Szeged/Meschede. EM-Silber für Alexandra Föster, Top-Ruderin des RC Meschede! Was die Freude über den nächsten Erfolg allerdings gehörig schmälert.
Auf den ersten Blick steigerte sich Alexandra Föster. Gewann die Top-Ruderin des RC Meschede bei der Europameisterschaft im Frauen-Einer 2022 in München die Bronzemedaille, lächelte sie jetzt nach der EM in Szeged/Ungarn mit der Silbermedaille in die Kameras. Dennoch ärgerten sich die 22-Jährige und ihr Trainer Sebastian Kleinsorgen über das Finalrennen.
In Abwesenheit der Niederländerin Karolien Florjin, die bei den Olympischen Sommerspielen in Paris (26. Juli - 11. August) als Gold-Favoritin ins Boot steigen wird, erwischte Föster im Finale einen guten Start – und lag als Dritte nach 500 Metern trotzdem weit hinter der führenden Serbin Jovana Arsic. Zwar ruderte die Sauerländerin schnell auf den zweiten Platz vor, doch Arsic, die teilweise 45 Meter Vorsprung auf Föster hatte, holte sie nicht mehr ein.
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„Das Rennen muss auf jeden Fall gründlich analysiert werden“, sagte Kleinsorgen und ergänzte: „Ich möchte mich ungerne nochmal so vorführen lassen.“ Bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft war Föster im B-Finale noch vor der Serbin ins Ziel gerudert. „Die Bootsgeschwindigkeit war konstant zu gering im Vergleich zur Serbin. Vielleicht lag es an den Bedingungen, vielleicht an der körperlichen Verfassung“, sagte Kleinsorgen: „Vielleicht machen die Serben aber auch etwas anders.“
Natürlich freute sich Föster auch über die Silbermedaille, die nach ihrem zweiten Platz hinter Karolien Florjin beim Weltcup-Auftakt in Varese/Italien ein weiteres Indiz dafür ist, dass sie mit Blick auf die Olympischen Sommerspiele in Paris auf dem richtigen Weg ist. „Aber ich ärgere mich, dass ich hinter der Serbin geblieben bin. Mit den schwierigen Bedingungen ist sie einfach besser klargekommen als ich“, sagte Föster.
Föster leidet unter Gegenwind
„Es war ein langes Rennen durch den Gegenwind, als würde man einen Kilometer mehr fahren. Deswegen konnte ich am Ende nicht mehr so spurten“, ergänzte die Meschederin. Ihre Silbermedaille trug aber zu einem guten EM-Ergebnis des Deutschen Ruderverbandes (DRV) bei. In der Nationenwertung kam Deutschland mit einmal Gold, fünfmal Silber und zweimal Bronze auf den fünften Platz.
„Das Ergebnis zeigt einen positiven Trend auf. Alle Sportler und Trainer sind motiviert, die anstehenden Aufgaben zu lösen und die Ergebnisse weiter zu verbessern“, resümierte Cheftrainerin Brigitte Bielig.
Nächste Standortbestimmung
In drei Wochen geht in Luzern der zweiten Weltcup über die Bühne. Dort werden auch die Übersee-Nationen erwartet. „Es bleibt also spannend. Wichtig ist aber, Ruhe zu bewahren und den Fokus nicht zu verlieren“, sagte Sebastian Kleinsorgen mit Blick auf die nächste Standortbestimmung.