Halingen. Die Landesliga-Handballerinnen des TV Halingen stehen nach vier Spieltagen sieglos am Tabellenende. Darum glaubt das Team an den Klassenerhalt.

Nicht ganz optimal verlief bislang die Saison der Handballfrauen des TV Westfalia Halingen. In der Landesliga verlor das Team von Trainer Stephan Nocke bislang vier von vier Spielen und steht als Zwölfter am Tabellenende. Doch für die Mannschaft ist es ein Privileg überhaupt in der Landesliga spielen zu dürfen. Denn vor zwei Jahren befand sich der TV Halingen auf dem zweiten Platz in der Bezirksliga, bevor die Saison coronabedingt abgebrochen werden musste. Über die sogenannten Quotientenregel hat der TVH die Möglichkeit gehabt, in die Landesliga aufzusteigen. Und diese Option hat das Team von Stephan Nocke gezogen.

Doch das Abenteuer Landesliga wurde in der Saison 2020/2021 gestoppt – Grund dafür war erneut die Corona-Pandemie. Denn nach nur einem Saisonspiel, das der TV Halingen deutlich verlor, wurde die Saison erneut abgebrochen und annulliert. Daher starteten die Handballfrauen vor wenigen Wochen erneut bei Null.

Verletzungen bremsen das Team aus

Trotzdem bleibt Stephan Nocke optimistisch. „Obwohl wir bislang jedes Spiel verloren haben, sind wir generell immer noch positiv gestimmt. Das macht sich vor allem in unseren Trainingseinheiten bemerkbar. Denn dort ist die Beteiligung echt gut. Außerdem haben wir in dieser Saison auch schon bewiesen, dass wir in dieser Liga mithalten können“, sagt Nocke, der sich nicht unterkriegen lässt. Auffällig zu beobachten sei es, dass Fehler seiner Mannschaft, die in der Bezirksliga nicht so stark ins Gewicht gefallen sind, jetzt in der Landesliga sofort bestraft werden. Hinzu kommt, dass die Frauen des TVH aktuell unter enormen Verletzungspech zu leiden haben. „Wir konnten bislang noch nicht unser wahres Gesicht zeigen“, findet Stephan Nocke. Die Entscheidung den Aufstieg in die Landesliga anzunehmen, bereut der TV Halingen nicht. „Wir wissen schon, dass wir auch das Potenzial haben, die Klasse zu halten. Trotzdem muss dafür vieles zusammenpassen. Wenn wir beispielsweise den kompletten Kader zur Verfügung gehabt hätten, hätten wir mit großer Sicherheit zwei der vier Spiele gewonnen. Generell wissen die Mädels aber auch die Landesliga zu schätzen. Wir genießen deshalb auch jedes Spiel“, erklärt Stephan Nocke.

Der Trainer geht davon aus, dass sich Erfolge in den kommenden Woche einstellen werden, da seine Mannschaft sehr gut trainiert. „Ich sehe den Zug für den Klassenerhalt noch längst nicht abgefahren. Entscheidend werden die kommenden Spiele. Dort spielen wir gegen Mitkonkurrenten gegen den Abstieg. Wenn wir diese Partien gewinnen, dann sind wir wieder dick im Geschäft“, sagt Stephan Nocke. „Als Sportler will man ja auch immer das Bestmögliche erreichen. Deshalb ist es gut, dass wir in der Landesliga spielen. Denn dort ist das Niveau einfach höher. Und meine Mannschaft und ich haben auch Spaß daran gegen neue Teams und gegen neue Gesichter anzutreten“, erklärt der Coach.

Doppelbelastung kein Problem

Stephan Nocke selbst ist Handballer aus Leidenschaft. „Handball ist einfach mein Leben“, sagt er. Deshalb hat er sein Hobby zum Beruf gemacht und versucht so oft wie möglich in der Halle zu sein. Neben seinem Engagement beim TV Halingen ist er gleichzeitig auch noch Torwarttrainer beim Damen-Handball-Bundesligisten HSG Bad Wildungen Vipers in Hessen.

Für viele wäre diese Doppelbelastung Stress pur. Doch Stephan Nocke genießt das und bekommt problemlos alles unter einen Hut. Am Montag und Mittwoch steht immer das Training mit dem TV Halingen auf dem Programm, an den restlichen Tagen befindet er sich in Hessen. Praktischerweise sind die Spiele mit dem TVH immer samstags. Mit seinem anderen Team stehen die Meisterschaftspartien immer sonntags auf dem Programm. „Natürlich hat die HSG Bad Wildungen Vipers bei mir Priorität. Ein Angebot aus der Bundesliga bekommt man nur einmal im Leben“, sagt Stephan Nocke. Trotzdem gibt er auch alles für den TV Halingen. Das Saisonziel ist dabei klar.