Stuttgart. . Es sollte seine Saison werden: Nach dem im letzten Augenblick geglückten Klassenerhalt wollte Daniel Ginczek den VfB Stuttgart mindestens ins Mittelfeld der Fußball-Bundesliga schießen und sich zur Nationalelf - doch es kam anders.
Abends waren diese fiesen Schmerzen wieder da. Plötzlich peitschten sie durch Daniel Ginczeks Rücken. „Das war schon ein Schock für uns“, sagte Alexander Zorniger, der Trainer des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart, mit trauriger Mine deshalb vor dem 2:2 am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim. Ginczek selbst erlebte das Remis lediglich niedergeschlagen vor dem Fernseh-Gerät mit – wegen eines Bandscheibenvorfalls droht dem Top-Stürmer der Schwaben eine mehrwöchige Pause und vielleicht sogar eine Operation.
In der Hinrunde dürfte der 24-Jährige nicht mehr im Stuttgarter Trikot auflaufen. „Das ist so eine heikle Sache, dass sich unsere Ärzte auch von anderen Experten Meinungen einholen“, sagte Robin Dutt, Sportvorstand des VfB, nach der Partie in Hoffenheim. Ginczek selbst äußert sich öffentlich nicht, will erst die nächsten Untersuchungen abwarten – und ist einfach schockiert.
Bereits die zurückliegende Saison verpasste der gebürtige Neheimer zu großen Teilen, weil nach einem Kreuzbandriss immer wieder Komplikationen auftraten. Erst in der heißen Schlussphase der Serie meldete sich Ginczek topfit zurück und sorgte mit seinen Toren für den Klassenerhalt des VfB.
„Der Verein hat mich trotz der Verletzung aus der 2. Bundesliga vom 1. FC Nürnberg verpflichtet. Dafür bin ich sehr dankbar und möchte dieses Vertrauen zurückzahlen“, erklärte „Ginne“ damals im Gespräch mit dieser Zeitung. Er zahlte zurück – und steigerte dadurch nicht nur seinen Marktwert, sondern rückte sogar ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim Löw.
Ein Kandidat für Joachim Löw
Löw erklärte im Fachmagazin „Kicker“: „Daniel Ginczek ist ein Spieler mit guten Abschlussqualitäten und steht schon seit einiger Zeit unter unserer Beobachtung.“ In den Kader für die zurückliegenden Länderspiele schaffte es Ginczek zwar nicht, trotzdem halten sich die Gerüchte, dass Borussia Dortmund an einer Rückkehr des ehemaligen Schwarz-Gelben interessiert sei und zudem der VfL Wolfsburg eine Verpflichtung prüfe.
Bei allem Trost von Ehefrau Wiebke und Töchterchen Lou Carlotta würde Ginczek seinem Klub nun gerne erneut aus der Krise helfen. „Es kotzt einen an, dass wir so viel Aufwand betreiben und dann als Verlierer vom Platz gehen“, sagte der mit drei Treffern bislang beste VfB-Schütze unlängst. „Aber es verballert ja keiner extra die Chancen.“ Die böse Verletzung wirft den Sauerländer erneut zurück.