Gevelsberg/Menden. Zwei Handball-Regionalligisten, viele Verbindungen: Wenn HSG und Wölfe aufeinandertreffen, ist das auch ein Wiedersehen für einige Spieler.
Wenn am Samstagabend um 19.15 Uhr erstmals in dieser Saison der Ball in der Gevelsberger Halle West fliegt, wird das Publikum wie in den vergangenen Jahren Simon Skupin auf dem Feld bestaunen dürfen. Ungewohnt ist jedoch sein Trikot, nachdem Skupin im Sommer von der HSG Gevelsberg/Silschede zurück zum kommenden Gegner SG Menden Sauerland Wölfe gewechselt war. Ähnlich dürften sich die Mendener Fans fühlen, die mit den Außenspielern Nils und Ole Schröter zwei Eigengewächse der SG auf Seiten der Gastgeber sehen. Nachdem Nils Schröter bereits vor gut zwei Jahren zur HSG ging, folgte ihm sein Bruder in diesem Sommer.
Nicht nur auf persönlicher Ebene gibt es viele Parallelen, rein sportlich mussten beide Mannschaften am ersten Spieltag einen Rückschlag hinnehmen. Der Aufsteiger aus Gevelsberg verpasste nach starker erster Halbzeit eine Überraschung in Hahlen, die ambitionierten Mendener unterlagen nach schwieriger Vorbereitung etwas überraschend zuhause gegen Bommern. Die Mendener gehen favorisiert in die Partie, aber gerade Skupin weiß aus eigener Erfahrung, wie schwierig es für Auswärtsteams sein kann, in der Halle West zu bestehen. „Ich habe hier viele tolle Partien erlebt. Wir sind natürlich gewarnt, Gevelsberg ist ein schwieriges Pflaster.“
Menden ist das größere Gevelsberg
Für ihn ist es eine schnellere Rückkehr als erwartet, mit der sich in gewisser Weise ein Kreis schließt. Beim letzten Heimspiel der HSG stand er für die Gevelsberger auf dem Feld und durfte die Meisterschaft und den Titel feiern, nun steht er trotz seines Wechsels nach Menden beim ersten Regionalligaspiel in Gevelsberg ebenfalls auf der Platte. „Ich freue mich, nicht nur die Jungs auf dem Feld, sondern auch die viele Ehrenamtlichen hier wiederzusehen. Natürlich möchte ich dieses Spiel unbedingt gewinnen.“ Schließlich ist er es aus den letzten Jahren nicht gewohnt, in Gevelsberg zu verlieren.
„Menden ist gewissermaßen das größere Gevelsberg.“
In Menden fühlt er sich bestens aufgehoben. Obwohl die Größe beider Vereine kaum zu vergleichen ist, sieht er gewisse Parallelen zwischen Gevelsberg und der SG. „Menden ist gewissermaßen das größere Gevelsberg. Bei der HSG ist alles sehr, sehr familiär, was für mich als Spieler sehr wichtig war“, blickt er auf die letzten Jahre zurück. „In Menden ist zwar alles ein paar Nummern größer, trotzdem ist der Zusammenhalt hier sehr hoch, sodass mir die Umstellung nicht schwergefallen ist.“ Bei der HSG hat er auf der Rechtsaußenposition große Fußstapfen für seinen Nachfolger Ole Schröter hinterlassen, der im Sommer den umgekehrten Weg ging.
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Skupin als Vorbild für Ole Schröter
Der 21-Jährige spielte eine gute Vorbereitung und möchte es den vielen Außenspielern wie Skupin, Bruder Nils oder Josip Jukic, der inzwischen in der zweiten Liga in Hagen spielt, gleichtun. „Es ist eine tolle Chance mich zu beweisen. Simon hat hier eine überragende Rolle gespielt und ist jemand, von dem ich einiges lernen kann.“ Auf der Tribüne erwartet er viele bekannte Gesichter aus Menden, ohne dem Spiel eine zu große Bedeutung zuordnen zu möchten. Natürlich sei die Konstellation gerade zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison eine Besonderheit, „trotzdem geht es wie in jeder Partie nur um zwei Punkte, die wir zuhause auf jeden Fall holen möchten.“
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Besonders schwierig dürfte die Begegnung für Nils Schröter werden, der als Linksaußen der direkte Gegenspieler von Skupin hätte sein sollen, jedoch verletzungsbedingt zum Zuschauen gezwungen ist. „Es ärgert mich wirklich, mit vielen Spieler aus Menden stand ich noch zusammen auf dem Feld und hätte sehr gerne mitgewirkt.“ Obwohl er und Skupin keine Teamkollegen mehr sind, ist der Kontakt nicht abgerissen. Beide telefonieren regelmäßig und tauschen sich dabei natürlich auch über den Handballsport aus. „Ich hatte mich auf das direkte Duell gefreut. Es ist trotzdem schön, Simon so schnell wieder bei uns in der Halle zu sehen.“
Schröter sieht in Gevelsberg eine gute Entwicklung
Die HSG sieht er mit Blick auf den großen Club aus Menden auf einem guten Weg. „Hier entwickelt sich etwas, wir haben beispielsweise mit unserer B-Jugend ein sehr erfolgreiches Nachwuchsteam, auch wenn Menden natürlich eine andere Hausnummer ist.“ Viele Geheimnisse sollte es an diesem Samstag zwischen beiden Teams nicht geben, obwohl sowohl die HSG als auch die Gäste unter neuen Trainern auflaufen. Geschichten rund um die Partie gibt es genug, am Samstag wird es spannend zu sehen sein, was die Protagonisten auf dem Feld aus der spannenden Ausgangslage machen und wer nach zwei Spielen möglicherweise noch ohne Punkt dastehen wird.