sind ein Bewegungsparcours mit Balancierbalken, Kombigerät, Hürden und Mehrzwecktrainingsstufe sowie eine Turmspiellandschaft für Kinder. Insgesamt 82.000 Euro wurden dafür aufgewendet.

Ein Bewegungsparcours mit verschiedenen Stationen – inklusive Übungsanleitungen – wurde im hinteren Bereich des Stadions zwischen den beiden Spielfeldern errichtet.
Ein Bewegungsparcours mit verschiedenen Stationen – inklusive Übungsanleitungen – wurde im hinteren Bereich des Stadions zwischen den beiden Spielfeldern errichtet. © WP | Hartmut Breyer

Deutlich aufwendiger und langwieriger war die Erneuerung und Modernisierung der kompletten Leichtathletikanlage. Die Laufbahn um den Naturrasenplatz herum war gar nicht mehr nutzbar, auch die Anlagen für Diskuswerfen, Kugelstoßen, Speerwurf und Hochsprung waren in denkbar schlechtem Zustand. Angelegt wurde nun eine Kunststoffbahn mit sechs Bahnen. Auch die beiden Halbkreise hinter den Fußballtoren mit den weiteren Anlagen haben einen Kunststoffbelag erhalten. Das Ganze ist, passend zu den Vereinsfarben des TuS Ennepetal, in blau gehalten und mit weißen Markierungen versehen worden.

In kräftigem Blau erstrahlt die neue Laufbahn im Ennepetaler Bremenstadion
In kräftigem Blau erstrahlt die neue Laufbahn im Ennepetaler Bremenstadion © WP | Hartmut Breyer

„Wir haben außerdem noch einen Soccer-Court mit eingeplant, weil wir mit unserem Fußballbetrieb aus allen Nähten platzen“, betonte Angelika Peiniger. Das Spielfeld ist überwiegend für Fußball vorgesehen, kann aber auch für andere Sportarten genutzt werden. Es wurde eine neue Drainage angelegt, außerdem wurden die angrenzenden Pflasterflächen und die umlaufende Barriere erneuert.

Ein „Soccer Court“, ein umzäuntes Kleinspielfeld, wurde im Zuge der Stadionmodernisierung ebenfalls neu angelegt.
Ein „Soccer Court“, ein umzäuntes Kleinspielfeld, wurde im Zuge der Stadionmodernisierung ebenfalls neu angelegt. © WP | Hartmut Breyer

„Im Zuge der Maßnahme mussten die Beregnungsanlage, die Kontaktschleife für den Mähroboter, Eckfahnen und Tore erneuert werden“, erklärte Christoph Goebel, Tiefbauabteilungsleiter im Rathaus, gegenüber dieser Zeitung. Letztere habe neu gesetzt werden müssen, da eine Vermessung der Laufbahn inklusive des Rasenplatzes ergeben habe, dass die Tore und Eckfahnen falsch platziert waren.

Weitere Maßnahmen an Sportstätten

Nicht nur im Bremenstadion hat sich etwas getan, auch auf anderen Sportstätten in Ennepetal wurde und wird gearbeitet.

Der Sportplatz Büttenberg hat einen neuen Kunstrasenbelag erhalten, nach nur fünf Wochen waren die Arbeiten erledigt. Ursprünglich sollte der Platz am Akazienweg vor dem Kunstrasen im Bremenstadion an der Reihe sein, doch der war in einem so schlechten Zustand, dass er vorgezogen wurde. Zudem wird am Büttenberg der Ballfangzaun erneuert und das Kleinspielfeld soll saniert werden.

Im Dorma Sportpark am Reichenbach-Gymnasium wird die Laufbahn (mit vier Bahnen) erneuert. Da der Asphaltuntergrund mitgemacht werden musste, dauern die Arbeiten noch an und werden voraussichtlich erst im Oktober beendet sein. Auch hier wird noch ein neuer Ballfangzaun errichtet.

„Aktuell liegen die Baukosten bei etwas über 1 Million Euro“ so Goebel. Die Schlussrechnung und somit die tatsächlichen Baukosten stünden aber noch aus. Die Maßnahme werde durch das Investitionspaket Sportstätten zu 90 Prozent gefördert, die Förderung beruhe auf der damaligen groben Kostenschätzung in Höhe von 738.730 Euro.

Auch der Kunstrasenplatz im Bremenstadion wurde zwischenzeitlich, im Herbst 2022, erneuert. 230.000 Euro kosteten das Aufnehmen und Entsorgen des alten Kunstrasens, das Ausbessern der darunterliegenden elastischen Tragschicht, das Liefern, Verlegen, Besanden und Linieren des neuen Kunstrasens sowie das Liefern und Aufstellen neuer Trainerkabinen, Tore und Eckfahnen.

Angelika Peiniger und ihr Mann Michael, der Vorsitzender des TuS Ennepetal ist, betonten, dass das Stadion auch von DJK Grün-Weiß Ennepetal und Milsper TV genutzt werde, ebenso für den Senioren- und Rehasport sowie Gymnastikgruppen. Hinzu kommen vier Grundschulen, das Berufskolleg und teilweise auch das Reichenbach-Gymnasium, die die Anlagen für den Schulsport nutzen.

Ein echter Hingucker: Die blaue Laufbahn sticht beim Blick ins Stadion sofort ins Auge.
Ein echter Hingucker: Die blaue Laufbahn sticht beim Blick ins Stadion sofort ins Auge. © WP | Hartmut Breyer

Inklusive Ausarbeiten des Konzepts und Erstellen der Förderanträge sei man etwa zweieinhalb Jahre mit dem Projekt beschäftigt gewesen, berichtete Angelika Peiniger. Aus einer Wunschliste, die man aufgestellt habe, sei ein Konzept geworden, das dann mit dem Förderantrag eingereicht worden sei. Nun ist das Projekt vollendet. Doch das nächste steht schon vor der Tür: Weil in Corona-Zeiten Grundschulkinder und Seniorengruppen die Freifläche im oberen Bereich der Haupttribüne als Outdoor-Trainingsfläche genutzt hatten, soll dort eine 40 mal 9 Meter große Überdachung errichtet werden. Eine vorläufige Förderzusage aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“, das über den Kreissportbund lief, liegt dem TuS Ennepetal vor. Der Bauantrag sei eingereicht, so Angelika Peiniger, und die NRW-Bank habe sämtliche Angebote und Unterlagen, so dass man in Kürze mit dem Eintreffen der verbindlichen Förderzusage rechne. Ende September sollten idealerweise die Ausschachtungsarbeiten beginnen. „Im Oktober sind wir fertig“, betonte Michael Peiniger gegenüber dem Sportausschuss.

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Eine Baustelle wird sich aber noch ins neue Jahr hinziehen: Der Naturrasen ist aufgrund der eingeschränkten Pflegemöglichkeiten während der Baumaßnahmen in keinem guten Zustand und muss erst wieder aufgepäppelt werden.