Schwelm. Eigentlich wollte Sascha Odina beim Fußball-Bezirksligisten weiter machen – jetzt hört er doch nach der Saison auf. Das sind die Hintergründe:
Fußball-Bezirksligist VfB Schwelm und sein aktueller Trainer Sascha Odina werden zur neuen Spielzeit doch getrennte Wege gehen. Das teilte der Verein am Samstag vor dem letzten Spieltag der Saison 2022/23 mit. Verbale Absprachen hatten darauf hingedeutet, dass der VfB Schwelm auch weiterhin mit Cheftrainer Sascha Odina arbeiten würden. Dies hatte der Coach unserer Zeitung gegenüber bereits Ende März erklärt.
Uwe Jöns, der den im Urlaub weilenden VfB-Pressesprecher Hansi Nörenberg vertritt, erläutert, warum die Entscheidung nunmehr doch anders ausgefallen ist. „Wünsche und Forderungen sind zwischen Verein und Trainer ausgetauscht und besprochen worden, mit dem Ziel diese Herausforderungen gemeinsam anzugehen und umzusetzen. Da es bei einigen, eher Kleinigkeiten, beziehungsweise bei den zeitlichen Vorgaben und dem gewünschten Tempo, das Sascha Odina vorgegeben hat, nicht zu einem Konsens gekommen ist, ist der Verein Mitte Mai in schriftlicher Form von Sascha Odina informiert worden, dass seine mündliche Zusage nicht mehr gültig sei und das ihm vorliegende Vertragsangebot so von ihm nicht akzeptiert würde.“
Schwelm kann Odinas Wünsche nicht erfüllen
Letztendlich habe dies zu Unstimmigkeiten geführt, die dann die Trennung zur Folge gehabt hätten. „Zu viel, zu schnell – dieses Tempo konnte der VfB Schwelm nicht mitgehen in Zeiten von hohen Energiekosten und entsprechenden Nachzahlungen sowie zwingend notwendigen Reparaturen am Dach der Kabinen am Schwelmer Brunnen“, erläutert Jöns.
Der Trainer bestätigt die Trennung und führt aus: „Da sind gewisse Zusagen gemacht worden, die im Nachgang nicht eingehalten werden können. Hinzu kam die eine oder andere Budgetkürzung.“ Seine Forderungen hätten dabei im Wesentlichen das Team betroffen, so Odina, nicht finanzielle Zuwendungen. Er präzisiert: „Erweiterungen im Ausstattungspaket, Förderung des Teamlebens, wo es kein Vereinsleben gibt - da sind mir gewisse Dinge zugesagt worden, die nicht eingehalten werden können.“
Odina versteht Kritik seiner Vorgänger
Trotzdem hatte sich Odina erst einmal entschlossen, weiterzumachen. Doch: „Der Verein hat sich dann dazu entschlossen, einen Cut zu machen.“ Was sich offenbar abgezeichnet hatte, denn Odina sagt: „Das kam jetzt für mich nicht so überraschend, aber ich fand es ein bisschen schade für die Jungs.“
Rückblickend auf seine 15 Monate am Brunnen kann Odina auch die Klagen seiner Vorgänger Biniam Ghebremeskal und Markus Dönninghaus verstehen: „Mit ihnen bin ich d'accord, dass man als Trainer hier unheimlich viel Herzblut investieren muss. Man ist tatsächlich „Mädchen für alles“ – auch Masseur und Betreuer. Es war für mich ein abenteuerliches und anstrengendes Jahr, trotzdem wünsche ich dem VfB für die nächste Saison viel Erfolg.“
Nicht nur Odina verlässt den VfB Schwelm
Odina selbst hat für die kommende Spielzeit noch keinen neuen Verein, weil er nach den Gesprächen mit den Schwelmern eigenen Angaben zufolge, mehrere Anfragen abgelehnt hatte. Mit ihm werden auch Co-Trainer „Toni“ Lopez Torres und dessen Bruder „Migi“ den VfB verlassen.
Wie Uwe Jöns berichtet, seien die Personalplanungen beim VfB Schwelm bereits weit fortgeschritten – sowohl was die Besetzung des Trainerpostens als auch den Spielerkader betreffe. Namen sollen in Kürze genannt werden.