Ennepetal. Beim TuS Ennepetal läuft in der Fußball-Oberliga alles wie immer. Wir haben Trainer Sebastian Westerhoff gefragt, ob das nicht langweilig ist.
Die Beziehung zwischen dem TuS Ennepetal und der Fußball-Oberliga Westfalen hält inzwischen schon 13 Jahre. Kein anderer Verein ist so lange durchgängiges Mitglied der höchsten westfälischen Spielklasse. Nach dem guten Saisonstart sind die Hoffnungen, dass sich der TuS in diesem Jahr wieder einmal etwas länger im oberen Tabellendrittel festsetzen kann, schnell verflogen. Nach rund einem gespielten Drittel der Saison rangiert Ennepetal im Niemandsland – und ist damit auch zufrieden. Wieso das so ist und wie die Pläne für die eigene Zukunft aussehen, hat uns Trainer Sebastian Westerhoff im Interview verraten.
Machen Sie sich Sorgen um den Klassenerhalt?
Sebastian Westerhoff: Gewisse Sorgen machen wir uns beim TuS immer, ein gewisser Blick nach unten gehört dazu. Im vergangenen Jahr haben wir auch eine starke Hinrunde gespielt und mussten am Ende doch noch ein wenig zittern. Wenn wir aber unsere Leistungen weiter so wie bisher auf den Platz bringen, mache ich mir ganz realistisch keine großen Sorgen.
Es spricht vieles dafür, dass es wieder eine Platzierung in der unteren Tabellenhälfte werden könnte für Ihr Team? Warum ist das für den TuS Ennepetal eine gute Leistung?
Einfach wegen der Voraussetzungen. Wenn man sieht, welche Mittel wir haben und welche Mittel die Teams um uns herum haben, ist das einfach eine tolle Leistung. Der Vorstand sagt ja nicht umsonst gebetsmühlenartig, dass jede Saison in der Oberliga ein Plus für unseren Verein ist.
Auch interessant
Als ambitionierter Trainer und Sportler könnte man aber den Spaß daran verlieren, immer nur im Mittelfeld zu landen. Was macht Ihnen trotzdem Spaß an Ihrer Aufgabe in Ennepetal?
Es macht mir sehr viel Spaß, hier mit der Mannschaft und dem Umfeld zusammenzuarbeiten. Wir sind ja auch nicht immer zufrieden mit dem Klassenerhalt, wir wollen immer mehr erreichen. Das mache ich als Trainer auch nicht immer nur am Tabellenplatz fest, sondern auch an der Art und Weise, wie wir auftreten, welchen Charakter die Mannschaft auf dem Feld zeigt. Das ist mir sehr wichtig und ich sehe durchaus, dass wir uns weiterentwickelt haben.
Sechs Punkte weniger
Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison hatte der TuS Ennepetal sechs Punkte mehr auf dem Konto und stand auf dem sechsten Tabellenplatz. Aktuell rangiert Ennepetal auf Platz 13.
Am kommenden Samstag empfängt der TuS die zweite Mannschaft von Zweitligist SC Preußen Münster im Bremenstadion. Anstoß auf dem Kunstrasenplatz ist um 14.30 Uhr.
Anschließend kommt Westfalia Rhynern nach Ennepetal, ehe der TuS das Kalenderjahr 2024 mit zwei Auswärtsspielen in Gievenbeck und bei der Spvgg. Erkenschwick beschließt.
Inwiefern spielt bei dieser Entwicklung auch der Umbruch im Kader eine Rolle?
Andere Leute, andere Charaktere. Aber es liegt natürlich in der Natur der Sache, dass ein jüngerer Spieler, der gerade neu in der Liga ist und sich beweisen muss, vielleicht eine andere Motivation hat als jemand, der bereits seit zehn Jahren auf diesem Niveau spielt.
Auch interessant
Wird sich Ihr Team im kommenden Winter verändern?
Stand jetzt ist nichts geplant. Sollte uns aber ein Spieler verlassen, werden wir auch noch etwas machen. Bei unserem großen Kader ist es nicht auszuschließen, wenn auch mal der eine oder andere Spieler mit uns über seine Einsatzzeiten sprechen möchte. Dann werden wir uns zusammensetzen und gemeinsam überlegen, was für den Spieler und was für uns das Beste ist. Ich gehe aber nicht davon aus, dass wir in diesem Winter personell aktiv werden.
Und wie steht es um Ihre Person? Bleiben Sie über den Sommer hinaus Trainer beim TuS Ennepetal?
Mein Vertrag hier hat keine Laufzeit, das funktioniert hier alles relativ unkompliziert. Wir werden irgendwann mal miteinander reden. Wie lange ich hier Trainer bleibe, entscheide ich ja nicht. Von mir aus brauche ich aber aktuell keine Veränderung.
Auch interessant
Gibt oder gab es denn bereits Angebote?
Bisher wurde zumindest nichts an mich herangetragen. Das spielt aber auch keine große Rolle, ganz ehrlich. So eine Entwicklung wie wir sie hier gerade durchmachen, muss ja nicht nach zwei Jahren abgeschlossen sein. Sollte aber mal ein Angebot kommen, werden wir das hier, wie wir es immer machen, unkompliziert miteinander besprechen. Aber wie bereits gesagt: Ich brauche keine Veränderung.
Sie wirken wie ein sehr ambitionierter Mensch. Haben Sie nicht auch das Ziel, mal höher trainieren zu wollen?
Natürlich bin ich ambitioniert, aber man muss auch sehen, was realistisch möglich ist. Die nächsthöhere Liga für mich wäre die Regionalliga, und das ist schon ein deutliches Mehr an Aufwand. Aktuell bekomme ich den Job als Oberliga-Trainer und meinen eigentlichen Beruf gut miteinander kombiniert, ich weiß nicht, ob das in der Regionalliga noch möglich wäre. Es wäre aber gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich keine Ambitionen habe.
Auch interessant
Mit welchem Ziel gehen Sie in die restliche Saison?
Wir wollen immer das nächste Spiel gewinnen, ganz einfach. Ziel ist es, das beste Ergebnis zu erreichen und dazu gehört auch, sich mit Blick auf die vergangene Saison auch nach Punkten zu verbessern. Vor allem aber sollten wir die Vorsaison noch vor Augen haben, denn das brauche ich am Ende der Saison nicht noch einmal.
Mehr EN-Sport? Folgen Sie dem EN-Sport in den Sozialen Medien und im Netz:
- Folgen Sie uns auf Facebook: Westfalenpost Sport im Südkreis
- Live und nah dran auf Instagram: wp_sport_en
- Das tägliche Update per Mail: Newsletter Sport in EN
- Alle Artikel im Netz: wp.de/lokalsporten