Schwelm. Der Clinch zwischen dem VfB Schwelm und Ex-Trainer Sascha Valadi-Odina ist ein heiß diskutiertes Thema. Wilde Spekulationen machen die Runde.
Trainer Sascha Odina, seit Kurzem Valadi-Odina, und sein Ex-Verein VfB Schwelm liegen bekanntlich im Clinch. Grund ist dessen Ablösung noch vor dem letzten Spieltag der vergangenen Saison der Fußball-Bezirksliga, nachdem vorher Verein und Coach bestätigt hatten, dass sie weiter zusammenarbeiten würden. Valadi-Odina klagt vor dem Arbeitsgericht Hagen gegen den VfB mit Blick auf ein seiner Ansicht nach bestehendes, festes, nicht ordentlich gekündigtes Anstellungsverhältnis auf Weiterbeschäftigung und zusätzlich auf Schadensersatz wegen Rufschädigung sowie der Tatsache, dass er so kurzfristig keinen neuen Trainerjob finden wird. Dabei dürfte es um einen vierstelligen Betrag gehen. Das Gericht hat die Verhandlung auf den 19. Oktober terminiert.
Wir wollten vom VfB Schwelm wissen, wie die Position des Vereins ist und wie er die Risiken des Verfahrens beurteilt. Doch Birgit Starke, die im Verein das Ressort Finanzen leitet, hüllt sich in Schweigen. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass es sich um ein laufendes Verfahren handelt, zu dem wir keine Stellungnahme abgeben können und dürfen“, sagte sie auf Nachfrage.
Aus demselben Grund lässt Starke auch die Frage nach der korrekten Verbuchung des Monatssalärs des Trainers unbeantwortet. Der hatte in einem gescheiterten Gütetermin Ende Juni vor dem Arbeitsgericht in Hagen seine Übungsleitervergütung mit monatlich 500 Euro angegeben, die zehn Monate im Jahr gezahlt würde.
Thema wird in der Szene heiß diskutiert
Das Thema wird auf den Fußballplätzen im EN-Südkreis (und darüber hinaus) heiß diskutiert. In der heimischen Amateurfußball-Szene wird bereits spekuliert, welche Auswirkungen der Rechtsstreit haben könnte. Offiziell will sich niemand äußern, aber hinter vorgehaltener Hand wird davon ausgegangen, dass der VfB die Saison möglicherweise nicht zu Ende spielen könnte. Dass sich die beiden Parteien nicht im Vorfeld haben einigen können, trifft vielfach auf Unverständnis und die Feststellung: „So beschädigen sich doch beide Seiten.“
Auf einen Blick: Alle Texte zum Thema Odina-Valadi gegen den VfB Schwelm
- Ende März: Odina und der VfB Schwelm machen gemeinsam weiter
- Wende beim VfB Schwelm: Odina macht doch nicht weiter
- Odina und der VfB Schwelm sehen sich vor Gericht wieder
- Kommentar: Auswirkungen für beide Seiten noch nicht absehbar
Aber auch Auswirkungen des nach dem Scheitern des Gütetermins jetzt öffentlich ausgetragenen Streits auf andere Vereine sind Gegenstand der Diskussion. So wird befürchtet, dass die Finanzverwaltung jetzt genauer hinschauen und die Steuererklärungen der Vereine intensiver auf Plausibilität prüfen wird.
Auch Valadi-Odinas Vorgänger hatte Vorwürfe geäußert
Auch einer der Vorgänger von Sascha Valadi-Odina hatte das Finanzgebaren des VfB Schwelm als zumindest zweifelhaft angeprangert. Er hatte dieser Zeitung unter anderem gesagt, dass einzelne Spieler Siegprämien auf die Hand erhalten hätten und der Vorstand in der Kabine 150 Euro für einen Auswärtssieg in die Mannschaftskasse gezahlt habe. Auch hätten einige Spieler „hinten herum“ Gelder erhalten.
Der weitere Verlauf des unter dem Aktenzeichen 2 Ca 797/23 vor dem Arbeitsgericht Hagen geführten Verfahrens und seine Folgen bergen auf jeden Fall eine Menge Zündstoff. Nicht nur für den VfB Schwelm, sondern für den gesamten Amateurfußball.