La Plagne. Haarscharf ist „Jacka“ Pfeifer bei ihrer Weltcup-Rückkehr in La Plagne am Podium vorbeigefahren. So liefen die Rennen der Skeletoni.

Noch leicht nach Luft schnappend, kurz nach ihrem zweiten Lauf im Zuge ihres Weltcup-Auftakts in La Plagne in den französischen Alpen blieb Jacqueline Pfeifer gegenüber den Medien professionell. Natürlich. Und doch spürte man der Pilotin der RSG Hochsauerland durchaus ihren Frust über die knapp verpasste Bronzemedaille an. „Es war ein solides Rennen, sicherlich nicht optimal, es waren überall noch ein paar Fehler drin. Am Ende war es ziemlich ärgerlich mit so einer Hundertstel-Entscheidung. Es war aber der erste Weltcup und sicherlich ein ganz guter Einstieg“, sagte Pfeifer, die in 2:05,23 Minuten nur um eine Hundertstel als Vierte Rang drei (Kimberley Bos/Niederlande, 2:05,22 Minuten) verpasst hatte.

Gleichwohl war es „Jacka“ Pfeifer bei ihrer Rückkehr in das deutsche Weltcup-Team nach einem Jahr gelungen, zwei gute Läufe in den französischen Alpen abzuliefern. Auf der Olympia-Bahn von 1992, die als technisch herausfordernd gilt, war sie in Lauf eins katastrophal gestartet (6,65 Sekunden, nur Rang 20 im Start-Vergleich), hatte sich dann aber kontinuierlich gesteigert und mit 124,8 Kilometern pro Stunde den Top-Speed hingelegt. Lediglich ein kleiner Fehler kurz vor dem Ziel, als sie mit den Füßen gegensteuern musste, verhinderte Pfeifers Führung nach Lauf eins.

Am Ende war es ziemlich ärgerlich mit so einer Hundertstel-Entscheidung. Es war aber der erste Weltcup und sicherlich ein ganz guter Einstieg.
Jacqueline Pfeifer, Pilotin der RSG Hochsauerland

Neun Hundertstel Sekunden hinter der Niederländerin Kimberley Bos ging Pfeifer als Dritte in den zweiten Lauf, bei dem sie dann bis zuletzt auf Medaillenkurs lag. Erst Bos als letzte Starterin schnappte „Jacka“ Pfeifer noch dern Bronzerang weg. Den Sieg holte sich die Britin Tabitha Stoecker (2:05,13 Min., erster Erfolg im Weltcup) vor der US-Amerikanerin Mystique Ro (2:05,20 Min.). „Es hat schon ganz schön geschlaucht, und wir hatten mit Schlägen in der Bahn zu kämpfen“, sagte die Brachbacherin.

Olympiasiegerin Neise grüßt Heimat Schmallenberg

Zufrieden mit ihrer Performance in La Plagne zeigte sich auch Olympiasiegerin Hannah Neise. Die Athletin des BSC Winterberg platzierte nach ihrem zweiten Lauf gar einen Gruß in die Heimat in die auf sie gerichteten TV-Kameras: „Liebe Grüße nach Schmallenberg!“, sagte die Sauerländerin. Mit einer Zeit von 1:02,81 Minute war Neise als Siebte in den entscheidenden Lauf gegangen, steigerte sich um knapp drei Zehntel auf 1:02,52 Min. und landete somit in der Endabrechnung direkt hinter Teamkollegin „Jacka“ Pfeifer auf Rang fünf (2:05,33 Minuten). „Ich denke, das war ein guter Schritt und Einstieg in die Weltcup-Saison. Ich bin mit der Platzierung und meinen Startzeiten sehr zufrieden“, sagte die Schmallenbergerin.

„Nicht ganz zufrieden“ zeigte sich dagegen Christian Baude, Nationaltrainer der deutschen Skeletoni. Er habe sich schon „etwas mehr versprochen“. Dennoch habe vor allem Jacqueline Pfeifer „ein sehr gutes erstes Rennen abgeliefert“, zumal nach einem Jahr Weltcup-Pause. Auch Hannah Neise könne „ganz zufrieden sein. Wir können für die nächsten Wochen gute Hoffnungen in sie setzen“, sagte Baude.

Felix Seibel landet in den Top 10

Seinen erst zweiten Start im Weltcup erlebte in La Plagne Skeletoni Felix Seibel. Der Athlet des BRC Hallenberg leistete sich im ersten Durchgang zunächst einen schwachen Start, schloss den Lauf aber immerhin auf Rang 13 ab. Mit seiner Zeit von 1:01,06 Minute wirkte Seibel recht zufrieden.

Im zweiten Lauf griff der Pilot aus dem Sauerland, der mittlerweile in Oberhof in Thüringen trainiert, dann die Top Zehn an. Mit einem um vier Hunderstel Sekunden auf 5,88 Sekunden verbesserten Start jagte Seibel durch den Eiskanal, lag geschlossen auf seinem Skeleton und leistete sich nur wenige Fehler. Der Lohn: Nach insgesamt 2:01,98 Minuten holte der Sauerländer auf und beendete das Rennen schließlich auf dem neunten Platz. Es gewann der Südkoreaner Seunggi Jung (2:00,61 Min.) vor dem Briten Matt Weston (+0,08 Sek.) und Christopher Grotheer (+0,33 Sek.), einem von Seibels Trainingspartnern.

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