Sauerland. TuS Oeventrop, TuS Voßwinkel und FC Remblinghausen starten in der Fußball-Bezirksliga 3 der Frauen wieder durch – mit unterschiedlichen Zielen.

Es wird wieder ernst: Für die Fußballerinnen des TuS Oeventrop, TuS Voßwinkel und FC Remblinghausen steht am Wochenende 4./5. März in der Frauen-Bezirksliga 3 der erste Spieltag nach der Winterpause an. Vor dem Re-Start hörte sich die Sauerlandsportredaktion bei den HSK-Vereinen um.

TuS Oeventrop (8. Platz, 19 Punkte)

Es wird ein Bild sein, an das man sich erst einmal gewöhnen muss: Im Dezember vergangenen Jahres zog sich der „Mister Frauenfußball“ des TuS Oeventrop, Thorsten Stein, aus der ersten Reihe zurück und betreut nun nur noch die TuS-Reserve. Jetzt ist Lea Brust verantwortlich für die Bezirksliga-Mannschaft. Eine ungewohnte Situation für die Jung-Trainerin. „Thorsten und ich haben immer über alles gesprochen. Es passte sehr gut zwischen uns beiden und er hat mir Sicherheit gegeben“, sagt Lea Brust.

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In ihrer ersten Vorbereitung in Eigenverantwortung arbeitete sie mit ihrer jungen Mannschaft besonders am Aufbauspiel aus der Abwehr heraus, das bisher noch Luft nach oben hatte. Besonders die Ballsicherheit sollte verbessert werden. Mit den Fortschritten ist die TuS-Trainerin jedenfalls zufrieden: „Wir wollten mehr Konstanz reinbekommen und uns gestellte Aufgaben von hinten heraus besser lösen. Das Verständnis haben die Mädels auf jeden Fall und jede Spielerin konnte sich zeigen.“ Nicht nur im taktischen Bereich, sondern auch personell hat sich beim Tabellenachten im Winter etwas getan. Ines Batista kehrte vom Landesligisten SV Oesbern zurück. Tabea Enste ist nach ihrem halbjährigen Auslandsaufenthalt ebenfalls zurück im Kader. Darüber hinaus gelang es, einen externen Zugang an Land zu ziehen. Jana Stermann zog beruflich bedingt ins Sauerland und schloss sich der Brust-Elf an. Die defensive Mittelfeldspielerin war unter anderem in Ibbenbüren in der Westfalenliga aktiv.

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Für den restlichen Saisonverlauf hat sich der TuS Oeventrop hohe Ziele gesetzt. So soll nach einer insgesamt ordentlichen Hinrunde am Ende der Spielzeit ein Platz unter den ersten Fünf stehen. Musste sich das TuS-Team zu Beginn noch finden, ist nun laut Aussage von Lea Brust eine Weiterentwicklung angedacht. „Es war völlig normal, dass die Mannschaft Zeit brauchte, um sich zu finden. Unsere Hinrunde war in Ordnung, allerdings wussten die Mädels auch, dass wir noch Luft nach oben hatten. Nun sind wir eingespielt und haben deswegen dieses Ziel ausgegeben.“

TuS Voßwinkel (10. Platz, 15 Punkte)

Nicht mit einem Platz unter den Top-5, sondern mit dem Erreichen des Klassenerhalts wäre Aufsteiger TuS Voßwinkel mehr als glücklich. Angesichts eines dünnen Kaders spielten die Grün-Weißen eine insgesamt gute Hinrunde und haben derzeit vier Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Wir wollen so schnell wie möglich den Ligaerhalt eintüten und dazu unseren Vorsprung nutzen“, erklärt TuS-Coach Tobias Filthaut.

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Allerdings ist die personelle Lage alles andere als entspannt. Neben Sina Michaelis (Knieverletzung) und Jana Stoltefaut (Handverletzung) fällt noch Torfrau Denise de Boer nach einer Schulter-OP für den Rest der Saison aus. Hinzu kommen die Studentinnen, die nicht immer zur Verfügung stehen werden. Doch es gibt auch Zugänge. Hannah Dünschede ist nach ihrem Aufenthalt in Lettland wieder da. Zudem hat sich Defensivspielerin Lea Heinze (SG Herdringen/Müschede) dem TuS angeschlossen. Tobias Filthaut: „Wir wollen Lea die Chance geben, Bezirksliga zu spielen. Sie hat auf jeden Fall Bock darauf, muss sich aber mit der Liga noch akklimatisieren.“

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Mit seinem kleinen Aufgebot konnte der TuS-Trainer allerdings eine gute Vorbereitung absolvieren. Vorbereitungsspiele gegen Landesligist SV Oesbern (0:6), SV Hohenlimburg 10 (2:1) und SF Sümmern II (4:0) verliefen zufriedenstellend. „Wir mussten einiges verbessern. Wir schießen zu wenig und kassieren zu viele Tore. Daher ging es darum, dass die Mädels lernen, gemeinsam zu verteidigen und gemeinsam nach vorne zu spielen. Wir sind aber, was das angeht, auf einem guten Weg“, sagt Filthaut.

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Ein Stück weiter ist der Verein aus dem Dorf der schlauen Füchse in Sachen Personalplanung. Tobias Filthaut wird den TuS Voßwinkel auch in der Saison 2023/24 betreuen. Im Trainerteam aufhören wird dagegen Louisa Rohe. Angedacht ist, dass der Seniorenbereich mit dem Mädchenbereich weiter verzahnt wird. „Da befinden wir uns noch in Gesprächen. Es steht noch nichts fest, aber wenn man neue Impulse nutzen kann, dann sollte man das machen“, berichtet Filthaut.

FC Remblinghausen (11. Platz, 12 Punkte)

Mit einem sehr dünnen Punktepolster auf die Abstiegszone geht der zweite Aufsteiger FC Remblinghausen in die entscheidende Saisonphase. Nur einen Zähler beträgt der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz. Grund dafür waren zahlreiche unnötige Punktverluste in der Hinrunde beim BV Bad Sassendorf (2:3), beim Schlusslicht FFC Lüdenscheid (0:1) sowie gegen den FC Iserlohn II (2:2) und die SG Hickengrund (2:2).

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„Das war alles sehr ärgerlich, weil wir in jedem Spiel die eindeutig bessere Mannschaft waren. Die ganzen Punkte, die wir in der Hinrunde liegengelassen haben, wollen wir nun holen. Das müssen wir auch, damit wir unser Ziel Klassenerhalt auch erreichen“, sagt FC-Coach Lukas Kerkhoff. Die Vorbereitung der „Wildsau-Elf“ verlief aber alles andere als optimal. Zahlreiche Spielerinnen fehlten krankheits- oder verletzungsbedingt, so dass nur selten in der Gruppe gearbeitet wurde.

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Ein positiver Effekt der personellen Misere war, dass stattdessen individuell mit den Spielerinnen gearbeitet werden konnte und dort große Fortschritte erreicht wurden. „Wir konnten aber auch mal gemeinsam trainieren und haben dann daran gearbeitet, mehr Ruhe in unser Spiel zu bekommen. Uns passiert es noch zu oft, dass wir hektisch werden“, erklärt der „Wildsau“-Coach. In personeller Hinsicht hat sich beim FCR nichts getan. Die Mannschaft geht unverändert in den Saisonendspurt, was laut Aussage von Lukas Kerkhoff wichtig sein wird.