Winterberg. Max Langenhan siegte auch beim Weltcup in Winterberg, übte aber Selbstkritik. Sein Zimmerkumpel Felix Loch äußerte einen Wunsch an ihn.

Als Max Lagenhan diese Zahl hörte, zuckte er kurz mit den Schultern. „Ich zähle nicht mit“, murmelte der 24-jährige Rennrodler und fügte fast entschuldigend an: „Ich konzentriere mich wirklich nur auf die einzelnen Rennen.“ Gut, dass andere mitzählen, denn sein Sieg beim Weltcup in Winterberg war saisonübergreifend der zehnte in Serie. Was der Konkurrenz jedoch zu denken geben sollte, waren – neben der Performance im Eiskanal – die anschließenden Worte des Thüringers.

Loch tankt Selbstvertrauen

In Winterberg setzte sich der Sportsoldat souverän vor dem Italiener Dominik Fischnaller (+0.176 Sekunde) durch. Dritter wurde Kristers Aparjods aus Lettland (+0.182). Der dreimalige Olympiasieger Felix Loch aus Berchtesgaden verpasste als Vierter das Podest nur knapp (+0.247). „Felix hat einiges unternommen und speziell der zweite Lauf mit der zweitbesten Laufzeit war ein Schritt in die richtige Richtung. Das gibt ihm viel Selbstbewusstsein“, sagte Chef-Bundestrainer Norbert Loch.

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Die Vorstellung von Max Langenhan im Hochsauerland ließ den Cheftrainer sogar fast ins Schwärmen geraten. „Das war sensationell. Er hatte auch einen kleinen Fahrfehler, aber insgesamt war er der Konstanteste“, sagte Loch. In der ARD erklärte er über seinen Vize-Weltmeister sogar: „Er fährt wie von einem anderen Stern.“

Langenhan selbstkritisch

Das sah der so Gelobte allerdings anders. „Es war von oben herein heute nicht so sauber. Im vergangenen Jahr starte ich 80 und 81 mit einer gebrochenen Hand und heute 84 und 86. Das ist nicht das, wo ich hin möchte und wo ich mich auch entwickeln muss zur WM“, gab sich Langenhan mit Blick auf seine Startzeiten selbstkritisch. „Ich bin natürlich froh, dass die Fahrten halbwegs gut waren“, ergänzte er – und sparte wieder nicht mit Selbstkritik. „Im ersten Lauf mache ich noch einen Riesenfehler, im zweiten war es so halbwegs... So richtig rund lief es heute nicht“, sagte Langenhan.

Jetzt müssen wir in die Höhle des Löwen.
Norbert Loch - Cheftrainer der deutschen Rennrodler

Dennoch sorgte er nach dem Erfolg des Damen-Doppels Degenhardt/Rosenthal für den zweiten deutschen Sieg in Winterberg, dem zum Abschluss noch jener in der Teamstaffel folgte. Bei den Damen schnappte sich Julia Taubitz immerhin Rang zwei zwischen den Österreicherinnen Madeleine Egle auf Platz eins und Hannah Prock auf Platz drei.

Das wünscht sich Felix Loch

„Die Form stimmt“, zog Cheftrainer Norbert Loch ein zufriedenes Fazit vom Wochenende im Hochsauerland. „Jetzt müssen wir in die Höhle des Löwen“, ergänzte er schmunzelnd mit Blick auf die bevorstehende Station Innsbruck und die derzeit starken Österreicher. „Das wird hart“, sagte auch Felix Loch und fügte grinsend in Richtung seines Zimmerkumpels Max Langenhan an: „Es wäre schön, wenn der Max so weitermachen würde und den Österreichern... also wenn er wieder vorne stehen würde.“