Gevelsberg. Weil Simon Skupin Gevelsberg verlassen wird, brauchte der Handball-Verbandsligist einen neuen Linkshänder – und findet den in Menden.

Tore auf einem Handballspielfeld stehen immer an der gleichen Stelle, das Spielfeld verändert sich von Halle zu Halle nur in Nuancen. Und doch kann es nicht schaden, eine Handballhalle schon genau zu kennen. Vor allem dann, wenn sie in Zukunft die neue sportliche Heimat sein wird. Ole Schröter kennt die Spielstätte des Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede schon sehr genau. Das liegt zum einen daran, dass er mit seinem aktuellen Team von der SG Menden Sauerland II noch im November in der Halle West spielte. Zum anderen, weil sein älterer Bruder Nils seit 2022 in Gevelsberg spielt, weshalb sein jüngerer Bruder regelmäßiger Besucher bei Heimspielen ist. Ab der kommenden Saison bilden Nils und Ole dann die „Schröter-Zange“ bei der HSG.

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Einige Lampen sind schon zu Bruch gegangen, wie Nils Schröter berichtet. „Früher war immer Wettkampf zwischen uns beiden, meistens war ich aber vorne“, sagt der 24-Jährige über die ständigen Duelle mit seinem drei Jahre jüngeren Bruder Ole in der Wohnung der Eltern. Gemeinsam für eine Mannschaft haben die beiden Mendener aber nur einmal kurz in der Reserve der SG Menden Sauerland gespielt, ehe es Nils zur HSG Gevelsberg/Silschede zog. Eine Entscheidung, die der Linksaußen bis heute feiert. „Das war das Beste, was mir passieren konnte als Landesliga-Spieler. Ich fühle mich hier unglaublich wohl“, sagt er. In den nun anderthalb Jahren entwickelte sich Nils Schröter ungemein weiter, vor allem physisch sei er durch die Zusammenarbeit mit einem Athletiktrainer auf einem neuen Niveau angekommen.

Von den Anlagen her aber hat er das Zeug, der bessere von uns beiden zu werden.
Nils Schröter, Linksaußen beim Handball-Verbandsligisten HSG Gevelsberg/Silschede, über seinen jüngeren Bruder Ole

Auftritt gegen HSG-Reserve wird zum Bewerbungsspiel

Einen ähnlichen Weg möchte nun sein jüngerer Bruder Ole einschlagen. „Er ist der gemütlichere Typ und muss für dieses Niveau vor allem athletisch zulegen“, sagt sein Bruder Nils und lacht. „Von den Anlagen her aber hat er das Zeug, der bessere von uns beiden zu werden.“ Ole Schröter ist Linkshänder und mit 1,90 Meter etwas größer als seiner älterer Bruder. Er selbst traut sich den Schritt von einem Landesligisten zum aktuellen Tabellenführer der Verbandsliga und damit einem potenziellen Oberligisten zu. „Dafür muss ich aber über viel Fleiß im Training erst einmal Anschluss finden“, sagt Ole Schröter.

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Dass es überhaupt zu einem Wechsel nach Gevelsberg kommen wird, liegt auch an Ole Schröters Leistung beim Gastspiel der Mendener Reserve im vergangenen November. Im Spiel gegen die zweite Mannschaft der HSG warf der Rechtsaußen fünf Tore, unmittelbar danach bekam Nils Schröter einen Anruf von HSG-Manager Christof Stippel. Der wollte damals die Nummer des Linkshänders haben, lud ihn anschließend zum Probetraining ein. „Es ist natürlich einfacher für ihn, wenn er hier eine Bezugsperson hat“, weiß Nils Schröter. Nicht nur seinen Bruder, sondern mit Simon Skupin auch einen zweiten Gevelsberger Spieler kannte Ole Schröter bereits aus gemeinsamen Tagen in Menden.

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Genau diesen Skupin soll Schröter ab Sommer bei der HSG ersetzen. Große Fußstapfen sind das, in die der junge Linkshänder vermutlich erst noch reinwachsen muss. Skupin entwickelte sich in fünf Jahren in Gevelsberg zu einem Leistungsträger, nun kehrt er zur SG Menden Sauerland zurück, wo er bereits vor seiner Zeit in der Halle West aktiv war.

Gevelsberg hat mit Ferndorf noch eine Rechnung offen

Doch bevor es für Skupin zurück nach Menden geht, wollen er und seine Mitspieler möglichst lange die aktuelle Spitzenposition verteidigen. Die nächste Prüfung auf diesem Weg ist eine besondere für die HSG, denn mit dem TuS Ferndorf II kommt am Freitagabend (20 Uhr) eines von nur zwei Teams in die Halle West, gegen das die Gevelsberger in dieser Spielzeit verloren. „Wir wollen zuhause weiter ungeschlagen bleiben und haben uns dafür intensiv auf Ferndorf vorbereitet“, sagt Nils Schröter. Sollte das gelingen, dürften auch zwei Spieler des ärgsten Verfolgers HTV Hemer wieder was vom in Hemer wohnenden Schröter zu hören bekommen. Luca Jünger und Elias Löbbering aus dem Hemeraner Kader sind gute Freunde und würden sich über einen Ausrutscher HSG gegen den Tabellenvierten Ferndorf II natürlich besonders freuen. Diesen Gefallen will Schröter seinen Freunden aber nicht tun – auch, damit er mit seinem kleinen Bruder Ole in der neuen Saison in der Oberliga spielen kann