Arnsberg/Sundern. Erstmals nach Jahren duellieren sich der SC Neheim und der TuS Sundern wieder in einem Punktspiel. Großes Doppelinterview mit den Trainern.
Kreispokal Arnsberg, Veltins-Cup, Testspiele – in den vergangenen Jahren gab es diverse Gelegenheiten, bei denen sich der SC Neheim und der TuS Sundern duellierten. Jetzt aber geht es erstmals wieder um Ligapunkte, wenn die Mannschaft des neuen Trainers Ibou Mbaye am Freitagabend, 16. August, 19 Uhr, das Team von Coach Fabio Granata im Binnerfeldstadion zum Derby empfängt.
Vor diesem ersten Saisonhighlight in der Fußball-Landesliga 2 sprechen die Trainer im Doppelinterview über die Vorbereitung, den Gegner, „Das Fest“ in Neheim und die durchaus brisante Personalie Noah Tolle.
Fabio Granata, Ibou Mbaye, wie haben Ihnen die vergangenen Wochen der Vorbereitung und das jeweils erste Ligaspiel Ihrer Teams gefallen?
Fabio Granata: Die Vorbereitung lief soweit gut, sicherlich mit dem Highlight des Turniers in Dortmund, das wir im Signal-Iduna-Park spielen und gewinnen konnten. Aber: Ich habe ja auch immer mal wieder angemerkt, dass wir defensiv noch nicht die nötige Stabilität haben und noch zu viele Chancen des Gegners zulassen. Nicht, weil wir gut ausgespielt werden, sondern eher, weil wir den Gegner dazu einladen. Das hat sich leider auch im ersten Spiel widergespiegelt. Im Westfalenpokal sind wir zufrieden, nach vielen Jahren eine Runde weitergekommen zu sein.
Ibou Mbaye: Ich fand‘ die letzten Wochen richtig gut. Die Jungs ziehen trotz hoher Intensität sehr gut mit. Wir haben am ersten Spieltag bei einem der Top-Favoriten für die Meisterschaft fast einen Punkt geholt. Wer das Spiel gesehen hat, sollte auch erkennen, dass wir nach sechs Wochen Vorbereitung auf einem guten Weg sind. Deshalb bin ich absolut mit der Leistung in Hagen zufrieden – mit dem Ergebnis natürlich nicht, denn wir hätten dort mindestens einen Punkt verdient gehabt.
Welchen Eindruck machen bislang die Zugänge?
Fabio Granata: Ich bin generell nie ein Freund davon, einzelne Spieler hervorzuheben. Jeder kann immer nur so performen, wie es die Mannschaft hergibt. Von daher finde ich, dass alle einen guten Eindruck machen. Es ist wichtig, dass alle zusammenwachsen – und da sind wir auf einem guten Weg.
Ibou Mbaye: Nach dem großen Umbruch mit sehr vielen Zugängen und sehr vielen jungen Spielern ist klar, dass wir Zeit brauchen werden, um uns zusammenzufinden. Die Jungs sind nicht nur lernwillig und fleißig, sie bringen auch eine Menge Potenzial mit. Deshalb bin ich optimistisch, dass mein Trainerteam und ich demnächst eine richtig gute Truppe in Neheim aufbauen können und werden. Auch seitens des Vorstandes ziehen alle sehr gut mit, jeder weiß, was zu tun ist und macht das auch top. Es macht sehr viel Spaß!
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Wie schätzen Sie Ihren Gegner TuS Sundern beziehungsweise SC Neheim ein? Wie ist der Kontrahent für Ihr Team am besten zu knacken?
Ibou Mbaye: Nach dem Abstieg und dem Umbruch müssen wir kleine Brötchen backen und wollen dahin, wo der TuS Sundern jetzt ist. Denn sie haben eine sehr junge funktionierende Mannschaft und haben dieses Jahr noch mehr Qualität dazu bekommen mit Davids, Bönner und Grosch. Dazu haben sie mit den Yavuzaslans zwei erfahrene, gute Kicker dabei. Also haben sie eine richtig gute Mannschaft. Wie man sie am besten knacken kann, wird man sehen. Meine Mannschaft wird auf jeden Fall wie immer einen Plan bekommen, und wenn wir wie in Hagen spielen, bin ich guter Dinge, dass wir gegen Sundern auch ein gutes Spiel machen werden.
Fabio Granata: Die Mannschaft des SC Neheim hat ein komplett anderes Gesicht bekommen und verfügt über viel individuelle Qualität. Da gilt es für uns, zu versuchen, gegen diese Qualität zu verteidigen. Wir werden versuchen, unser Spiel durchzudrücken und für die eine oder andere Überraschung zu sorgen, mit der der Gegner nicht rechnet.
Der TuS Sundern hat schon vor dem Anpfiff verkündet, den SC Neheim tabellarisch übertrumpfen zu wollen. Fabio, was wird dafür entscheidend sein? Und Ibou: Wie reagieren Sie auf diese Kampfansage?
Ibou Mbaye: Das ist legitim, dass man so ein Ziel rausgibt. Wie gesagt, in Sundern wurde in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet. Sie sind nicht über Nacht da, wo sie jetzt sind. Wir sind aber ganz am Anfang unseres Projektes, deshalb weiß ich nicht, ob es schlau ist, in so eine Wette einzugehen. Grundsätzlich denken wir von Spiel zu Spiel und wollen jedes Spiel gewinnen, auch gegen Sundern. Aber wir definieren unsere Ziele nicht nach einem Verein. Für uns gilt es, in der Landesliga Fuß zu fassen und eine schlagkräftige Truppe zu formen, dann wird man sehen, wo wir tabellarisch am Ende stehen werden.
Fabio Granata: Es geht natürlich darum, am Ende des Tages die beste HSK-Mannschaft in der Landesliga 2 zu sein. Das bedingt dann auch, vor dem SC Neheim zu landen, der jahrelang die beste Mannschaft im HSK war. Ich glaube, das kann ein ganz spannendes Rennen werden. Am Ende wird die Konstanz entscheidend sein. So eine Riesendelle wie in der Vorsaison im Herbst und Winter dürfen wir uns da nicht erlauben. Das wird der Schlüssel zum Erfolg sein.
An diesem Freitag startet „Das Fest“ in Neheim mit den Bayerischen Abend. Also siegen, jubeln und dann vor Ort direkt weiterfeiern – oder wie lautet das Motto?
Fabio Granata: So ist der Plan. Wir werden nach dem Spiel sicherlich noch mit einigen Leuten den Bayerischen Abend besuchen. Mit einem Sieg lässt es sich bekanntermaßen besser feiern.
Ibou Mbaye: Wir spielen zu Hause und wollen natürlich mit einem Sieg anschließend den Bayerischen Abend genießen.
Ibou Mbaye: Die Geschichte mit Noah spielt für uns keine Rolle mehr. Wir haben bereits alles dazu gesagt. Noah ist sportlich wie menschlich ein guter Junge, und wir sind sehr froh darüber, dass er bei uns ist. Er fühlt sich wohl bei uns und macht das richtig gut, ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er hat längst noch nicht sein maximales Potenzial ausgeschöpft – wir werden ihm dabei helfen.
Am Freitagabend, 16. August, kann zum Derby SC Neheim gegen den TuS Sundern mit vielen Zuschauern im Binnerfeldstadion gerechnet werden. Da parallel aber „Das Fest“ in Neheim am Freitagabend mit dem Bayerischen Abend eröffnet wird, dürfen Aussteller zur Kirmes des Schützenfestes die Parkflächen am Binnerfeld nutzen. Diese Flächen sind noch bis Dienstag, 20. August, gesperrt – daher bittet der SC Neheim alle Besucher darum, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Landesliga-Derby anzureisen oder außerhalb des Binnerfeld-Sportgeländes zu parken.
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