Gevelsberg. Der Schritt, Spiele gegen den SV Ararat zu boykottieren, ist nachvollziehbar. Jeder hat aber eine zweite Chance verdient. Ein Kommentar.

Konsequent ist das ja, was der FSV Gevelsberg und der FC SW Silschede mit ihrem Boykott der Spiele gegen den SV Ararat Gevelsberg machen. Ob das ein richtiges Zeichen ist, muss jeder für sich selbst entscheiden – ich persönlich finde, dass es das nicht ist. Eine differenzierte Sicht auf die Entscheidung nun ist aber unabdingbar.

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Man muss nicht einverstanden damit sein, wie die Verantwortlichen des kurdischen Vereins mit den Geschehnissen umgegangen sind und wie umfangreich die Aufräumarbeiten im Klub danach waren. Von Silscheder Seite ist zu hören, dass man immer noch auf offizielle Entschuldigung des SV Ararat wartet, der sich bisher laut den Verantwortlichen nur öffentlich, aber nicht beim betroffenen Verein direkt entschuldigt haben soll.

Kein guter Stil vom SV Ararat Gevelsberg

Stimmt das, ist das natürlich kein guter Stil, eine direkte Entschuldigung an den FC SW Silschede hätte in meinen Augen unbedingt erfolgen müssen. Dort kam es zu den schrecklichen Szenen im April, mit Sicherheit meiden seitdem auch einige Zuschauer von damals das Waldstadion – die Folgen der Eskalation trägt in diesem Fall also Silschede. Dass auch Spieler erklären, nicht mehr gegen den SV Ararat spielen zu wollen, ist ebenso völlig nachvollziehbar.

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Es gibt trotzdem auch ein „aber“ zu diesem Boykott. Seit den Szenen vom April ist Ararat nämlich nicht mehr auffällig geworden, die bisherigen Gegner sprechen ausnahmslos von einem sehr fairen Verhalten der Spieler, Funktionäre und Zuschauer. Auch das brisante Spiel gegen die SG Vatanspor Gevelsberg blieb ohne negative Ereignisse. Das ändert zwar nichts an dem, was damals passiert ist – zeigt aber bisher auch, dass die interne Aufklärung der Geschehnisse beim Klub vom Hundeicken durchaus einen positiven Effekt hatte.

Reaktion auf dem Spielfeld zeigen

Im Leben hat man immer eine zweite Chance verdient. Ich finde, der SV Ararat hat sich diese Chance im bisherigen Saisonverlauf verdient. Den Schritt, die Spiele gegen den kurdischen Verein nun zu boykottieren, kann ich aber auch nachvollziehen – gerade aus Silscheder Perspektive. Da nun ein Zeichen zu setzen ebenso. Ich für meinen Teil, hätte es dem Gegner aber lieber versucht, sportlich auf dem Spielfeld zu zeigen.