Arnsberg/Duisburg. Von Fortuna Düsseldorf wechselte der Neheimer Daniel Ginczek zum MSV Duisburg. Die Aufgabe des Sauerländers ist klar umrissen.
Es ist, als schließe sich ein Kreis. Denn als Daniel Ginczek vor mittlerweile etwa vierzehneinhalb Jahren sein Debüt im Profifußball gab, kickte Borussia Dortmund II in der 3. Liga. In dieser Klasse spielt der 32-jährige Sauerländer ab sofort wieder. Er soll beim MSV Duisburg im wahrsten Sinne des Wortes auf Torejagd gehen. Dafür änderte „Ginni“ einen Plan.
Ginczek: Vertrag bis Saisonende
Beim MSV Duisburg setzen die Verantwortlichen große Stücke auf den Stürmer, der beim Tabellenvorletzten seine achte Station im Profifußball antritt. Den Medizincheck bestand Ginczek, so dass er ablösefrei von Fortuna Düsseldorf zum MSV wechseln konnte. In Duisburg unterschrieb Ginczek einen Vertrag bis zum Saisonende. Als Rückennummer wird er die 33 tragen.
Laut „Kicker“ gebe es viele Gründe für die schwache Hinserie des MSV, doch die Ladehemmungen in der Offensive seien eine der Hauptursachen, wie das Fachmagazin analysierte. An dieser Stelle ruhen die Hoffnungen der Sportlichen Leitung auf Ginczek. „Über Daniels Qualitäten müssen wir nicht groß sprechen, nach unseren ersten Gesprächen bin ich mir sicher, dass er uns sofort helfen kann, unsere Offensiv-Quote zu steigern“, sagte Cheftrainer Boris Schommers. „Mit ihm haben wir unseren Neuner gefunden, ich freue mich auf den gemeinsamen Weg“, ergänzte er.
Ginczek als Führungspersönlichkeit
Und Chris Schmoldt, Leiter Kaderplanung und Strategie beim MSV, sagte: „Als sich herauskristallisiert hat, dass die Chance besteht, ihn zu verpflichten, haben wir nicht lange überlegen müssen. Wir hatten tolle Gespräche, Daniel kennt unsere aktuelle Situation aus seinen früheren Stationen und hat sich ganz bewusst dazu entschieden, zu uns zu kommen. Er ist nicht nur ein sehr kompletter Stürmer mit der Wucht und Durchschlagskraft, die wir benötigen, sondern auch eine Führungspersönlichkeit.“
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Zu einer solchen wuchs der Arnsberger, der einst aus der Jugend des SC Neheim zu Borussia Dortmund wechselte, über all die Jahre im Profifußball. VfL Bochum, FC St. Pauli, 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart, VfL Wolfsburg und Fortuna Düsseldorf sind die weiteren Klubs, dessen Trikot Ginczek überstreifte. Sein Pech: Immer wieder unterbrachen schwere Verletzungen die Karriere.
Nun freut er sich auf die neue Aufgabe beim MSV Duisburg, nachdem er bei der Fortuna in dieser Saison bisher nur zu zehn (Kurz-)Einsätzen (nur vier Mal in der Startelf, ein Treffer) kam. „Bei der Tabellen-Situation brauchen wir über die Ziele nicht groß reden: Wir arbeiten in der Rückrunde für den Klassenerhalt“, sagte Ginczek. „Ich will mich gerne mit meiner Erfahrung dabei in einer Führungsrolle in das Team einbringen – und natürlich Tore schießen. Also: Legen wir los”, ergänzte er.
MSV holt weiteren Zugang
Nach der Verpflichtung von Daniel Ginczek präsentierte der Fußball-Drittligist MSV Duisburg einen Altbekannten als weiteren Zugang. Ahmet Engin ist zurück bei den Zebras. Der 27-jährige Mittelfeldspieler unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende. Engin sagte nach Angaben des MSV über seine Rückkehr an die Westender Straße: „Für den MSV zu spielen und in dieser Situation mit anzupacken, ist eine Herzensangelegenheit!“
Der Mittelstürmer wechselte im Januar 2022 von Bundesligist VfL Wolfsburg zur Fortuna. Insgesamt acht Zweitliga-Tore (bei 42 Einsätzen) schoss Ginczek für die Düsseldorfer seit Januar 2022. Für den VfL Wolfsburg und den VfB Stuttgart traf Ginczek 29 Mal in der Bundesliga. 35 Zweitliga-Treffer nennt sein Konto bei der Datenbank. Da er mit seiner Familie mittlerweile in Düsseldorf heimisch geworden ist, hätte er sich auch ein Karriereende bei der Fortuna vorstellen können.
Ginczek: Plan verändert
„Ich will Stand jetzt nirgendwo anders mehr hin“, erklärte Ginczek im April 2022 im Interview mit dem „Express“ seinen Karriereplan. Er ließ sich allerdings wie üblich ein Hintertürchen offen: „Klar: Im Fußball weiß man nie, aber von mir aus beende ich bei Fortuna meine Karriere. Wann das sein wird, weiß ich nicht. Ich will so lange spielen, wie es der Körper hergibt“, sagte er.