Hallenberg. Felix Seibel (BRC Hallenberg) scheitert wieder knapp in einer Qualifikation. Diese Rolle spielen ein Sturz und ein Bahn-Defekt in Winterberg.

„Hätte ich das früher gewusst, hätte ich eine andere Entscheidung getroffen“, sagte Felix Seibel enttäuscht. Während sich Jacqueline Pfeifer (RSG Hochsauerland) einen Platz in der deutschen Mannschaft für den Skeleton-Weltcup, für die Olympiasiegerin Hannah Neise (BSC Winterberg) bereits nominiert war, sicherte, verpasste der Pilot des BRC Hallenberg das Ticket für die höchste Rennserie. Der 27-Jährige haderte mit sich selbst – aber auch mit einem Defekt in der Veltins-EisArena in Winterberg.

Winterberg: Zeitplan verzögerte sich

Denn auf seiner Heimbahn im Hochsauerland hätte am 31. Oktober eigentlich das vierte und damit entscheidende Selektionsrennen stattfinden sollen. Weil die Bahn auf Grund eines technischen Defekts aber nicht im ursprünglichen Zeitplan vereist werden konnte, vergab Chef-Bundestrainer Christian Baude die noch offenen Weltcup-Plätze in Altenberg.

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„Das waren zwei bittere Rennen für mich“, sagte Seibel. Das erste Rennen wurde im Ost-Erzgebirge normal in zwei Läufen als deutsche Meisterschaft und als zweites Selektionsrennen gewertet. Am nächsten Tag folgte das zweite Rennen, dessen zwei Läufe jeweils einzeln als Ergebnis in die Selektion einflossen. „Von Nachteil war, dass ich am Montag zwei Trainingseinheiten nicht mitfahren konnte wegen eines MRT-Termins auf Grund des Unfalls in Lillehammer“, erklärte Seibel.

Altenberg statt Winterberg als Finalort

Er ging mit nur sechs Trainingsläufen in die Rennen. „Das habe ich mir zwar zugetraut, aber am Ende ist Altenberg besonders zum Beginn der Saison doch technisch zu anspruchsvoll. Ich hätte sicherlich anders entschieden, wenn ich früher gewusst hätte, dass drei Selektionen hintereinander in Altenberg gefahren werden“, ergänzte er.

„Ich bin mir sicher, dass er die Herausforderung annehmen und versuchen wird, im Europacup mit Top-Leistungen zu überzeugen.“

Christian Baude, Chef-Bundestrainer, über Felix Seibel

Nachdem Seibel in der vergangenen Saison die Heim-WM in Winterberg nach einem dramatischen Stechen knapp verpasste, schrammte er nun hauchdünn am Weltcup-Ticket vorbei. Das deutsche Team bilden vorerst Christopher Grotheer (BRC Thüringen), der nach Dortmund umgezogene und in Winterberg trainierende Axel Jungk (BSC Sachsen Oberbärenburg), Felix Keisinger (WSV Königssee) und Lukas Nydegger (RC Berchtesgaden).

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Das Siegerpodest der Skeleton-DM der Frauen: (v.li.) Jacqueline Pfeifer, Susanne Kreher und Corinna Leipold. © BSD | Arvid Kaffke

„Natürlich besteht für Felix während der Saison die Möglichkeit, sich über gute Leistungen im Europacup für den Weltcup anzubieten. Ein Stechen oder ein Wechsel sind nicht ausgeschlossen, wenn oben jemand schwächelt“, erklärte Christian Baude auf Nachfrage dieser Zeitung. Dass der Sauerländer im ersten Moment enttäuscht war, es vor allem auf Grund des Handicaps am Start nach seinem Unfall in Lillehammer nicht erneut in den Weltcup geschafft zu haben, versteht der Cheftrainer: „Er muss jetzt zu seiner Leistung aus der vergangenen Saison zurückfinden. Und dann bin ich mir sicher, dass er die Herausforderung annehmen und versuchen wird, im Europacup mit Top-Leistungen zu überzeugen.“

Weltcup-Auftakt in Asien

Die ersten Weltcups stehen für die Skeletonis ab Mitte November auf den asiatischen Olympiabahnen in Pyeongchang und Yanqing an, bevor es Anfang Dezember in Altenberg weitergeht. In Winterberg gastiert der Weltcup-Tross am 3. Januar 2025. Felix Seibel hingegen eröffnet seine Europacup-Saison am 30. November in der Veltins-EisArena.

Bei den Frauen bilden Hannah Neise, Jacqueline Pfeifer, Susanne Kreher (BSC Sachsen Oberbärenburg) und Corinna Leipold (WSV Königssee) die Mannschaft für den Weltcup. Den Titel bei der deutschen Meisterschaft holte sich Kreher vor Pfeifer und Leipold. Neise war bei den Titelkämpfen nicht am Start. Deutscher Meister der Männer darf sich zum ersten Mal in seiner Karriere Olympiasieger Christopher Grotheer nennen, der vor Jungk sowie den zeitgleichen Keisinger und Nydegger siegte.

Seibel kuriert Sehnenriss aus

Felix Seibel bestätigte übrigens die Einschätzung des Chef-Bundestrainers. „Erstmal kuriere ich meinen Arm aus, weil im MRT ein Riss an der Bizepssehne festgestellt wurde. Drei Wochen werden ich wohl benötigen, um wieder normal starten zu können“, sagte der Hallenberger und ergänzte: „Dann werde ich versuchen, mit guten Ergebnissen im Europacup anzubieten.“

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