Winterberg. Robin Geueke und David Gamm beendeten ihre aktive Rodel-Karriere. So erleben sie den ersten Weltcup in Winterberg als „Rentner“.

Dass die eine oder andere Wasserpfütze im Eiskanal der Veltins-EisArena die Trainingsfahrten im Vorfeld des Rennrodel-Weltcups in Winterberg erschwerte, beobachten Robin Geueke und David Gamm dieses Mal mit einer gewissen Portion Gelassenheit. Sie fehlen zwar nicht zum ersten Mal bei einem Rennen auf ihrer Heimbahn, besonders wird das Wochenende 6./7. Januar für die beiden Sauerländer dennoch werden.

Karriereende nach Quali-Aus

Schließlich sind Geueke und Gamm, die mehr als zehn Jahre lang als Doppel Geueke/Gamm vom BSC Winterberg im Weltcup weltweit unterwegs waren, seit einigen Wochen ganz offiziell Rennrodel-Rentner. Nachdem sich das Duo in den der Saison vorgeschalteten Selektionsrennen erneut nicht für die deutsche Weltcupmannschaft qualifizieren konnte, beendeten Geueke/Gamm ihre Karriere.

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„Für mich waren und sind sie sehr tolle Typen, die im Team, aber auch von mir immer geschätzt waren“, sagte Chef-Bundestrainer Norbert Loch damals im Gespräch mit dieser Zeitung über seine Doppelsitzer, deren Karrierehöhepunkt die Bronzemedaille bei der Weltmeisterschaft 2017 in Innsbruck war. „Es war uns eine Ehre, mit euch gefighted zu haben. Alles Gute für die Zukunft!“, schrieben auch die mehrfachen Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt via Instagram.

Orlamünder/Gubitz holen Titel

Die beiden Bayern gewannen im kanadischen Whistler ihr erstes Weltcuprennen in dieser Saison, mussten sich aber bei der Deutschen Meisterschaft zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel dem Duo Hannes Orlamünder und Paul Gubitz geschlagen geben. Das jüngere deutsche Doppel mischt im Weltcup noch nicht ganz vorne mit. Siege gelangen dafür den Letten Martins Bots und Roberts Blume sowie Zachary di Gregorio und Sean Hollander aus den USA.

„Weit vor Geueke/Gamm“

Mit ihrem ersten Lauf eröffnen die Damen-Doppel an diesem Samstag um 8.55 Uhr den Weltcup in Winterberg. Um 11.25 Uhr folgt der erste Lauf der Damen im Einsitzer, bevor um 14.30 Uhr die Herren-Doppel starten. Ein Vergleich blieb dem zurückgetretenen Sauerland-Doppel Geueke/Gamm nicht erspart. „Sie sind weit vor Geueke/Gamm“, sagte Cheftrainer Norbert Loch über Orlamünder/Gubitz und ergänzte: „Ich habe über Jahre angeprangert, dass der Abstand zu den Top-Doppeln zu groß sei. Orlamünder/Gubitz sind in Schlagdistanz.“

Der erste Lauf der Doppelsitzer in Winterberg ist am Samstag, 6. Januar, für 14.30 Uhr angesetzt. Ob die „Rennrodel-Rentner“ Robin Geueke und David Gamm als Zuschauer an der Bahn stehen werden? „Ich stehe in Oberhof an der falschen Startrampe“, antwortete Geueke schmunzelnd. Er strebt wie berichtet einen Trainerkarriere an und „lernt“ derzeit beim Skeleton. „Ich denke, dass ich am Wochenende mal zur Bahn komme“, sagte Gamm und fügte entspannt an: „Wenn das Wetter gut wird.“