Arnsberg-Oeventrop. Handballer Aaron Humpert setzt die erfolgreiche Ära seiner Familie bei Oberligist SG Ruhrtal hervorragend fort. Will er trotzdem wechseln?

Nach der Herbstpause warten gleich zwei Heimspiele in Serie auf die Oberliga-Handballer der SG Ruhrtal. Und weil die Gegner Soester TV und OSC Dortmund heißen, also Mannschaften, die nicht der Spitzengruppe zuzuordnen sind, wird in diese Partien die große Hoffnung gesteckt, aus dem Tabellenkeller herauszukommen und bestenfalls nach sieben Spielen mit 6:8 Punkten deutlich besser als aktuell (2:8) dazustehen.

Allerdings bangt die SGR ausgerechnet jetzt um den Einsatz jenes Rückraumspielers, der in der insgesamt wenig durchschlagskräftigen Offensive die mit Abstand beste Leistung geboten hat. Obwohl er einmal fehlte, konnte der Halblinke Aaron Humpert in seinen vier Einsätzen stolze 31 Feldtore erzielen, kommt also auf einen Schnitt von fast acht Treffern.

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„Bei mir läuft es richtig gut, ich bin in der Form meines Lebens!“, sagt der 28-jährige Konstruktionsmechaniker völlig berechtigt und strahlt dabei großes Selbstvertrauen aus. Vor allem sein Tore-Dutzend beim bislang einzigen Saisonsieg über den HVE Villigst-Ergste ragt bislang heraus.

Doch schon in der Vorbereitung war der 1,88 Meter große Rechtshänder der erfolgreichste Schütze seines Teams. „Als ich bei der SGR eingestiegen bin, hat er noch auf dem linken Flügel gespielt. Mittlerweile ist er einer der besten Halblinken der ganzen Liga“, streicht Trainer Frank Moormann die enorme Entwicklung des für einen Rückraumspieler auf der Königsposition nicht sonderlich großen, dafür aber sehr sprunggewaltigen Spielers heraus. Moormann bescheinigt Humpert auch in der Abwehrarbeit große Fortschritte: „Mittlerweile kann ich ihn im Innenblock bringen.“

SG Ruhrtal: So setzt Aaron Humpert eine Familientradition fort

Aaron Humpert setzt bei der SG Ruhrtal die Familientradition fort, denn schon sein Vater Stefan sowie die Onkel Christoph und Jörg gehörten zur Stammformation der ersten Mannschaft. Entsprechend fest ist die Bindung zum Verein, macht Aaron Humpert deutlich: „Bei mir braucht keiner nachzufragen, ob ich wechseln möchte. Ich habe mit der SGR tolle Zeiten mit drei Aufstiegen erlebt und bleibe dem Verein auch treu, falls es nicht zum Klassenerhalt reicht.“

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Was zeichnet den Mann mit dem Nummer sechs aus? „Er ist sehr trainingsfleißig und enorm athletisch, geht zudem auch dorthin, wo es wehtut. Und er reißt mit seinem Torjubel sowohl die Nebenspieler als auch das Publikum mit“, streicht Foormann Moormann die hohe Bedeutung seins Torjägers für das Mannschaftgefüge des Neu-Oberligisten heraus.

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In seiner Handball-Karriere hat Aaron Humpert nur zwei längere Verletzungspausen durchlitten und seit seinem Sehnenriss im Finger im Jahr 2019 quasi durchspielen können. Aktuell aber plagt ihn eine Sehnenentzündung am Fuß. Die SG Ruhrtal muss daher befürchten, dass neben den Weber-Zwillingen und David Bauerdick sowie dem von Corona geschwächten Phillipp Mähl auch ihre wirkungsvollste Offensivwaffe zur Zwangspause gezwungen wird.

Und das gegen einen Soester TV, der auch erst zwei Punkte auf dem Konto hat, zuletzt aber mit seinem 36:30 beim SGR-Bezwinger HSG Hattingen-Sprockhövel aufsteigende Tendenz dokumentierte. Nun treffen beide Teams zum Derby am Samstag, 26. Oktober, um 19.30 Uhr in der Ruhrtalhalle in Arnsberg-Oeventrop aufeinander.

„Um unser bei 20 Punkten liegendes Saisonziel zu erreichen, dürfen wir uns keine weiteren Patzer in Heimspielen erlauben. Der Erfolgsdruck ist also hoch, aber meine Jungs können auch personelle Nackenschläge wegstecken und werden mit der Unterstützung unserer Fans alles aus sich herausholen“, bleibt Coach Moormann optimistisch. Auch, weil schließlich noch eine kleine Chance besteht, dass Humpert auflaufen kann.

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