Brilon. Seine fußballerische Vita: beeindruckend. Jan Stühmeier ist großer Hoffnungsträger beim Fußball-Landesligisten SV Brilon. Was ihn dort reizt:
Abstiegskampf. Das ist nun seine Perspektive – und die seiner neuen Mannschaft, und zwar in jeder Woche, voraussichtlich bis zum letzten Spieltag, der am Pfingstmontag, 29. Mai, ausgetragen wird. Während andere angesichts dieser Aussichten wohl abgewunken hätten, wirft sich Jan Stühmeier mit Verve in die neue Aufgabe. „Natürlich ist das keine einfache Situation, aber ich finde sie sehr reizvoll“, sagt der 26-Jährige. Mit dem Fußball-Landesligisten SV Brilon kämpft der Ostwestfale nun um den Erhalt der Ligazugehörigkeit – und lernt neben einer für ihn neuen Region viele unbekannte Gegner kennen.
Auch interessant
Trotz seiner „erst“ 26 Jahre ist der Innenverteidiger mit Gardemaß von 1,92 Meter äußerst erfahren. Seit dem Jahreswechsel ist „Stühmi“, so sein Spitzname, für die Briloner spielberechtigt – und als Führungskraft im in dieser Saison nicht immer wackelfreien Defensivverbund eingeplant. „Jan ist ein Glücksgriff für uns. Der passt in die Mannschaft wie die Faust aufs Auge. Er hat ein sehr gutes Stellungsspiel, ist kopfball- und zweikampfstark und spricht vor allem viel auf dem Platz. Das hat der Mannschaft lange gefehlt“, hatte sich SVB-Coach Bastian Rehborn – selbst noch durchaus ein Neuling im Rembe-Sportpark – vor wenigen Wochen über den Zugang mit Westfalenliga-Erfahrung gefreut.
Auch interessant
Mehr als 50 Spiele bestritt Stühmeier in der Vergangenheit unter anderem beim TuS Tengern, einem kleinen Verein aus dem Kreis Minden-Lübbecke, in der Westfalenliga 1. Auch beim finanzstarken Westfalenligisten Preußen Espelkamp war der Innenverteidiger Stammkraft – und soll nun die Abwehrreihe des SV Brilon festigen. Zuletzt feierte er beim 0:2 beim SuS Bad Westernkotten ein ordentliches Debüt für den SVB.
Voller Fokus auf den SV Brilon
Seit dem Sommer absolviert Stühmeier sein Referendariat zur Lehrkraft (Fächer: Sport und Sozialwissenschaften) am heimischen Gymnasium Petrinum in Brilon. Kurios: Mit Raphael Mütze, Kapitän des Bezirksligisten SV Oberschledorn/Grafschaft, ist einer seiner Kollegen innerhalb der Lehrerschaft ebenfalls im heimischen überkreislichen Fußball aktiv. „Wir haben uns schon ein paar Mal ausgetauscht“, erzählt Jan Stühmeier und grinst.
Auch interessant
Das Sauerland war und ist für den im „Mühlenkreis“ beheimateten Abwehrspieler nach wie vor Neuland. In Brilon lebt Stühmeier in einer Wohnung und hatte die Hinserie der laufenden Saison noch für seinen Heimatverein TuS Volmerdingsen (Kreisliga A Minden) bestritten. „Ich habe dort mit ein paar Kumpels von früher zusammengespielt. Mir hat aber auf Dauer auch das vermehrte Training unter der Woche gefehlt, und so kam ich mit dem SV Brilon intensiver ins Gespräch“, sagt Stühmeier. Zunächst hatte der Abwehrspieler beim SVB nur mittrainiert, dann verständigte man sich auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende. Erst mal. „Ich bin sportlich ziemlich ehrgeizig und verstehe mich mit den Jungs und unserem Trainer sehr gut“, sagt er.
Auch interessant
Die Staffel 2 der Landesliga ist für Stühmeier Neuland. „Ich kenne nur den SuS Bad Westernkotten“, verrät der Verteidiger und lacht. Der SuS hatte früher in der Landesliga 1 gespielt, in der der Fußballer jahrelang sportlich zu Hause gewesen ist. In seiner neuen Mannschaft erkennt der angehende Pädagoge trotz der aktuell schwierigen Situation mit sieben Zählern Rückstand zum rettenden Ufer „Potenzial für mehr. Natürlich wird der Klassenerhalt ein hartes Stück Arbeit. Wir müssen jetzt zusehen, dass wir schleunigst die Negativserie beenden – so etwas ist für den Kopf nicht so leicht“, so Stühmeier.
Auch interessant
In seiner neuen Mannschaft möchte er ein Führungsspieler sein. „Ich bin ein Typ, der vorangehen will. Den Anspruch habe ich an mich selbst.“ Mentalität, Zweikampfhärte, Stellungsspiel, Qualitäten im Kopfballspiel, Erfahrung: Stühmeier bringt Attribute mit, die dem SVB früher teilweise abgingen. In den Mannschaftsrat ist er bereits aufgenommen worden. Auch das zeigt: Der SV Brilon setzt große Hoffnung in seinen Zugang.