Arnsberg-Neheim. Dieses Derby war sehnsüchtig erwartet worden – und am Ende setzte sich Ex-Westfalenligist SC Neheim knapp 1:0 gegen den TuS Sundern durch.
Zweites Ligaspiel, erster Ligasieg: Die Fußballer des SC Neheim haben das Derby am zweiten Spieltag der Landesliga 2 gegen den TuS Sundern am Freitagabend, 16. August, mit 1:0 (1:0) gewonnen. Torschütze des Tages und damit Siegbringer für den ehemaligen Westfalenligisten war Yatma Wade.
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Am 13. Juni hatte diese Zeitung exklusiv den Transfer des zuvor erfolgreich für den Bielefelder Landesligisten VfL Theesen tätig gewesenen 29-Jährigen zum SC Neheim verkündet. Der Senegalese, der auch einen spanischen Pass besitzt, kam mit der Empfehlung von 51 Treffern in 53 Partien für die Theesener. Diese Zeitung bezeichnete die Verpflichtung Wades damals als möglichen „Königstransfer“ für den SC Neheim.
Und bislang schlägt der Stürmer aus SC-Sicht bestens ein: Schon bei der knappen 2:3-Niederlage bei Hagen 11 zum Auftakt hatte Yatma Wade ein Tor beigesteuert, und auch gegen den TuS Sundern traf der Angreifer. Sein Treffer (35. Minute) sicherte dem SC Neheim letztlich den Heimerfolg gegen den TuS Sundern und damit am zweiten Spieltag den ersten Sieg. Etwa 500 Besucher hatten für eine prächtige Kulisse im Binnerfeldstadion gesorgt.
Der Besuch beim „Bayerischen Abend“ auf dem Neheimer Schützenfest dürfte den Spielern des SC Neheim somit am Freitagabend noch besonderes Vergnügen bereitet haben. Denn die „Binnerfeld Boys“ konnten nach dem Erfolg gegen die Sunderner mit einem Derbysieg im Festzelt auf der Marktplatte aufschlagen.
Die letzten Minuten des umkämpften Duells im im Binnerfeldstadion hatte Gästecoach Fabio Granata nur noch sitzend auf einer Steintreppe neben der Trainerbank verfolgt. Der 37-Jährige schlug teilweise die Hände vor das Gesicht. Man hätte den Eindruck gewinnen können, als möge der TuS-Coach nicht mehr hinsehen wollen.
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Zuvor war Granata mit viel Leidenschaft bei der Sache gewesen und peitschte sein Team nach vorne. Doch es half nichts. „Es war zäh, und es klemmt bei uns in der Offensive. Wir treffen oft die falschen Entscheidungen, und das Gegentor ist für uns momentan typisch. Ich kann mich selbst auch nicht mehr hören, aber: Wir rennen seit Wochen immer selber ins Verderben“, sagte Granata. Seine Mannschaft war offensiv insgesamt zu harmlos und nicht zielstrebig genug gewesen.
SC Neheim überzeugt gegen den TuS Sundern
Beide Mannschaften waren vom Anpfiff weg engagiert zu Werke gegangen und präsentierten sich bissig in den Zweikämpfen. Der TuS Sundern setzte auf frühes Pressing, was den SC Neheim aber kaum ernsthaft in Bedrängnis und den Röhrtalern im ersten Abschnitt keine Torchance brachte. Das Team von Coach Ibou Mbaye war defensiv sehr stabil, was auch an Zugang Christopher Ngali lag, der bei seinem Debüt seine rechte Abwehrseite gut im Griff hatte. „Christopher hat es sehr gut gemacht. Wir wollten gegen den Ball aggressiv verteidigen, und das ist uns gut gelungen“, erklärte der SC-Coach.
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Den einzigen wirklichen offensiven Höhepunkt gab es in der 35. Minute: Marvin Candido schickte mit einem schönen Zuspiel Yatma Wade, der TuS-Torwart Bastian Horch umkurvte und zur 1:0-Pausenführung des SC Neheim einschob. Nach dem Seitenwechsel sollte sich am Spielverlauf wenig ändern. Die Röhrtaler agierten zu fehlerhaft und ließen die Zielstrebigkeit vermissen. Ganz anders präsentierte sich die Mbaye-Elf, die in der Offensive variabler, entschlossener und gefährlicher war.
Noah Tolle ließ in der 67. Minute eine Möglichkeit zum 2:0 ungenutzt. Weitere Gelegenheiten folgten. Immerhin: In der hektischen Schlussphase bäumte sich der TuS noch mal auf. Ein Schuss von Anas Boukidar strich knapp am SC-Tor vorbei (75.), einen Freistoß von Mahmut Yavuzaslan parierte Keeper Jannik Heppelmann (80.), und der Kopfball von Jann Conrads flog knapp über das Tor (85.).
Nach zwei Spieltagen steht der TuS Sundern nun mit null Punkten da. Für Fabio Granata ist dies eine ernüchternde Zwischenbilanz: „Um Spiele zu gewinnen, braucht es Tore. Es ist ein enttäuschender Saisonstart. Das haben wir uns anders vorgestellt.“
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Ganz anders war die Stimmungslage beim SC Neheim. „Wir haben die Leistung vom 2:3 in Hagen nicht nur bestätigt, sondern sogar noch getoppt. Deswegen bin ich sehr zufrieden. Wir sollten aber trotzdem den Ball flachhalten“, sagte SC-Coach Ibou Mbaye, der seinem Team indes nicht mit zum Fest folgte. „Ich trinke zum einen keinen Alkohol, und zum anderen fahre ich gleich nach Hause. Meine Jungs dürfen aber das Siegerbier und den Abend noch genießen“, ergänzte er schmunzelnd. Anders als bei der Torausbeute, dürften es seine Spieler nicht nur bei einem Bier belassen haben.
„Es ist ein enttäuschender Saisonstart. Das haben wir uns anders vorgestellt.“
„Ich bin sehr zufrieden. Wir sollten aber trotzdem den Ball flachhalten.“