Sprockhövel. Hasslinghausen legt gegen die Niederlage gegen Sprockhövel II Protest ein. Die Ligakonkurrenten äußern deutliche Kritik zu dem Vorgehen.
Dass der TuS Hasslinghausen gegen die Derby-Niederlage gegen die TSG Sprockhövel II offiziell Protest eingelegt hat, schlägt bei den Konkurrenten in der Fußball-Kreisliga A2 Wellen. Die Hasslinghausener wollen die 1:2-Pleite vom vergangenen Wochenende nicht auf sich beruhen lassen und fordern nun beim Kreissportgericht eine Spielwiederholung. (Hier geht es zu den Hintergründen rund um den Hasslinghausen-Einspruch). Die Vereine aus der Liga fassen den Protest mit großer Mehrheit negativ auf, nur vereinzelt gibt es Stimmen, die auch Verständnis zeigen.
Völliges Unverständnis zeigt beispielsweise Thomas Jakobi vom FC Gevelsberg-Vogelsang. Der erste Vorsitzende meint: „Ich kann mich nicht erinnern, so etwas schon mal erlebt zu haben. Ich finde das lächerlich.“
„Kritisch für den Amateurfußball“
Dabei hat er auch im Blick, was der Einspruch für Auswirkungen haben könnte. „Wo kommen wir denn da hin? Wenn dem stattgegeben wird, dann wird es eine Flut an Einsprüchen geben. Jeder lässt dann sein Spiel Revue passieren und sucht dann nach möglichen Fehlern. Das wäre kritisch für den Amateurfußball. Ich wäre von den Socken, wenn das Spiel wiederholt werden würde und könnte das auch nicht akzeptieren“, wird er deutlich.
Wolfgang Hamann vom FSV Gevelsberg kann den Protest der Hasslinghausener ebenfalls nicht nachvollziehen. „Ich weiß nicht, was das soll. Ich verstehe auch die Hasslinghausener Verantwortlichen nicht. Sie machen nur Stunk und ich habe kein Verständnis für den Einspruch, das geht einfach nicht“, sagt der Sportliche Leiter der Gevelsberger. Dabei erinnert er an die Spielklasse, in der die Mannschaften spielen. „Wir sind in der Kreisklasse“, stellt er klar.
Fehler sind menschlich
Auch bei RW Rüggeberg kommt nicht gut an, wie Hasslinghausen mit der Derby-Pleite umgeht. Als „Schwachsinn“ bezeichnet Christian Hagemann, Sportlicher Leiter der Rüggeberger, den Protest. Dabei rückt er in den Vordergrund, das Fehler von den Unparteiischen völlig normal seien. „Das sind keine Profis, sondern Kreisliga-Schiedsrichter. Jeden Sonntag passieren Fehler, das ist menschlich und normal. Aber das gleicht sich aus. Mal hat man einen Vorteil, mal einen Nachteil“, sagt er. Über den Ligakonkurrenten meint er: „Hasslinghausen soll mal auf dem Teppich bleiben, Deutscher Meister können sie nicht mehr werden. Aber bei Hasslinghausen wundert mich das Verhalten auch nicht weiter.“
Vereinzelt gibt es unter den heimischen Vereinen Stimmen, die für die Hasslinghausener Entscheidung Verständnis aufbringen. „Wir würden selber bei so einer Sache keinen Einspruch einlegen, aber aus den Emotionen heraus, kann ich das schon nachvollziehen“, drückt sich Linderhausens Trainer Marc Dülm bewusst diplomatisch aus. Doch solche Stimmen sind eher die Ausnahme, vielmehr überwiegt die Fassungslosigkeit über das Vorgehen des Ligakonkurrenten.