Arnsberg-Oeventrop. Handball-Verbandsligist SG Ruhrtal empfängt SuS Oberaden. Zugang lässt sich von Harz-Verbot nicht abschrecken. Seltene Personallage.
Noch nie schauten Vereinsmitglieder und Fans der SG Ruhrtal so gerne auf die Tabelle der Handball-Verbandsliga wie in dieser Woche. Dank des ersten Auswärtssieges in der kurzen Verbandsliga-Historie schloss der Aufsteiger nicht nur zur HSG Hattingen-Sprockhövel und DJK SG Bösperde auf, sondern wird sogar auf Platz elf geführt. Ein Manko gibt es, aber sechs Spieltage vor Schluss bei noch vier ausstehenden Heimpartien sind die Perspektiven auf den Klassenverbleib besser denn je. Am Samstag im Heimspiel gegen den Tabellenneunten SuS Oberaden (19.30 Uhr) erlebt Trainer Frank Moormann sogar etwas sehr Seltenes.
Ruhrtal: Das Manko
Aber zuvor: das Manko. In puncto direktem Vergleich muss festgehalten werden, dass Bösperde die Nase vorne hat. Die SGR wird in der Dreier-Runde nur deshalb besser postiert, weil der 26:22-Heimsieg über Hattingen-Sprockhövel einfließt. Das Rückspiel steht noch aus.
- SG Ruhrtal: Eine Handball-Karriere? Das sagt Pia Neumeister
- SG Ruhrtal: Riesiger Jubel nach Sieg im Heimspiel-Drama
- SG Ruhrtal: Aus diesen Zwillingen werden erstmals Gegner
Umso wichtiger wäre nach zwei Erfolgen in Serie ein weiterer Heimsieg gegen den SuS Oberaden – mit bester Personallage. „Es sieht diesmal so aus, als müsste ich Kaderspieler auf die Tribüne setzen und ihnen Einsätze im Vorspiel der Reserve empfehlen, denn ich gehe davon aus, dass Yannick Mähl und Matthias Storm wieder einsatzbereit sind“, sagt Frank Moormann. Dennoch warnt er: „Wer glaubt, das Spiel wird ein Selbstläufer, könnte sich gewaltig irren. Oberaden kann ganz locker und entspannt auftreten und auch gewisse Risiken eingehen. Der Erfolgsdruck liegt voll bei uns.“ Der Coach ergänzt: „Die Mannschaft hat in den vergangenen Jahren etliche solcher Spiele absolviert und nie den Fehler gemacht, den Gegner zu unterschätzen.“
Ruhrtal: Grundlage des Höhenfluges
Das 27:23 in Schalksmühle hatte für den Coach den netten Nebeneffekt, dass er seine Truppe nicht wie sonst nach Auswärtspartien aufbauen musste. Die Grundlage für den kleinen Höhenflug ist aber, dass keines der vergangenen sechs Heimspiele verloren ging (10:2-Punkte). Trotzdem ist man bei der SGR weit davon entfernt, sich als klarer Favorit zu sehen. Weniger wegen der 21:40-Hinspielklatsche, sondern vielmehr, weil Oberaden eine bemerkenswert gute Auswärtsbilanz (fünf Siege) verzeichnet. „Wir müssen wieder an unsere Grenzen gehen, um mit den Fans im Rücken unsere Bilanz auszubauen“, fordert Moormann.
Zur aktuell guten Stimmung trägt auch bei, dass die Ruhrtaler einen Zugang für die kommende Saison verkünden können. Fabian Pilz, Linkshänder vom Landesligisten SG Menden Wölfe II, benötigte nur ein Probetraining, um sich für einen Wechsel nach Oeventrop zu entscheiden. Der aus Solingen stammende Pilz war der Liebe wegen nach Eslohe gezogen und hatte sich den Mendener angeschlossen, für die seine Freundin Stephanie spielt.
Zum Sprung ins Oberliga-Team reichte es für den Oldtimer-Liebhaber aber nicht ganz. Da die Hönnestädter vor einem Umbruch stehen, wandt er sich an den für ihn nächstgelegenen Verein und wurde von Moormann mit offenen Armen empfangen. „Genau auf der Position halbrechts haben wir Bedarf, damit Lukas Struwe Entlastung erhält. Und Fabian ist mit seinen 1,96 Metern Größe und hoher Wurfkraft eine ideale Ergänzung“, sagt der SGR-Coach.
Harzfreier Ball schreckt nicht ab
Der wegen seines Jobs in Ferndorf ans Pendeln gewöhnte Pilz ließ sich auch durch den harzfreien Ball nicht abschrecken. „Ich bin positiv überrascht, wie gut das im Training geklappt hat“, sagt er. Gerne wird er Spiele seines künftigen Vereins verfolgen und die Daumen drücken. Am Samstag aber muss er zeitgleich mit den Mendenern in Herbede gewinnen – auch da geht es um ganz wichtige Punkte für den Ligaverbleib.