Innsbruck/Winterberg. Es zählen nur die Olympischen Spiele. Doch so wollte Jacqueline Lölling nicht in die Saison starten. In Innsbruck scheiterte sie sogar am „Cut“.

Sie äußerte sich bereits im Vorfeld des Weltcupauftakts mit zwei Rennen in Innsbruck zurückhaltend. „Unsere Beziehung hat Höhen und Tiefen“, sagte Jacqueline Lölling, Skeleton-Pilotin der RSG Hochsauerland aus Brachbach, über den Eiskanal in Österreich. Jetzt steht Innsbruck stellvertretend für den Tiefpunkt ihrer bisherigen Karriere. Rang elf zum Saisonstart, nur Rang 21 im zweiten Rennen – der Fehlstart ausgerechnet in die olympische Saison ist perfekt.

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Während sie sonst ebenso wortgewandt wie wortreich die Rennen kommentieren, fehlten den beiden Moderatoren des Livestreams auf der Website ibsf.org in diesem Augenblick die Worte. Als die erst 18-jährige Chinesin Dan Zhao als 13. über die Ziellinie raste, stand etwas fest, was es zuvor noch nie gegeben hatte. Jacqueline Lölling, unter anderem Weltmeisterin von 2017, Olympia-Zweite von 2018 und dreifache Gesamtweltcupsiegerin, scheiterte am „Cut“ – und schaffte zum ersten Mal in ihrer Karriere den Sprung in den zweiten Lauf der besten 20 nicht. 18 Hundertstelsekunden fehlten Lölling. „Ein Schock für die Deutschen“, sagten die Moderatoren später.

Lölling startet zu langsam

Bereits das Auftaktrennen in Innsbruck hatte Lölling auf Rang elf beendet und somit erstmals die Top Ten verpasst. Dass eine Woche später aber der Karrieretiefpunkt im Weltcup folgen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Allerdings haperte es bei der 26-Jährigen bereits am Start. Mit 5.78 Sekunden eröffnete sie das Rennen so langsam, wie keine andere Starterin. Zum Vergleich: Vor Wochenfrist stoppte die Uhr noch 5.69 und 5.63 Sekunden am Start für Lölling.

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In diesen Sphären (5.63/5.62) bewegte sich dieses Mal Hannah Neise (BSC Winterberg). Und da sich die 21-Jährige nur im zweiten Lauf den einen oder anderen Fehler erlaubte, beendete sie das Rennen in Innsbruck als beste Deutsche auf dem zehnten Platz (+1.08). Tina Hermann sortierte sich beim Sieg der Russin Elena Nikitina nur auf Platz zwölf ein (+1.28).

Neise beste Deutsche

„Ich bin froh, dass ich mich im Vergleich zur vergangenen Woche verbessert habe“, sagte Hannah Neise, die zum Auftakt nur auf Rang 18 gefahren war. „Ich war lockerer und habe den Schlitten mehr ballern lassen“, ergänzte die beste Deutsche. Nur etwas drückte auf die Stimmung: „Schade, dass ich die Top Acht verpasst habe, weil das ein Drittel der Olympia-Norm gewesen wäre.“ Zweimal Top 3 oder dreimal Top 8 – diese Platzierungen werden für ein Ticket nach China benötigt.

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„Die Startzeiten, die bei uns noch stehen, sind problematisch. Dazu kamen Fahrfehler bei Tina und vor allem bei Jacqueline – dann ist es unmöglich, oben ranzukommen“, sagte Cheftrainer Christian Baude über seine kriselnden Damen. Vor dem nächsten Weltcup in Altenberg sei nun mentale Aufbauarbeit gefragt. „Die Mädels sind am meisten enttäuscht. Wir müssen Spaß und Freude wiederfinden. Sie wissen, was sie können, und sie werden in Altenberg neu angreifen.“