Gevelsberg. Der Einspruch des FSV Gevelsberg gegen die Wertung des Derby-Remis gegen Voerde könnte für nachhaltige Verstimmung sorgen. Ein Kommentar.
Es rumort gehörig zwischen dem FSV Gevelsberg und BW Voerde. Begriffe wie „lächerlich“ oder „peinlich“ sind aus dem Voerder Lager angesichts des Einspruchs der Gevelsberger gegen die Wertung des Derbys Anfang Mai zu vernehmen. Ein weiterer Begriff der fällt, ist Doppelmoral, die vor allem Wolfgang Hamann vorgeworfen wird.
Der Sportliche Leiter hatte sich vor etwa einem Monat über den Einspruch des TuS Hasslinghausen in der Kreisliga A beschwert. Hasslinghausen hatte damals einen Ballkontakt des Schiedsrichters vor dem zweiten Tor der TSG Sprockhövel II moniert – und Recht bekommen. Im neu angesetzten Spiel gab es dann gegen bis in die Haarspitzen motivierte Sprockhöveler eine derbe Klatsche.
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Jetzt hat Hamanns Verein, und nicht Hamann selbst, Einspruch wegen Fehlern im Spielbericht eingelegt. Wie erfolgsversprechend dieser Einspruch ist, bleibt abzuwarten. Die Chancen dafür stehen jedenfalls laut Experten nicht gut. Womit sich die Frage stellt, unabhängig vom Ausgang des Protestes, ob sich der FSV Gevelsberg, der im Rennen um den Aufstieg in die Landesliga nichts zu verschenken hat, damit einen Gefallen tut. Zwei mögliche Szenarien sind dabei besonders pikant.
Zwei pikante Szenarien für Gevelsberg
Im ersten Szenario wird dem FSV Recht gegeben und das Spiel wird wiederholt – und dann gewinnt BW Voerde. In diesem Fall hat der FSV den Aufstieg verpasst, sollte Konkurrent Westhofen seine letzten beiden Spiele gewinnen. Kaum auszudenken, wie groß der Spott wäre, wenn es so kommen würde. Gewinnt der FSV das mögliche Wiederholungsspiel, ist ihm auf der anderen Seite der Aufstieg nicht mehr zu nehmen.
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Im zweiten Szenario wird dem Einspruch nicht stattgegeben, alles bleibt wie gehabt. Dann haben die Gevelsberger allerdings eventuell ihren eigentlich guten Ruf nachhaltig befleckt. Was ein wenig verwundert, ist das bisher teilweise auf die Spitze getriebene Understatement der Gevelsberger. Wochenlang predigen Trainer und Funktionäre, das ein verpasster Aufstieg in dieser Saison kein Problem sei, man würde es in der neuen Saison einfach noch einmal versuchen - und jetzt das.
Es gibt auch Verständnis für den Einspruch
Auf der anderen Seite habe ich aber auch Verständnis für den Protest – und damit bin ich nicht allein. Eine ganze Saison steht auf dem Spiel, die Verantwortlichen wollen sich nachher nicht vorwerfen lassen, nicht alles versucht zu haben. Ob es das wert war, wird das zu erwartende Urteil zum Protest zeigen.