Sauerland. Die Fußball-Kreisliga A HSK startet nach 14 Wochen Pause wieder durch. Die große Analyse: Wer hofft, wer zittert – und wer bisher überrascht hat.
Nach 14-wöchiger Fußballpause startet die Fußball-Kreisliga A HSK an diesem Wochenende 11./12. März in den zweiten Teil der Meisterschaft – sofern die Wetterverhältnisse mitspielen. Bis zum Saisonende am 11. Juni stehen noch 16 Spieltage auf dem Plan von Staffelleiter Willi Frese. Die neue Liga kommt bislang gut an.
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„Die Qualität der neuen Spielklasse ist im Vergleich zur letzten Saison merklich gestiegen. Besonders innerhalb der oberen Tabellenhälfte ist die Leistungsdichte sehr hoch und relativ ausgeglichen. Diese Herausforderung macht Spaß und hat uns als Mannschaft einen Schritt nach vorne gebracht“, sagt Thomas Altbrod, Mittelfeldspieler des Tabellensechsten SG Reiste/Wenholthausen, exemplarisch für viele Protagonisten.
Diese Zeitung hat die Kreisliga A HSK vor dem anstehenden Re-Start beleuchtet und sich umgehört.
Das Meisterschaftsrennen
Der Meisterschaftskampf verspricht Spannung pur – fast die halbe Liga kann noch aufsteigen. Vor allem deshalb, weil Tabellenführer SG Nuhnetal/Dreislar/Hesborn im ersten Jahr nach der Gründung der Spielgemeinschaft noch nicht aufsteigen kann. Tabellenzweiter ist der BV Alme mit 35 Punkten. Auf den Tabellenachten TuS Medebach, der aber gegenüber der Konkurrenz noch ein Spiel weniger ausgetragen hat, sind es acht Zähler Vorsprung. „Für mich ist der BV Alme der größte Favorit für den Aufstieg. Wenn wir an die Leistungen unserer langen Siegesserie aus der Hinrunde anknüpfen können, sehe ich uns aus einer Außenseiterrolle aber nicht chancenlos“, sagt Fredeburgs Trainer Julian Steringer, für den am Sonntag beim TuS Medebach ein richtungsweisendes Spiel ansteht. „Ich glaube fest, dass Medebach noch ins Titelrennen eingreift. Dazu müssen sie aber gegen uns gewinnen. Der Druck liegt somit beim TuS Medebach.“
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Für Dirk Stratenschulte-Huss, Trainer des FC Remblinghausen, gehören der BV Alme, TV Fredeburg und FC Fleckenberg/Grafschaft zu den engsten Titelkandidaten. „Für meine Mannschaft hoffe ich, dass alle verletzten Spieler wieder zum Kader stoßen und fit werden. Wir wollen weiter oben mitspielen“, betont der Coach.
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Für Enrico Ledda, Trainer des FC Fleckenberg/Grafschaft, wird der Meister unter den fünf Mannschaften zu finden sein, die derzeit oben anzutreffen sind. „Es ist noch alles offen. Kein Verein spielt bisher eine konstante Saison. Wir haben uns wieder herangekämpft und wollen den bestmöglichen Erfolg. Den Spielern, die den Verein im Sommer verlassen werden, habe ich gesagt, dass sie noch einmal alles geben und sich gut verabschieden sollen.“
Der Abstiegskampf
Akut gefährdet sind der SSV Meschede (14.), die SG Eversberg/Heinrichsthal/Wehrstapel (15.), der SV Brilon II (16.) und der BC Eslohe II (17.). Doch auch die SG Berge/Calle-Wallen und der SV Oberschledorn/Grafschaft II sind noch nicht gerettet. Vor allem deshalb, weil noch nicht klar ist, wie viele Mannschaften absteigen. Dies hängt davon ab, wer aus dem Fußballkreis HSK aus den Bezirksligen 4 und 13 absteigt.
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Tobias Hasenkemper vom A-Liga-Drittletzten SG Eversberg/H./W. rechnet sich im Abstiegskampf gute Chancen für sein Team aus. „Voraussetzung dafür ist natürlich, dass wir weniger Verletzte haben. Ich erwarte dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Wir haben noch acht Heimspiele, in denen wir alles in die Waagschale werfen werden“, sagt der Trainer. Reiner Eßfeld, scheidender Coach bei der Reserve des SV Brilon, erwartet, dass seine Jungs noch etwas zulegen. „Wir müssen der Realität ins Auge sehen. Aber noch ist nichts verloren: Wir haben nur zwei Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Wir werden alles dafür tun, dass wir da unten noch rauskommen.“
Die Überraschungen
Hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist sicherlich der TuS Medebach, den man vor allem nach dem guten Saisonstart mit sechs Siegen wesentlich weiter vorn erwartet hatte. Dasselbe trifft auf den FC Fleckenberg/Grafschaft und den TSV Bigge-Olsberg zu, die man ebenfalls höher in der Tabelle erwarten konnte. Auch die SG Berge/Calle-Wallen und der SV Brilon II haben keine gute Hinrunde gespielt und finden sich im unteren Drittel wieder.
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Positiv überrascht hat insbesondere der FC Remblinghausen, der gerade gegen die Topteams der Liga punktete. Die SG Reiste/Wenholthausen und der Aufsteiger SV Oberschledorn/Grafschaft II haben sich bisher ebenfalls gut verkauft. Für Julian Steringer, Trainer des TV Fredeburg, ist die Überraschungsmannschaft der FC Remblinghausen. „Der FCR ist ganz vorne mit dabei und hat vor allem gegen alle Topteams der Liga gepunktet. Der Mannschaft traue ich im zweiten Teil der Meisterschaft noch einiges zu“, sagt Steringer, der vom TuS Medebach punktemäßig mehr erwartet hatte. „Die Mannschaft ist sicher hinter den Erwartungen zurück geblieben. Ich rechne aber damit, dass die Hansestädter noch ein ernstes Wörtchen im Titelkampf mitsprechen werden.“
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Für Dirk Stratenschulte-Huss hat die SG Reiste/Wenholthausen überrascht und bisher stark aufgespielt. Dafür ist für den Coach der „Wildsau-Elf“ die SG Berge/Calle-Wallen ein wenig hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Für Staffelleiter Willi Frese ist die SG Nuhnetal/Dreislar/Hesborn die Überraschung der Saison: „Hier haben es die Trainer geschafft, schnell eine schlagkräftige Mannschaft aus den vier Ortschaften zu formen. Da ist es nur schade, dass die neugegründete SG nicht aufsteigen kann.“
Der Trainerwechsel
Innerhalb der Saison gab es, Stand jetzt, nur einen Trainerwechsel: Wie berichtet, ist bei der SG Berge/Calle-Wallen in der Winterpause Robert Pilgram zurückgetreten. Bis zum Ende der Saison wird die Mannschaft nun vom bisherigen Co-Trainer Fabian Schulte trainiert.