Winterberg. Julia Taubitz kam beim Rennrodel-Weltcup in Winterberg auf Rang zwei. Doch etwas zählte für sie im Hochsauerland deutlich mehr.

Julia Taubitz streckte den rechten Arm in die Höhe und ballte die Faust, als sie ihren Schlitten nach der Zieldurchfahrt bremste. Sie hatte ihre Führung beim Weltcup in Winterberg verteidigt. Dass die Österreicherin Madeleine Egle ihr wenige Momente später den Sieg im Hochsauerland wegschnappte, ärgerte Taubitz nicht. Denn für die 27-Jährige gab es etwas, das mehr zählte.

Das verrät Taubitz

Mit einem Rückstand von nur 29 Tausendstelsekunden platzierte sich die Gesamtweltcup-Führende hinter der Österreicherin, die dadurch als Verfolgerin in diesem Klassement einige Punkte gut machte. Dritte wurde deren Landsfrau Hannah Prock (+0,305). Anna Berreiter verpasste als Vierte das Podest nur um sieben Tausendstelsekunden.

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Für Taubitz ging es in Winterberg aber um etwas anderes als den Sieg. Ihr Start im Hochsauerland hatte nach einem Sturz im Vorfeld der deutschen Meisterschaft in Altenberg sogar auf der Kippe gestanden. „Mir fehlen halt immer noch 30, 40 Prozent“, sagte sie nach dem Rennen in der Veltins-EisArena und verriet, dass sie weiterhin von starken Kopfschmerzen geplagt werde. „Wer das kennt, weiß, wie kurz die Zündschnur in manchen Situationen ist“, ergänzte sie.

Verzicht auf die Teamstaffel

Umso glücklicher stimmte Platz zwei die Athletin des WSC Erzgebirge Oberwiesenthal. „Ich bin schon zufrieden. Dass es so eng ist, ist normal in Winterberg“, sagte sie. „Ich bedanke mich bei allen Ärzten und Physios, die mich in den vergangenen Tagen wirklich hierher gepäppelt haben“, ergänzte die Doppel-Weltmeisterin von 2021, die bei ihrer Heim-WM in Altenberg Ende Januar um Gold fahren möchte. „Jetzt fühle ich mich wieder sehr wohl auf meinem Schlitten“, sagte sie zum Abschied – und verzichtete lieber auf einen Start in der Teamstaffel.