Meschede. Debatte über eine unerfreuliche Entwicklung beim Staffeltag der Fußball-Bezirksliga 4. Eine besondere Ehrung und neue Regeln. Fotos.
Lampenfieber? War nicht vorhanden. Nervosität? Suchte man vergebens. Stattdessen wurde es eine gelungene Premiere für Michael Ternes. Denn für den Staffelleiter der Fußball-Bezirksliga 4 war der Staffeltag der erste von ihm in Eigenverantwortung ausgerichtete.
Fatih als Gastgeber
„Wir freuen uns sehr, dass wir Ausrichter sein dürfen und dass alle so zahlreich erschienen sind. Wir sind ein 24 Stunden und sieben Tage in der Woche lebender Verein, dessen Vereinsheim für für alle Gäste dieser Welt geöffnet ist“, sagte Durmus Acar, 1. Vorsitzender von Meister und Aufsteiger Fatih Türkgücü Meschede. Unter den Gästen waren mit Dirk Potthöfer und Alfred Link auch zwei ehemalige Staffelleiter der „Bundesliga des Sauerlandes“.
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Zunächst wurde zurückgeblickt. „Ich bin in große und schöne Staffelleiter-Fußstapfen von Dirk Potthöfer getreten. Meine erste Saison hat mir aber sehr viel Freude und Spaß bereitet. Was ich sagen kann, ist, dass wir im Vergleich zu anderen Gebieten einfach nur tolle Sportanlagen haben“, lobte Michael Ternes, der die Spielzeit 2023/24 noch einmal statistisch Revue passieren ließ. Insgesamt wurden 386 Akteure eingesetzt, was einen Schnitt von 26 Spielern pro Team bedeutete. Die meiste Spielzeit hatte dabei Thorsten Trox (SG Bödefeld/Henne-Rartal) vorzuweisen, der nur 14 Minuten verpasste.
Bödefeld fairste Mannschaft
Darüber hinaus fielen in 209 Partien 869 Tore. Die Punktspiele verfolgten insgesamt 28.032 Zuschauer, was auf dem Niveau der Vorsaison lag. Neben dem Zahlenwerk wurden auch Ehrungen durchgeführt. Fatih Türkgücü Meschede erhielt die Meisterurkunde aus den Händen von Michael Ternes, der erklärte, dass „Fatih den längsten Atem hatte und am konstantesten war“.
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Als fairste Mannschaft der Bezirksliga 4 wurde die SG Bödefeld/Henne-Rartal ausgezeichnet, die keinen Platzverweis und nur 45 Gelbe Karten kassierte. Nicht nur Leistungen auf dem Platz, sondern auch daneben — oder besser gesagt auf dem Grill — wurden geehrt. In der besonderen Wertung zur „Besten Bratwurst der Liga“ durfte sich die SG Serkenrode/Fretter über einen originalgetreuen „Bratwurst-Pokal“ freuen.
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Nicht erfreulich war dagegen die Entwicklung bei den verhandelten Fällen vor dem Bezirkssportgericht, dessen Bericht Michael Ternes stellvertretend hielt. In den Bezirksliga-Staffeln 4, 5 und 6 wurden insgesamt 46 Fälle verhandelt, von denen 13 auf die Staffel 4 fielen. Außerdem gab es 16 Fälle vor dem Jugendgericht. „Das finde ich erschreckend. Nicht nur, dass es insgesamt 25 Rote Karten gab und wir insgesamt einen Anstieg der Platzverweise haben. Einige Platzverweise resultierten aufgrund von schlechtem Benehmen sowie Nebengeräuschen neben dem Platz. Da müssen die Mannschaften mehr auf ihre Spieler einwirken“, appellierte der Staffelleiter.
Reinhard Pietz (Vorsitzender Kreisschiedsrichterausschuss des Kreises Arnsberg) übernahm, ebenfalls vertretungsweise, den Part der Regeländerungen. Unter anderem soll das DFB-Stopp-Konzept für die Reduzierung von Gewaltvorfällen und Spielabbrüchen sorgen. „Bitte tragt dieses Konzept auch in den Jugendbereich hinein. Denn was an Einflüssen schon bei Jugendspielen von außen kommt, ist gewaltig“, sagte Reinhard Pietz.
Spitzenreiter der „Ewigen Tabelle“ ist zurück
Im Fokus des Staffeltages stand auch noch der Ausblick auf die kommende Saison. Neu in der Liga sind die Aufsteiger Vatanspor Hemer (A-Liga Iserlohn), der TuS Medebach (A-Liga HSK) und der TuS Oeventrop (A-Liga Arnsberg). Hemer ist in der Historie die 133. Mannschaft, die am Spielbetrieb teilnehmen wird. Zudem kehrt mit Landesliga-Absteiger SV Brilon der Spitzenreiter der „Ewigen Tabelle“ (1977 Punkte) in die Bezirksliga 4 zurück. „Ich freue mich auf eine tolle und spannende Saison“, erklärte Michael Ternes. Die Vorfreude war dabei nicht nur ihm deutlich anzumerken.