Snowboard-Weltcup Winterberg: Baumeister rettet die Bilanz
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Winterberg. Beim Snowboard-Weltcup in Winterberg hat Stefan Baumeister die deutsche Bilanz aufpoliert. Eine Landsfrau enttäuschte im Hochsauerland.
Als er samt Snowboard auf den Schultern seiner Teamkameraden thronte, war dieser ärgerliche Fauxpas vergessen. Gut fünfeinhalb Jahre nachdem er in Winterberg den ersten Weltcupsieg seiner Karriere feierte, wäre ein erneuter Triumph zum Auftakt in die Saison mehr als möglich gewesen. Doch Stefan Baumeister verpasste das erhoffte Statement beim Snowboard-Weltcup in Winterberg. Allerdings rettete der 29-Jährige die Bilanz von Snowboard Germany.
Denn Baumeister, der in der vergangenen Saison Zweiter der Weltcup-Gesamtwertung und sogar Erster in der Disziplin Parallel-Riesenslalom wurde, belegte am Poppenberghang im Hochsauerland durch einen souveränen Sieg im kleinen Finale gegen den Italiener Edwin Coratti den dritten Platz im Parallelslalom. Für den Sportsoldaten aus Feldkirchen-Westerham bei München war das die 14. Podestplatzierung seiner Karriere. „Das war richtig gut, ich bin echt richtig froh“, sagte Baumeister und ergänzte: „Mein letztes Slalompodium liegt schließlich auch über ein Jahr zurück.“
Dass er seinen Sieg aus dem Frühjahr 2017 nicht wiederholen konnte, lag an einem Missgeschick am Ende des Halbfinales gegen den Österreicher Alexander Payer. Klar in Führung liegend fuhr Baumeister kurz vor dem Ziel an einem Tor vorbei – und wurde disqualifiziert. Sein Gegner nutzte die Gunst der Stunde und gewann wenig später das Finale gegen den Slowenen Tim Mastnak, der wegrutschte.
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Baumeister haderte nach der Siegerehrung aber nicht mit dem verpassten Tor, sondern freute sich über seinen Podestplatz. Denn vor der Reise ins Hochsauerland fing sich der zweifache WM-Dritte von 2019 eine Erkältung ein, die ihm in den Knochen steckte. „Sonntagfrüh war ich echt fertig und platt“, sagte Baumeister. Der Teamwettbewerb und die Qualifikation, die am Vortag ausgefahren wurden, forderten Tribut. Allerdings mobilisierte Baumeister seine Kräfte, schaltete im Achtelfinale den Österreicher Andreas Prommegger aus und setzte sich im Viertelfinale gegen den Italiener Maurizio Bormolini durch.
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„Ich bin jeweils auf dem rechten Kurs gefahren“, sagte Baumeister: „Im Halbfinale musste ich auf dem linken fahren und bin oben schlecht reingekommen.“ Trotzdem lag er vor Alexander Payer, was seine gute Form unterstrich. Deshalb hakte er den Tor-Patzer schnell ab. „Der Schnee war gut, der Hang ist gut, den mag ich recht gerne – es war ein perfekter Tag“, sagte Baumeister.
Sein Podestplatz rettete zudem die Bilanz von Snowboard Germany beim Weltcupauftakt der Raceboarder. Die größte Enttäuschung musste die 26-jährige Ramona Hofmeister verarbeiten, die als dreifache Gesamtweltcup-Siegerin anreiste. Mit einem kleinen Fehler verantwortete sie das frühe Aus des Duos Hofmeister/Baumeister bereits im Achtelfinale des Teamwettbewerbs. Auch im Einzelrennen war für sie im Achtelfinale nach einer Niederlage gegen die Italienerin Lucia Dalmasso Schluss.
„Das muss ich jetzt abhaken“, sagte sie. Winterberg sei „noch nie mein Lieblingshang“ gewesen, ergänzte die Snowboarderin, die seit kurzem wieder mit Rückenproblemen kämpft: „Aber ich war hier auch schon auf dem Podium. Es ist schade beim Heimweltcup.“
Hochreiter verpasst Podest knapp
Ihre Teamkollegin, Kindergarten- und Schulfreundin Melanie Hochreiter hingegen schaffte es ins kleine Finale und musste sich dort Daniela Ulbing aus Österreich um 0,09 Sekunden geschlagen geben. Im Halbfinale scheiterte die 26-jährige Hochreiter an Ulbings Teamkollegin Sabine Schöffmann – die sich anschließend den vierten Weltcupsieg ihrer Karriere holte.
„Am Anfang ärgert man sich natürlich, wenn man erst das Halbfinale und dann das kleine Finale verliert“, sagte Hochreiter, erklärte aber nach ihrem besten Weltcup-Resultat in einem Parallel-Slalom, sie sei „einfach nur glücklich“ über ihren vierten Rang und hoffe, „dass ich den Schwung mitnehmen kann“. So wie Stefan Baumeister.
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