Winterberg. Robin Geueke und David Gamm stehen über ein Jahrzehnt für das Rennrodeln im Sauerland. Nach dem Karriereende trennen sich ihre Wege.

Sie reisten 13 Jahre gemeinsam durch die Welt. Sie starteten als Rennrodel-Doppelsitzer für den BSC Winterberg und feierten Erfolge im Weltcup oder bei Weltmeisterschaften. Die Rede ist von Robin Geueke und David Gamm. Doch so sehr sie als Doppel Geueke/Gamm über ihre Sportart auch privat miteinander verbunden waren, so unterschiedlich gehen die beiden Sauerländer gut ein Jahr nach ihrem offiziellen Rücktritt als aktive Sportler durch das Leben.

Von Winterberg nach Berchtesgaden

Denn lediglich bei Robin Geueke dreht sich wie früher alles um das Rennrodeln. „Ich bin weiterhin bei der Bundeswehr angestellt und arbeite jetzt als Trainer beim Bob- und Schlittenverband für Deutschland“, erzählte der 32-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung. Eingesetzt ist Geueke als Stützpunkttrainer in Berchtesgaden, wo es ihn im Sommer 2022 hinzog.

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Damals wagte der Rennrodler diesen Schritt, um in punkto Material von den Erfahrungen der Trainingsgruppe um Stars wie Felix Loch und Natalie Geisenberger zu profitieren. Nach dem Karriereende blieb Geueke in Berchtesgaden. „Ich wohne mit Freundin und Hund in Bayern. Wir fühlen uns hier mega-wohl und planen, hier zu bleiben“, erzählte der Sauerländer.

Dienst in Dortmund statt Winterberg:

Verantwortung als Trainer trägt Geueke für den Juniorenbereich, „sprich alles zwischen 15 und 21 Jahren“. Dazu unterstützt er als Trainer die Juniorennationalmannschaft. An der Trainerakademie in Köln absolviert der ehemalige Rennrodler zudem sein Studium zum Diplom-Trainer. „Das ist wirklich sehr cool. Man trifft auf alle möglichen Sportarten und kann mal über den Tellerrand schauen, um bei anderen Disziplinen und Sportarten etwas zu lernen. Das Studium beende ich 2027“, sagte Geueke.

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Während er dem Eiskanal also treu blieb und bleibt, zog David Gamm einen klaren Schlussstrich. Im Gegensatz zu Sportsoldat Geueke absolvierte Gamm während der Zeit als aktiver Sportler eine Ausbildung bei der Bundespolizei – und arbeitet nach dem Karriereende dort. „Ich denke, dass ich am Wochenende mal zur Bahn komme“, sagte der in Dortmund eingesetzte David Gamm bereits vor dem ersten Rennrodel-Weltcup in Winterberg ohne Geueke/Gamm im Januar 2024 und fügte damals entspannt an: „Wenn das Wetter gut wird.“ An dieser Einstellung dürfte sich nichts geändert haben.

Das emotionalste Jubelfoto der Karriere: Robin Geueke und David Gamm stürzen ins Ziel bei der WM 2017 in Innsbruck und gewinnen Bronze.
Das emotionalste Jubelfoto der Karriere: Robin Geueke und David Gamm stürzen ins Ziel bei der WM 2017 in Innsbruck und gewinnen Bronze. © VELTINS-EisArena | VELTINS-EisArena

An diesem Samstag und Sonntag gastiert der Weltcup der Rennrodler erneut in der Veltins-EisArena. Dort, wo Geueke/Gamm, deren Karriere-Höhepunkt die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft in Innsbruck 2017 war und die sich über Jahre die Zähne an den deutschen Top-Doppeln Wendl/Arlt und Eggert/Benecken ausbissen, ihre letzte gemeinsame Fahrt erlebten. „Es war ein schöner Abschluss bei schönem Wetter“, erzählte Gamm damals im Anschluss: „Hier fing es an, hier hört es auf.“ Für ihn traf das zu, für Robin Geueke – nicht so ganz.

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