Dafür spornt diese Erinnerung Jacqueline Pfeifer mächtig an
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Winterberg. Jacqueline Pfeifer, geb. Lölling, bezeichnete den Auftakt in die nationale Weltcup-Quali als „okay“. Was sie für diese Saison besonders anspornt.
Die Liste der Erfolge in ihrer sportlichen Vita ist lang, ellenlang sogar. Und doch besitzt eine Silbermedaille für Jacqueline Pfeifer, geborene Lölling, eine höhere Bedeutung als zum Beispiel der WM-Titel 2017 oder die drei Triumphe im Skeleton-Gesamtweltcup. „WM-Silber 2015 ist nach meiner Olympiamedaille die wichtigste oder schönste Medaille, die ich gemacht habe – und dann noch auf meiner Heimbahn“, sagt die mittlerweile 28-Jährige. Was diese Feststellung mit der jetzt gestarteten Qualifikation für die deutsche Weltcup-Mannschaft zu tun hat?
Lust auf WM 2024
Vom 19. Februar bis zum 3. März 2024 werden die Bob- und Skeleton-Weltmeisterschaften wieder in Winterberg ausgefahren. Für Jacqueline Pfeifer, die aus Brachbach stammende Athletin der RSG Hochsauerland, würde sich mit einem Start dort ein Kreis schließen. „Ich konnte 2015 als amtierende Junioren-Weltmeisterin mit einer Wildcard starten. Das war schon sehr emotional, ich denke gerne daran zurück“, erzählt sie und ergänzt: „Das macht noch mehr Lust auf die Heim-WM 2024.“
Allerdings liegt hinter der seit diesem Sommer verheirateten „Jacka“ eine Saison fast ohne Einsatz im Weltcup, die mit Rang sieben bei der WM in St. Moritz/Schweiz solide endete. „Gerade nach der letzten Saison ist die Motivation groß, in diesem Winter nochmal anzugreifen“, sagt Pfeifer: „Das wird in meiner Karriere auch die letzte Möglichkeit sein, in Winterberg noch einmal eine WM zu fahren.“
Silber für Jacqueline Lölling in Winterberg
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Um sich in eine gute Ausgangsposition für die Titelkämpfe zu bringen, muss sich Pfeifer in dieser Saison aber für den Weltcup qualifizieren. Tina Hermann ist als Gesamtweltcup-Siegerin des vergangenen Winters für den Weltcup in La Plagne/Frankreich, mit dem die Deutschen in die Saison starten, ebenso gesetzt wie die amtierende Weltmeisterin Susanne Kreher.
Zwei Plätze sind demnach noch zu vergeben. Das erste der vier angesetzten Qualifikationsrennen entschied die aus dem Bobsport zum Skeleton gewechselte Viktoria Dönicke in Winterberg vor Hannah Neise (BSC Winterberg) und „Jacka“ Pfeifer für sich.
DM in Winterberg
„Es war ganz okay“, sagt Pfeifer: „Es wäre mehr drin gewesen, aber auf Grund des Wetters war viel Reif in der Bahn und – ich kann es selbst nicht mehr hören – dann kannst du mit meinem Startrückstand nichts mehr herausfahren.“ Der im Vergleich zur Konkurrenz langsamere Start bleibt die Achillesferse der Top-Pilotin, die ein Fahrgefühl wie kaum eine andere hat, obwohl sie sich im zurückliegenden Sommer athletisch weiterentwickelte.
„Mit dem ersten Start in Winterberg war ich echt zufrieden“, sagt sie: „Ich habe gesehen, dass sich das Training gelohnt hat und ich einen Sprung nach vorne gemacht habe. Beim zweiten wollte ich zu viel und bin zu verkrampft gelaufen.“ In den zwei Qualifikationsrennen in Altenberg und Sigulda/Lettland („Da kommt es mehr auf das Fahrerische als auf den Start an“) will Pfeifer den Weltcup-Platz quasi perfekt machen, da ein Ergebnis als Streichergebnis gewertet wird.
Weiter geht es in Altenberg
Ähnlich denkt aber auch Hannah Neise, Olympiasiegerin von 2022. „Dafür, dass ich mich am Anfang der Woche in Winterberg schwer getan habe, lief das Rennen ganz gut“, erzählt die 23-Jährige.
Nach Altenberg und Sigulda kehrt der Skeleton-Tross zum Qualifikationsfinale, das als deutsche Skeleton-Meisterschaft dient, nach Winterberg zurück. Weltcup(-Rückkehr), Heim-WM 2024, Olympische Winterspiele 2026 – das ist der Dreiklang, der dort für Pfeifer und Neise seinen Anfang finden soll. Wenngleich Olympia lediglich irgendwo im Hinterstübchen herumgeistert. „Jetzt kommt erst die WM“, sagt „Jacka“ Pfeifer – eine WM mit enormem Emotionsfaktor für sie.
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