Eslohe-Wenholthausen. Melanie Struwe geht an diesem Wochenende bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Neubrandenburg an den Start.

Leidenschaft Hochsprung: Wenn Melanie Struwe an diesem Wochenende bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften der Leichtathleten in Neubrandenburg an den Start geht, ist das ein weiterer Höhepunkt in der ziemlich erfolgreichen Laufbahn der 18-Jährigen. Die Athletin des TSV RW Wenholthausen kämpft am Sonntag, 16. Februar, von 10.15 Uhr an für das LAC Veltins Hochsauerland um eine Medaille.

Die Wenholthausenerin ist im Teilnehmerfeld im Hochsprung der U20-Juniorinnen durchaus aussichtsreich platziert. Mit ihrer Bestleistung von übersprungenen 1,75 Meter – diese Höhe war ihr am 18. Januar bei den NRW-Hallenmeisterschaften in Dortmund gelungen – muss sich die Hochspringerin nicht verstecken: Besser sind nur acht Springerinnen notiert, die beste Vorableistung liegt bei 1,79 Meter und das Feld ist nah beieinander. Zuletzt hatte Melanie Struwe bei den NRW-Hallenmeisterschaften in Dortmund den Vizetitel errungen. Ihre dort „nur“ übersprungenen 1,69 Meter waren wohl auch eine Folge der zuletzt nicht optimalen Trainingsbedingungen: Aufgrund einer gesperrten Trainingshalle hatte Struwe in den vergangenen drei Monaten wenige Möglichkeiten gefunden, um an ihrer Hochsprungtechnik zu arbeiten.

Bei Sauwetter gequält

Die Zeit bis zu den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften nutzte sie daher, um alternativ bestimmte technische Elemente zu schulen. Während ihre Konkurrenz in wohl temperierten Hallen trainieren konnte, quälte sich die 18-Jährige oft bei „Sauwetter“ bei Regen und niedrigen Temperaturen draußen auf dem Sportplatz. „Angesichts dieser Voraussetzungen ist Melanies Leistung von 1,75 Meter umso höher einzuschätzen. Das konsequente Techniktraining hat ihr natürlich so gefehlt“, sagt Christoph Geist, Hauptamtlicher Trainer des LAC Veltins Hochsauerland.

Wichtige Bezugsperson in ihrer Karriere als Leichtathletin ist für Melanie Struwe auch Reiner Geinitz. Der langjährige hauptamtliche Trainer des LAC Veltins Hochsauerland ist mittlerweile nicht mehr in dieser Funktion tätig, Gleichwohl trainiert Geinitz nach wie vor regelmäßig Talente des LAC Veltins Hochsauerland. Im Mescheder Dünnefeld-Stadion müssen dann unter anderem Sprinter Oliver Ollesch, ebenfalls TSV RW Wenholthausen, und Melanie Struwe mächtig schwitzen. „Mit diesen Talenten zusammenzuarbeiten, macht viel Spaß“, sagt Geinitz.

Auch der Großvater hilft

Das Talent für den Hochsprung hat Melanie Struwe offenbar ihre Mutter in die Wiege gelegt: Die Bestleistung von Sabine Struwe hat ihre Tochter mit 1,75 Meter jetzt bereits erreicht. In der sportbegeisterten Familie kümmert sich aber auch Großvater Rolf Temme um sportliche Unterstützung für seine Enkelin. Und Temme weiß, was er tut, schließlich schaffte der ehemalige Top-Sprinter 1960 mit 10,4 Sekunden über 100 Meter die Norm für die Olympischen Spiele in Rom.

Wichtig für LAC-Trainer Christoph Geist ist auch, dass er bei Melanie Struwe den richtigen Willen zum Sport erkennt. Obwohl die angehende Abiturientin in diesem Jahr für ihren Abschluss in der Schule besonders gefordert ist, ist sie fleißig im Training und im Wettkampf. „Sie hat gezeigt, dass sie die Bereitschaft hat, aus der Komfortzone herauszukommen“, sagt Geist.

So helfen andere Disziplinen weiter

Ausgleich zum Sport findet Melanie Struwe unter anderem im Skifahren – eine Leidenschaft, die sie schon seit früher Kindheit unter anderem mit Mama Sabine Struwe teilt. Das Skifahren gilt für sie als perfekte Ergänzung zum Hochsprungtraining. Mittlerweile hat sich Melanie Struwe auf das Hochspringen spezialisiert, auch wenn sie immer mal wieder auch in Wettkämpfen zusätzlich im 60-Meter-Sprint und im Weitsprung antritt. „Die Bewegungselemente auch aus anderen Disziplinen zu trainieren, ist wichtig. Beispielsweise hilft Schnelligkeit überall weiter“, betont Christoph Geist.

Im Zuge der Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften am Sonntag in Neubrandenburg hoffen Melanie Struwe, ihre Trainer und die Familie auf einen ähnlichen DM-Coup wie im Sommer 2018 in Rostock. Geist: „Da hat Melanie einen super genialen Tag erwischt.“

Konsequenz war damals Platz zwei und der überraschende Gewinn der Silbermedaille bei den U18-Juniorinnen.