Winterberg. Während sich Hannah Neise (BSC Winterberg) bereits über den Weltcupplatz freuen kann, beendete eine deutsche Top-Pilotin ihre Karriere.
Das verlorene Stechen um einen Startplatz bei der Weltmeisterschaft Anfang 2024 in Winterberg konterte Tina Hermann mit einem Weltcupsieg. Allerdings blieb es dabei, dass die Skeleton-Pilotin zum ersten Mal seit acht Jahren nicht an einer WM teilnahm. Nun zog die Athletin einen Schlussstrich unter ihre erfolgreiche Karriere.
Hermann: Erste Medaille in Winterberg
Zweimal stand Hermann bei Weltcups in der Veltins-EisArena in Winterberg ganz oben auf dem Podest nach einem Skeletonrennen der Frauen. Mit sieben WM-Gold- und zwei WM-Silbermedaillen hat sich die 32-Jährige in den vergangenen Jahren als eine der besten deutschen Skeleton-Athletinnen im internationalen Umfeld etabliert. Die erste WM-Goldmedaille gewann sie übrigens im Team-Wettbewerb 2015 bei den Titelkämpfen im Hochsauerland.
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Der erste Schritt in diesen rasanten Kufensport begann im Jahr 2007 bei ihrem Europacup-Einstieg. Ihr Weltcup-Debüt gab die gebürtige Hessin in der Saison 2014/15 – und gewann bereits eine Saison später WM-Gold in Innsbruck-Igls. Ab diesem Zeitpunkt war Hermann ein Garant für WM-Medaillen – von 2019 bis 2021 schaffte die gebürtige Dillenburgerin sogar den Titel-Hattrick, davon zweimal auf ihrer absoluten Lieblingsbahn in Altenberg.
Für Aufregung innerhalb der deutschen Mannschaft sorgte für einige Zeit Hermanns weitere Zusammenarbeit mit Trainer Dirk Matschenz, nachdem dieser nicht mehr Chef-Bundestrainer, sondern Coach anderer Nationen war. Doch das – ist Vergangenheit.
„Mit Tina beendet eine überaus erfolgreiche Sportlerin ihre aktive Laufbahn. Sie konnte zahlreiche WM- und Weltcuperfolge für den BSD erringen. Einerseits finde ich es sehr schade, da ich auf ihre große Erfahrung bezüglich der Olympischen Spiele 2026 gebaut hätte, andererseits hoffe ich, dass Tina in den nächsten Jahren einiges von ihrer Erfahrung an den Nachwuchs weitergeben kann. Ich wünsche ihr von ganzem Herzen alles Gute für die Zukunft”, so das Statement des aktuellen Cheftrainers Christian Baude.
Weltcup: Die Selektionstermine
Zwei Plätze im Weltcup-Team für die kommende Saison vergab Baude bereits: Bei den Frauen nominierte er die Schmallenbergerin Hannah Neise (BSC Winterberg) und bei den Männern Christopher Grotheer. Beide gewannen bei der WM in Winterberg 2024 die Goldmedaille im Mixed-Wettbewerb. Für Jacqueline Pfeifer, geborene Lölling, (RSG Hochsauerland) oder Felix Seibel (BRC Hallenberg) geht es in vier Selektionsrennen (18. Oktober: Lillehammer; 24. Oktober: Altenberg als DM; 25. Oktober: Altenberg; 31. Oktober: Winterberg) um den Weltcupplatz.