Arnsberg/Leverkusen. Paralympics-Medaillengewinnerin Nele Moos, eine Arnsberger Firma und Bayer 04 Leverkusen fördern Inklusion im Sport. Das sagen HSK-Experten
Barrierefreiheit, die bewegt: Die Parasport-Abteilung von Bayer 04 Leverkusen hat einen neuen Partner an ihrer Seite. Der Spielgerätehersteller FHS aus Arnsberg wird die Abteilung künftig unterstützen und dabei helfen, Inklusion nicht nur auf dem Sportplatz, sondern auch auf Spielplätzen erlebbar zu machen (wir berichteten).
„Inklusive Spielplätze sind Orte, an denen Kinder mit und ohne Einschränkungen voneinander lernen, Abenteuer erleben und Freundschaften schließen können“, erklärt Sebastian Schulte, Kaufmännischer Leiter des Arnsberger Unternehmens: „Gemeinsam mit dem TSV Bayer 04 wollen wir zeigen, dass Inklusion überall möglich ist.“

Das Gesicht der Kooperation ist Paralympics-Silbermedaillengewinnerin Nele Moos. Die 23-jährige Weitspringerin lebt mit einer halbseitigen Lähmung und erinnert sich gut an die Herausforderungen ihrer Kindheit: „Spielplätze müssen für alle zugänglich sein. Jedes Kind hat das Recht, zu spielen, zu lachen und Teil einer Gemeinschaft zu sein. Inklusion bedeutet für mich, dass jedes Kind die Chance hat, zu spielen, zu lachen und Freundschaften zu schließen. Wir freuen uns auf viele spannende Projekte.“
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Die Partnerschaft mit FHS sei für den TSV Bayer 04 ein wichtiger Schritt, meint Jörg Frischmann, Geschäftsführer der Parasport-Abteilung und Paralympics-Champion von 1992: „Unsere Abteilung fördert mehr als 20 Kinder und Jugendliche mit Einschränkungen von Spastiken bis Sehbehinderungen. Da ist es uns ein sehr großes Anliegen, dass Barrieren, auf die sie und ihre Eltern im Alltag und auf Spielplätzen stoßen, endlich weniger werden.“
Firma aus Arnsberg: Inklusives Spielgerät auf der Anlage des TSV Bayer 04 geplant
Ein erstes gemeinsames Ziel ist bereits in Planung: ein inklusives Spielgerät auf der Anlage des TSV Bayer 04. „So können wir direkt von den Kindern lernen, was sie brauchen und wünschen“, betont Schulte. Der Sauerländer ist selbst Vater zweier Kinder. Sein Sohn Emil (5) besucht die Kinderturngruppe im heimischen Verein TuS Hüsten und sein jüngster Sprößling, Oskar (2), eifert seinem großen Bruder nach und hat einen großen Bewegungsdrang.

„Ich finde es ausgesprochen wichtig, dass Kinder motorisch so früh wie möglich gefördert werden – und nicht nur im Sportverein, sondern auch auf den Spielplätzen“, sagt Schulte. Moderne Plätze sollten ein hohes Maß an Möglichkeiten bieten. Rutschen, Klettern, Balancieren und Schaukeln seien dabei die wesentlichen Elemente. „Sand und Wasser gehören natürlich auch dazu – allerdings mehr auf der kreativen Ebene.“
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Dem kann Christoph Geist, Hauptamtlicher Trainer des Leichtathletik-Centrums (LAC) Veltins Hochsauerland, nur zustimmen. Er hat ebenfalls zwei Kinder – beide sind natürlich in Sportvereinen aktiv. „Über die Energie und den Eifer des Nachwuchses kann ich mich nicht beklagen“, sagt der sportbegeisterte Vater. „Als die Kinder noch kleiner waren, sind wir fast täglich auf dem Spielplatz gewesen.“ Heute dafür mehr in der Sporthalle, die für die Familie Geist fußläufig zu erreichen ist: „Unsere Kinder spielen Handball, Fußball und gehen zum Judo.“
Inklusion ist für Christoph Geist dabei ein wichtiges Thema: „Das sollte nicht tabuisiert werden“, meint er. Aktuell sei in seiner Leichtathletik-Gruppe zwar niemand mit Handicap, aber es sei in der Vergangenheit schon vorgekommen und nie ein Problem gewesen. „Inklusion sollte im Sport als auch im Alltag Hand in Hand gehen. Ich finde es klasse, wenn Vereine ein starkes Signal für gelebte Barrierefreiheit setzen.“

Und Sabine Struwe (55) ist Übungsleiterin in der Leichtathletik-Abteilung des TSV Rot-Weiß Wenholthausen. Sie freut sich, dass immer mehr Vereine in diese Richtung streben. „Kinder bewegen sich grundsätzlich gerne“, sagt sie.
Früher sei man zwar häufiger draußen zum Spielen und Toben gewesen, doch auch heutzutage kämen die Kleinen gerne zum Training. „Es macht Spaß, zu sehen, wie sich die Kinder motorisch weiterentwickeln“, sagt sie. Das richtige Training sei wichtig, und barrierefreie Spielplätze gehörten zur positiven Entfaltung von Kindern und Jugendlichen definitiv dazu.
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