Schmallenberg. Die Heimbilanz des SV Schmallenberg/Fredeburg ist erschreckend, die Zwischenbilanz mit Rang zehn ernüchternd. Coach Merso Mersovski im Interview.
An diesem Sonntag, 9. Februar, startet für den SV Schmallenberg/Fredeburg ein stückweit das Unternehmen Wiedergutmachung in der Fußball-Landesliga 2. Dann steht für den Tabellenzehnten das Nachholspiel beim Tabellennachbarn SV Germania Salchendorf (Rang elf) an.
Mit ihrer eigenen Ausbeute (Platz zehn, 15 Spiele, 22 Punkte) können die Strumpfstädter zur Winterpause nicht zufrieden sein, schließlich will das Team von Trainer Merso Mersovski eigentlich bester Landesligist aus dem HSK werden. Der erfahrene Trainer, der am Mittwoch seinen 41. Geburtstag feiert und beim SV bereits seit der Saison 2016/2017 die erste Mannschaft coacht, stellt sich vor dem Re-Start im Interview mit dieser Zeitung.
Merso Mersovski erklärt das neue Saisonziel seines Vereins, spricht über die Erfolge in der Halle, verrät, ob er Abnutzungserscheinungen verspürt, und erklärt, wieso er sich so wohlfühlt in Schmallenberg.
Merso Mersovski, was zeichnet für Sie persönlich den SV Schmallenberg/Fredeburg aus?
Merso Mersovski: Ich habe mich ab dem ersten Tag beim SV Schmallenberg/Fredeburg einfach wohlgefühlt. Ich durfte meine Traineridee in Ruhe ausleben. Wenn es mal nicht so lief, habe ich immer Rückendeckung vom Verein bekommen. Das Team hinter meinem Team schätze ich auch sehr. Ralf Paul, mein Bruder Emil und Thorsten Schmidt machen auch einen sehr guten Job, damit dieser Verein so funktioniert, wie er sich gerade präsentiert.
Das große Ziel des Trainerteams war und ist es, in dieser Saison der beste der fünf Landesligisten aus dem HSK zu werden. Wie soll die Aufholjagd glücken?
Wichtig ist, dass man immer Ziele haben muss. Wir haben uns natürlich vor der Saison als Team ein anderes Ziel gesetzt als Platz zehn nach der Hinrunde. Aber Ziele darf und sollte man auch ändern. Wir wollen auch in der nächsten Saison mit dieser Mannschaft in der Landesliga spielen und dafür müssen wir ab Sonntag auf Punktejagd gehen, um unser neu gesetztes Ziel, den Klassenerhalt, so früh wie möglich zu erreichen.
Ein Trio fällt aus
Mit dem Auswärtsspiel bei Germania Salchendorf erfolgt für den SV Schmallenberg/Fredeburg am Sonntag, 9. Februar, 15 Uhr, der Re-Start nach der Winterpause. Die Partie auf dem Kunstrasenplatz in Netphen-Salchendorf wird um 15 Uhr angepfiffen.
Den Schmallenbergern fällt dann ein Trio aus. David Hatzfeld und Kevin Lüttecke müssen jeweils aufgrund der fünften Gelben Karte zuschauen, Dario Petrovic ist dagegen noch rot-gesperrt.
In der Halle beim wichtigsten heimischen Turnier, dem ALS Champion Masters, lief es aber für Ihre Mannschaft. Am Ende stand der Turniersieg. Wie großartig war der Sieg in der Halle beim ALS Champions Masters?
Das Ding zu gewinnen, hat uns richtig gut getan. Ich hoffe, dass wir diesen kleinen Erfolg mit in den Rückrundenstart nehmen können. Der Gewinn des ALS Champions Masters hat wieder einmal gezeigt, wozu wir in der Lage sind, wenn wir als eine Einheit zu Werke gehen. Wir haben alle in den drei Tagen Disziplin, Motivation und Gier gezeigt, um den Pokal in den Händen zu halten.
Hätten Sie erwartet, dass der TuS Sundern sowie Neuling Fatih Türkgücü Meschede auf einem Abstiegsplatz überwintern und auch Westfalenliga-Absteiger SC Neheim als Tabellenzwölfter nur drei Punkte vor den Abstiegsplätzen rangiert?
Ich glaube nicht, dass es mir zusteht, über die anderen HSK-Vereine zu sprechen. Ich wünsche mir nur, dass es diesem Spieljahr keinen Absteiger aus dem HSK gibt, damit wir in der neuen Saison mit dem voraussichtlichen Aufsteiger SuS Langscheid/Enkhausen dann sechs Vereine in der Liga haben.
Ihre Mannschaft hat viele Punkte leichtfertig hergeschenkt. Gerade auf dem Wormbacher Berg ist das Ergebnis mit nur acht Punkten aus den Heimspielen erschreckend. Wie wollen Sie zur alten Heimstärke zurückfinden?
Ja, Sie sagen es: Das ist erschreckend! Ein besseres Wort hätte auch ich nicht finden können. Wir sind richtig gut in die Saison gestartet und haben viele Dinge richtig gemacht. Der 11:0-Sieg gegen Fatih in Meschede hat uns aber leider nicht gut getan. Ab da haben wir in unseren Ergebnissen überhaupt keine Konstanz mehr gehabt. Wir müssen wieder alle verteidigen, um Gegentore zu verhindern. Wenn wir mal spielerisch keine Lösung finden, müssen wir es durch Arbeit auf dem Platz hinbekommen. Wir müssen es als Team wieder schaffen, aus dem Wormbacher Berg eine Festung zu machen. Das wird nur durch hundertprozentige Motivation und Einstellung machbar sein. Wir können zu Hause jede Mannschaft besiegen.
Wildes HSK-Derby in Meschede: Unsere Fotostrecke zum Spiel
Am Sonntag steht das Nachholspiel beim Tabellennachbarn Germania Salchendorf an. Wie war die Vorbereitung auf dieses Spiel?
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass wir mit der Vorbereitung zufrieden sind. Aber das Problem hat in diesem Winter fast jeder Verein. Wir konnten kaum auf unserem Platz trainieren. Dazu kommt, dass zwei Testspiele abgesagt wurden, und dann kommt jetzt das Nachholspiel gegen Germania Salchendorf. Es bringt aber alles nichts. Wir müssen das Beste aus der Situation machen.
Haben Sie persönlich keine Angst, dass es nach zehn Jahren Abnutzungserscheinungen geben könnte?
Angst habe ich nicht, Nein! Aber wir sprechen im Trainerteam oft über dieses Thema, weil es einfach sehr wichtig für uns ist. Es ist aber auch ganz klar, dass es nach fast zehn sehr erfolgreichen Jahren irgendwo einige wenige Abnutzungen gibt. Das ist aber ganz normal. Wir müssen die Mannschaft noch erreichen, um erfolgreich zu sein. Wir, und da spreche ich auch für meine beiden Co-Trainer Ralf und Emil, sind keine Trainer, die um jeden Preis irgendwo Trainer sein müssen. Wir haben unsere Vorstellungen, wie es zu laufen hat, und wenn wir merken, dass es Abnutzungen gibt oder wir unsere Jungs nicht mehr zu 100 Prozent erreichen, dann machen wir Platz für frischen Wind – und das sofort. Im Moment sehen wir aber nicht, dass wir die Mannschaft nicht mehr erreichen oder dass es irgendwo schwere Abnutzungen gibt.
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